Ein wichtiger Baustein zur Professionalisierung der Pflege

Neuer Studiengang: Fachhochschule Münster hatte zur Eröffnungsfeier geladen


Münster (17. April 2012). „Ein Etappenziel auf dem Weg zur Professionalisierung der Pflege ist erreicht." Mit diesen Worten begrüßte Diplom-Pflegewissenschaftlerin Meike Schwermann als Moderatorin am Montag (16. April) die Gäste des Fachbereichs Pflege und Gesundheit der Fachhochschule Münster. Den Anlass zur Feier lieferte die Eröffnung des Studiengangs Pflege dual. Fast drei Jahre arbeiteten der Fachbereich und die Kooperationspartner intensiv am neuen Angebot. Die jungen Leute erwerben parallel zur praktischen Ausbildung in Pflegeberufen mit dem Bachelorabschluss eine akademische Qualifikation. Fünf nordrhein-westfälische Ausbildungsstätten konnten als Kooperationspartner gewonnen werden.

Viele der ersten 30 Studierenden waren der Einladung gefolgt und lauschten aufmerksam den Grußworten. Prof. Dr. Richard Korff, FH-Vizepräsident für Lehre, Forschung und Weiterbildung, gratulierte ihnen zunächst zum bewiesenen Mut. Er sei gespannt, wie sich das neue Angebot entwickeln wird. Als Ingenieur liebe er Experimente, als Präsidiumsmitglied richte er den Blick auf die Weiterentwicklung der Hochschule. Berufsbegleitende Studiengänge gewinnen für ihn vor dem Hintergrund eines demografischen Wandels und dem Mangel an Fachkräften immer mehr an Bedeutung. „Bei der Neuentwicklung von Studiengängen ist der Fachbereich Pflege sehr aktiv", lobte er. Vom erhofften positiven Ende des Experiments könne die Hochschule lernen.

Mit der Erfahrung als einer der größten Anbieter in der Pflegelehre biete man diesen grundständigen Studiengang nun in Form eines Fernstudiums an, sagte Fachbereichsdekan Prof. Dr. Rüdiger Ostermann. Er wünscht sich natürlich ebenso einen großen Erfolg. Zuvor erinnerte er an die kürzlich überraschend verstorbene Studiengangsleiterin Prof. Dr. Ulrike Toellner-Bauer. Nach der Gedenkminute versicherte er, dass der Fachbereich mit dem Studienangebot in ihrem Sinne fortfahren werde.

„Ihr habt eine neue Chance", richtete sich Fachschaftsvertreter Marco van den Berg an die neuen Studierenden. Denn sie könnten - anders als er selbst nach einer Berufsausbildung zum Krankenpfleger - schon nebenher zu akademisierten Pflegekräften werden. „Die werden künftig gebraucht, für euch bieten sich gute Möglichkeiten". Die Qualifikation Pflege dual bedeute für die Auszubildenden in der Pflege eine Doppelbelastung, nahm Carsten Drude als Vertreter der kooperierenden Schulen diesen Faden auf. Allerdings bestehe auch eine Riesenchance: „In kurzer Zeit können Sie einen Berufsabschluss und einen akademischen Abschluss erwerben."

Dass der „doppelte Weg" anstrengend ist, betonte auch Thomas Evers vom NRW-Gesundheitsministerium. Er machte den Studierenden aber Mut: „Die Fachhochschule und die Kooperationspartner haben ein gutes Konzept für Sie entwickelt. Eine gute Wahl, die den Aufstieg im Beruf einfacher machen wird." Das Angebot Pflege dual sieht das Ministerium als ein wichtiges Element in den Bemühungen, Pflege- und Gesundheitsberufe in der akademischen Entwicklung voranzubringen, fügte der gelernte Altenpfleger hinzu.

Moderatorin Schwermann, am Fachbereich Lehrkraft für besondere Aufgaben, stellte Ziele und Strukturen des neuen Studiengangs vor, einem Mix aus kurzen Präsenzzeiten und online-basiertem Lernen. Bevor die Festgäste mit einem Sekt auf das Ereignis anstoßen konnten, hatte noch Prof. Dr. Johannes Korporal, Vorsitzender der Dekanekonferenz Pflegewissenschaft, das Wort. Sein Festvortrag „Pflege studieren und was dann? Was mache ich später mit meinem Bachelor?" kam kurzweilig daher. Jedenfalls motivierte er die Studierenden, die Ärmel hochzukrempeln und die Entwicklung im Pflegebereich weiterzuführen.


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Auf fünf Ausbildungsstätten setzt die Fachhochschule beim neuen Studienangebot Pflege dual. Kooperationspartner sind die Evangelische Ausbildungsstätte des Münsterlandes für pflegerische Berufe e.V. in Münster, die Schule für Gesundheitsberufe am St. Franziskus Hospital Münster, die Katholische Schule für Gesundheits- und Pflegeberufe Dortmund, die Zentrale Pflegeschule am St. Franziskus Hospital Ahlen und das Westfälische Ausbildungsinstitut Gesundheitsberufe Lünen e.V. Für jeden Kooperationspartner stehen sechs Studienplätze zur Verfügung.


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