Schaurig-schön: Designstudierende der FH Münster illustrieren Gruselgeschichten

Rowohlt Verlag plant Veröffentlichung im Herbst


Münster (13. Februar 2013). Gruselige Geschichten, schaurig-schön illustriert von angehenden Designern der Fachhochschule Münster - das ist die Idee im Illustrationskurs Gespenstergeschichten von Prof. Felix Scheinberger. Knapp 30 Studierende haben sich während des Semesters mit zehn unheimlichen Erzählungen von bekannten und weniger bekannten Schriftstellern auseinandergesetzt und sie nach ihren eigenen Vorstellungen bebildert. Den besten Beiträgen winkt nun die Veröffentlichung: Der Rowohlt Verlag wird die Geschichten samt der ausgewählten Illustrationen im Herbst als Taschenbuch für junge und junggebliebene Leser herausgeben.

Dafür hat der renommierte Verlag dem Hochschullehrer und seinen Studierenden bereits eine Garantie gegeben - ohne die fertigen Werke vorher gesehen zu haben. „Das ist eine ganz große Ausnahme", betont Scheinberger, der im Gegenzug das Titelbild gestalten und das Vorwort schreiben wird. „Mir ist natürlich auch selbst daran gelegen, und ich verbürge mich dafür, dass am Ende zeichnerisch hohe Qualität ins Buch kommt." Und das sei angesichts der gezeigten Leistungen seiner Schützlinge schon jetzt eine sichere Sache. „Die Arbeiten der Studierenden waren durch die Bank sehr gut und können guten Gewissens veröffentlicht werden", lobt Scheinberger.

Als Grundlage dienten den Studierenden unter anderem Klassiker von Goethe (Der Erlkönig), Graham Greene (Das Hinterhaus) oder E.T.A. Hoffmann (Eine Spukgeschichte) sowie Geschichten von weniger bekannten Autoren. Zu jeder erhielten die Teilnehmer eine Woche Zeit, um je ein größeres Motiv und einige kleinere Freisteller - sogenannte Vignetten - zu zeichnen. In den Seminaren diskutierten sie die literarischen Vorlagen und besprachen ihre Entwürfe. „Wir fördern das Talent der Studierenden, indem wir im Kurs gemeinsam überlegen, diskutieren und ihre Arbeit so immer weiter optimieren. Dadurch entstehen neue Erkenntnisse, und die Teilnehmer entwickeln ihre Fähigkeiten weiter", erklärt Scheinberger.

Auch die Sichtweise des Verlages lernten die Studierenden während des Seminars kennen: Der Hochschullehrer hatte die Redaktionsleiterin der Kinder- und Jugendbuchreihe rotfuchs, Christiane Steen, eingeladen, die den angehenden Designern Ratschläge für die Zusammenarbeit mit Auftraggebern gab. „Es war sehr hilfreich, die Perspektive des Verlags kennenzulernen", sagt Masterstudentin Laura Heming, die den Kurs vor allem aus persönlichem Interesse besuchte. „Sie hat uns erklärt, was Verlage von uns Illustratoren erwarten, und hat viele nützliche Tipps gegeben." Auch Max Poertgen, Student im siebten Semester, lobte die „sehr ehrliche und offene Art" der Rowohlt-Mitarbeiterin und freute sich über konkrete Hinweise, die für den Berufseinstieg sehr nützlich seien.

Dazu beitragen wird sicherlich auch die Veröffentlichung der Gruselgeschichten. Der Rowohlt Verlag ist inzwischen von seinem ursprünglichen Plan abgewichen, jeweils nur einen Studierenden für die Illustration eines Textes auszuwählen. Stattdessen werden nun mehrere die einzelnen Geschichten illustrieren. „Das ist schlichtweg der Tatsache geschuldet, dass die Ergebnisse die Erwartungen weit übertroffen haben", betont Scheinberger.

Dass schließlich auch die selbstverfasste Geschichte von Studentin Patricia Limberger über einen gespenstersehenden Wachkomapatienten einen Platz im Buch finden wird, ist dagegen eher unwahrscheinlich. Ihre zeichnerische Leistung und ihr zusätzliches literarisches Engagement entlockten Scheinberger allerdings ein Sonderlob - und sicherten der 25-Jährigen eine hervorragende Seminarnote.

Zum Thema:
Die Ausbildung am Fachbereich Design der Fachhochschule Münster schließt das gesamte Designspektrum durch die vier angebotenen Schwerpunkte Kommunikationsdesign, Illustration, Mediendesign und Produktdesign ein. Sie bietet den Studierenden ein ungewöhnlich offenes Feld für experimentelle Gestaltungen und zielbezogene Denkansätze, die optimal für den beruflichen Alltag vorbereiten. Neben dem Bachelorstudiengang Design bietet der Fachbereich den Masterstudiengang „Design - Information und Kommunikation" an.


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