Vom Umgang mit Krisen

Öffentliche Praxisübung Humanitäre Hilfe am 9. Juni von FH Münster und Partnern


Münster (29. Mai 2018). Es war ein Tag, den viele Münsteraner nicht vergessen werden: Am 7. April fuhr ein 48-Jähriger mit seinem Campingbus in eine Menschenmenge auf der Außenterrasse am Kiepenkerl-Platz. Er verletzte 20 Menschen zum Teil schwer, zwei waren sofort tot; schließlich erschoss der Täter sich selbst. Polizei und Rettungskräfte waren schnell vor Ort, die Krankenhäuser der Stadt holten ihr medizinisches Personal aus dem Wochenende.

„Im Rettungswesen spricht man bei Situationen in einem solchen Ausmaß von einem Großschadensereignis“, sagt Prof. Dr. Joachim Gardemann von der FH Münster. Der Mediziner wird in der nächsten Praxisübung Humanitäre Hilfe am Beispiel des Vorfalls vom Kiepenkerl-Platz das Management solcher Ereignisse zum Thema machen. Gardemann, seit fast 25 Jahren wiederholt für das Deutsche Rote Kreuz (DRK) als Nothelfer weltweit im Einsatz, kennt die Herausforderungen, vor denen Rettungs- und Gesundheitswesen in solchen Fällen stehen. „Das Chaos am Krisenort darf sich nicht in die Krankenhäuser übertragen. Das gilt für jedes Ereignis, egal wo auf der Welt es passiert“, erklärt der Leiter des FH-Kompetenzzentrums Humanitäre Hilfe. „Wir wissen aus Münster, dass die Rettungskette von der Ersthilfe bis in die Krankenhäuser vorbildlich organisiert war“, sagt Gardemann. Bei der Veranstaltung wird auch PD Dr. René Hartensuer, leitender Oberarzt in der Unfallchirurgie am Universitätsklinikum Münster (UKM), über seine Erfahrungen und die besonderen Herausforderungen vom 7. April berichten.

Außerdem simulieren die Teilnehmer einen internationalen Rettungseinsatz und lernen dabei die Grundlagen der Nothilfe kennen. Dazu gehört auch der Aufbau eines mobilen Zeltkrankenhauses.

Die Praxisübung Humanitäre Hilfe, inzwischen die 33., ist für alle Interessierten offen. Sie findet statt am Samstag (9. Juni) von 10 bis 16 Uhr auf dem Außengelände am Albert-Schweitzer-Campus 1, Gebäude A 9 (UKM, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie). Eine Anmeldung ist bis zum 7. Juni unter www.fh-muenster.de/praxisuebung nötig. Die Teilnahme ist kostenfrei. Für Warmverpflegung ist gesorgt. Die Übung findet im Freien und bei jedem Wetter statt.

An der Praxisübung sind der DRK-Landesverband Westfalen-Lippe, der DRK-Kreisverband Münster, die Medizinische Fakultät der Universität Münster, das Universitätsklinikum Münster einschließlich seiner Werkfeuerwehr und das Kompetenzzentrum Humanitäre Hilfe der FH Münster beteiligt.


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