Veranlassung und Zielsetzung

Niederschlagsabflüsse aus Trennsystemen der Stadtentwässerung und von Straßen tragen durch den Eintrag partikulärer und partikulär gebundener Stoffe in erheblichem Maße zur Belastung von Oberflächengewässern bei. In Nordrhein-Westfalen beispielsweise wurden die Trennsysteme als Hauptemittenten von Schwermetallen identifiziert. Die Novelle der Abwasserverordnung (Entwurf des Anhangs Niederschlagswasser der Abwasserverordnung, Stand 13.3.2008) als maßgebende technische Richtlinie definiert partikuläre Inhaltsstoffe des Niederschlagsabflusses befestigter Flächen als Leitparameter. Sie fordert eine Beschränkung der Konzentration partikulärer Inhaltsstoffe (Korngröße < 1mm) und legt für Behandlungsanlagen Wirkungsgrade für die Elimination feinpartikulärer Substanzen (< 150 µm) fest. Aus ökologischer und legislativer Sicht sind daher Verfahrensentwicklungen zur weitergehenden Regenwasserbehandlung im Trennsystem von hochrangiger Bedeutung.

Zur zentralen Regenwasserbehandlung werden bisher Regenklärbecken (DWA-A 166 [1999]) als Sedimentationsanlagen und bei weitergehenden Anforderungen Retentionsbodenfilter als nachgeschaltete Filtrations- und Sorptionsanlagen (DWA-M 178 [2005], HANDBUCH RETENTIONSBODENFILTER NRW [2003]) eingesetzt. In Regenklärbecken sind oftmals infolge hydraulischer Mängel erhebliche Minderleistungen des Absetzverhaltens sowie bei hydraulischer Überlastung die Resuspension bereits sedimentierten Materials zu beobachten. Retentionsbodenfilter leisten eine weitgehende Reduktion feinpartikulärer und bestimmter gelöster Stoffe. Nachteilig sind der sehr große Flächenbedarf, die hohen Baukosten sowie eine latente Versagensgefahr durch innere oder äußere Kolmation, da Bodenfilter nicht rückspülbar sind. Entwicklungen zur weitergehenden Regenwasserbehandlung bergen ein hohes Innovationspotential mit hervorragenden Perspektiven zur Praxisanwendung

Gesamtziel des beantragten Vorhabens ist die Verbesserung der Reinigungsleistung zentraler Anlagen zur weitergehenden Behandlung verschmutzter Regenabflüsse aus Siedlungs-, Industrie- und Gewerbegebieten sowie von Straßen. Ziel ist der Rückhalt partikulärer Substanzen durch effektive Sedimentation und Filtration. Besonders Augenmerk liegt auf feinpartikulären Substanzen und der an sie gebundenen Schadstoffe.

Durch die Kombination einer hydraulisch optimierten Sedimentationsanlage mit einem praxistauglichen, hoch belastbaren Filtersystem mit aktiver Abreinigung wird eine erhebliche Verbesserung der Reinigungsleistung für feinpartikuläre sowie feinpartikulär gebundene Inhaltsstoffe des Regenabflusses möglich. Für bestehende Regenbecken sollen Nachrüstlösungen aufgezeigt werden. Für neue Anlagenstandorte wird eine Kombinationsanlage mit baulich und verfahrenstechnisch bestmöglich abgestimmten Komponenten entwickelt.

 

 

Projektleitung


Prof. Dr.-Ing. Mathias Uhl
Fachbereich Bauingenieurwesen
Corrensstraße 25
48149 Münster
Tel: 0251 83-65201

Prof. Dr.-Ing. Rainer Mohn

Fachbereich Bauingenieurwesen
Corrensstraße 25, 48149 Münster, Raum: A 109
Tel: 0251 83-65217
Fax: 0251 83-65280

Mitarbeitende


  • M.Sc. Christian Maus
  • Dipl.-Ing. (FH) Marc Sommer

Projektzeitraum


vom 01.09.2009 bis 01.08.2012

Kooperationspartner


  • UFT Dr. H. Brombach GmbH
  • Stadt Münster
  • Stadt Bad Mergentheim

Finanzierung


  • BMBF
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