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Rita Shaheen ist Erfahrungsreferentin an unserer Hochschule und teilt ihren Erfahrungsschatz in Workshops zum Thema „Studieren in Deutschland“. (Foto: FH Münster/Rena Ronge)

Flucht aus Syrien, Neubeginn in Münster: Ritas Weg in die Zukunft

Rita Shaheen hatte ein Ziel. Studieren, um sich eine berufliche Perspektive zu schaffen. Weil das in ihrer Heimat Syrien nicht mehr möglich war, kam sie nach Münster und zu uns an die Hochschule. Dabei legte sie viele Kilometer zurück: Syrien, Libanon, Türkei, Griechenland, Österreich, Deutschland. In Münster wurde Rita bereits sehnsüchtig erwartet: von ihrer Mutter und ihrem Bruder.

Flucht aus Syrien, Neubeginn in Münster: Ritas Weg in die Zukunft

Rita Shaheen hatte ein Ziel. Studieren, um sich eine berufliche Perspektive zu schaffen. Weil das in ihrer Heimat Syrien nicht mehr möglich war, kam sie nach Münster und zu uns an die Hochschule. Dabei legte sie viele Kilometer zurück: Syrien, Libanon, Türkei, Griechenland, Österreich, Deutschland. In Münster wurde Rita bereits sehnsüchtig erwartet: von ihrer Mutter und ihrem Bruder.

„In Syrien habe ich vier Semester Chemie studiert, und daran wollte ich unbedingt anknüpfen. Mein Bruder hat mir von der FH Münster erzählt. Wir haben uns dann die Kurse angeschaut, und die waren zum Glück ganz ähnlich wie meine Module, die ich schon hatte“, erzählt die junge Syrerin. Das Datum ihres ersten Tages in Münster hat sie noch ganz genau im Kopf. Es war der 18. August 2015, den sie mit Hoffnung auf eine gute wissenschaftliche Ausbildung und berufliche Perspektive verbindet. Shaheen hat auch sofort losgelegt und vor Studienstart einen studienvorbereitenden Sprachkurs absolviert. Dank des „NRWege – Sprachkursstipendiums“ wurde der sechsmonatige Kurs finanziert. „Das International Office hat mich dabei begleitet, und ich habe durch den Kurs schnell andere Studierende kennengelernt.“

Vor Studienstart hat Rita Shaheen schon viel in die Bücher geschaut und einen studienvorbereitenden Sprachkurs besucht – finanziert vom „NRWege-Sprachkursstipendium“. (Foto: Rena Ronge)
Vor Studienstart hat Rita Shaheen schon viel in die Bücher geschaut und einen studienvorbereitenden Sprachkurs besucht – finanziert vom „NRWege-Sprachkursstipendium“.

Kontakte zu Kommiliton*innen vom Fachbereich Chemieingenieurwesen hat die junge Studentin durch Praktika und Gruppenarbeiten bekommen. „Das ist der Vorteil an der FH Münster und an Steinfurt: Es sind kleine Gruppen, und es fühlt sich familiär an. Zwei Studentinnen aus Syrien waren auch dabei, das hat mich gefreut.“ Ein Grund für sie, nach einem Jahr von Münster nach Steinfurt zu ziehen.

Dank ihrer guten Leistungen wurde Shaheen vom International Office für die Studienstiftung des Deutschen Volkes vorgeschlagen. Das Auswahlverfahren besteht aus drei Runden, eine Präsentation, Interviews und schriftliche Test gehören dazu. „Zum Glück war ein Prüfer auch Chemiker. Ich musste viel zu meiner Motivation erzählen. Thema im Auswahlverfahren war Nanotechnologie“, erzählt Shaheen. Leider hat es am Ende nicht für ein Stipendium gereicht, aber die Erfahrung, die sie durch das Verfahren machen konnte, sei für sie unbezahlbar. „Dass sie sich qualifizieren konnte und im Auswahlverfahren so weit gekommen ist, allein das ist schon großartig“, erzählt Samia Jalal-Tiede, Projektkoordinatorin für „NRWege ins Studium“ im International Office.

Rita Shaheen ist Erfahrungsreferentin an unserer Hochschule und teilt ihren Erfahrungsschatz in Workshops zum Thema „Studieren in Deutschland“. (Foto: FH Münster/Rena Ronge)
Rita Shaheen ist Erfahrungsreferentin an unserer Hochschule und teilt ihren Erfahrungsschatz in Workshops zum Thema „Studieren in Deutschland“. (Foto: FH Münster/Rena Ronge)

Neben ihrem Studium sammelt die junge Studentin Praxiserfahrungen in einem MTA-Labor, arbeitet in einer Backstube, nimmt als Erfahrungsreferentin in Workshops zum Thema „Studieren in Deutschland“ an unserer Hochschule teil und lernt fleißig für ihr Studium. Wenn sie die Sehnsucht nach ihrer Heimatstadt Latakia packt, dann nimmt die 26-Jährige ihre Lernsachen und setzt sich an den Aasee. „Der See erinnert mich an das Mittelmeer, hier fühle ich mich meiner Heimat ein Stück näher, da lernt es sich am besten.“

Von Rena Ronge

 

Zur Info

Die Vergabe der NRWege-Sprachkursstipendien erfolgt nach den Richtlinien des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) aus Mitteln des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft (MKW) des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW). Sie sollen Studieninteressierte auf das Studium an der FH Münster vorbereiten und sie langfristig in die Studien- und Arbeitswelt integrieren.


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