Laufzeit | 01.10.2014 - 30.09.2018 | |
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Projektpartner | IEP - Institut für Energie und Prozesstechnik der FH Münster | |
Stefan Steverding Sondermaschinenund Vorrichtungsbau GmbH | ||
Gefördert durch | Bundesministerium für Bildung und Forschung |
Einleitung
Ein neues Entwicklungswerkzeug für die Optimierung von Rührsystemen
in Biogas-Fermentern unter Einsatz der Wireless Sensor Networks (WSN)-
Technik in Kombination mit CFD
Rührsysteme in Biogas-Fermentern haben die Aufgabe, den Fermenterinhalt
schonend zu rühren und wirksam zu durchmischen, für ein ausgeglichenes
Konzentrationsverhältnis der beteiligten Komponenten zu sorgen und Nährstoffe
und Stoffwechselprodukte für die verschiedenen mikrobiellen Prozesse zur richtigen
Zeit und in ausreichender Menge zur Verfügung zu stellen. Allein für das
Rühren der Fermenter werden 7 - 15 % des Eigenstrombedarfes einer Biogasanlage
verwendet, was mit den höchsten Strombedarf der Biogasanlagen darstellt.
Projektbeschreibung
Im Mittelpunkt des Forschungsprojektes steht die aus ökonomischer Sicht sehr
bedeutsame Optimierung der Rührvorgänge. Ziel des Projektes ist die Erarbeitung
einer neuen, CFD- gestützten Entwicklungsmethodik, deren Berechnungsergebnisse
durch den Einsatz einer völlig neuen Messtechnik erstmals umfassend
quantitativ überprüfbar werden sollen. Zu diesem Zweck soll ein auf die Anwendung
maßgeschneidertes Wireless Sensor Networks (WSN)-System entwickelt
und eingesetzt werden.
Die numerische Strömungssimulation (CFD) liefert örtlich und zeitlich hochaufgelöste
Prozessdaten, aus denen alle erforderlichen Informationen abgeleitet
werden können. Eine gezielte strömungstechnische Optimierung von Rührsystemen,
Strombrechern, Wärmetauschern und Zulaufrohren für Biogasfermenter
über CFD scheiterte bisher jedoch sowohl an der sehr komplexen Materialmodellierung
als auch an der erschwerten messtechnischen Zugänglichkeit der Gärsubstrate
(Geschwindigkeitsverteilungen, Strömungsrichtungen, Konzentrationsverteilungen,
Mischgüte) im Fermenter, die einen Abgleich von Rechenergebnissen
mit der Realität bis heute nahezu unmöglich macht.
Das Strömungsverhalten der vergärenden Stoffgemische kann auf dem bisherigen
Stand der Technik nur sehr unzureichend beschrieben/berechnet werden,
da die Stoffeigenschaften sehr komplex sind und auch räumlich sowie zeitlich
variieren können.
Die neue Methodik soll zur Optimierung von Rührvorgängen in kontinuierlich
betriebenen Biogas-Fermenterneingesetzt werden, um die wesentlichen Kriterien
Mischgüte, Leistungseintrag, Homogenisierungsgrad und Wärmehaushalt zu
bewerten und durch konstruktive Veränderungen an ausgesuchten Rührwerken
gezielt zu optimieren.