Ladeinfrastruktur

Ob öffentlich, privat oder als Kunde: Das Laden eines Elektrofahrzeuges kann mittlerweile auf viele Arten bewerkstelligt werden. Der Auswahl an teils kreativ gestalteten Ladepunkten wurde im April 2014 durch das EU-Parlament nun immerhin ein einheitlicher Steckeranschluss, der Typ-2-Stecker der Firma Mennekes, verordnet.

Welche Möglichkeiten habe ich mein Fahrzeug  zu Hause aufzuladen?

Neben der haushaltsüblichen Steckdose bieten mittlerweile mehrere Firmen einen geeigneten Anschluss für das heimische Laden an.

  • Schuko-Steckdose: bietet eine recht lange Ladezeit, vor allem, wenn wie üblich, die Haushaltsteckdose nur mit 10 - 13A abgesichert ist. Für eine Steigerung  von ca. 2,5 kW Ladeleistung auf 3,6 kW müsste gegebenenfalls ein  Elektroinstallateur eine Erweiterung auf eine 16A Sicherung vornehmen.
  • Drehstromanschluss: Ist man im Besitz so eines Anschlusses wird die Ladezeit deutlich verkürzt. Dafür sorgen die ca. 11 kW bei 16A bzw. 22 kW bei 32A Ladeleistung. Die geeignete Wandladestation gibt es in verschiedenen Ausführungen von verschiedenen Firmen.

Und wie lade ich unterwegs?

Hier gibt es mehrere Möglichkeiten:

  • Öffentliches freies Laden: einige Ladepunkte werden kostenfrei zur Verfügung gestellt, ihre Leistung schwankt auch hier zwischen 3,6 kW und 22 kW abhängig vom vorhanden Stromanschluss.
  • Kundenmodell: Ist man zum Beispiel Kunde bei den Stadtwerken Münster so kann man für sein E-Fahrzeug eine persönliche Chipkarte erhalten mit der man Zugriff auf die Ladesäulen der Stadtwerke erhält. Ein ähnliches Modell bietet die Firma RWE an. Kritisch wird es bei dem Abrechnungssystem, denn einige Anbieter stellen neben dem Strom auch die Parkdauer in Rechnung. So kann das vermeintlich günstige Laden kurzerhand sehr teuer werden.

Was bringt die Zukunft?

Schnellladestationen: Damit auch eine Langstreckenfahrt mit einen Elektroauto attraktiv wird, soll an Autobahnen flächendeckend eine Schnellladung via Gleichstrom ermöglicht werden. Seit Mai 2014 läuft das Pilotprojekt an der A9 zwischen München und Leipzig mit acht solchen Stationen. Ein kostenloses Aufladen ist momentan noch möglich.

Induktives Laden: Den Akku wieder "füllen" ganz ohne Kabel? Ja, das ist mittlerweile sogar in einem Pilotproject der Firma KARABAG in Kooperation mit Airbus realisiert. Auch BMW und Daimler forschen in dieser Richtung. Noch weiter geht eine Idee aus den USA, die im Kleinen bereits funktioniert hat. Sie sieht vor ganze Straßen mit Solarwaben auszustatten, die das Auto während der Fahrt laden können.

Ladestationen am e-Mobilitätszentrum in Steinfurt

E-Tankstelle an der Fachhochschule in Steinfurt
E-Tankstelle an der Fachhochschule in Steinfurt

Am e-Mobilitätszentrum der Fachhochschule Münster gibt es ebenfalls Ladestationen. Seit November 2018 können vier neue Ladepunkte (Typ-2) auf dem Parkplatz P4 nahe des Gebäudes J genutzt werden. Die Ladestationen der Firma NewMotion werden durch B&R in Hörstel betrieben und durch die FH mit Strom aus 100 % erneuerbaren Energie versorgt. Zum Laden können NewMotion- und Ladenetzkarten sowie viele weitere gängige Ladekarten verwendet werden. Diese sind u. a. im Obergeschoss von Gebäude J erhältlich. Zudem sind QR-/NFC-Sticker auf den Ladestationen angebracht, die spontanes Laden auch ohne Ladekarte über die App oder mobile Webseite von NewMotion ermöglichen.

Die Kosten liegen bei 30 Cent pro Kilowattstunde sowie weiteren 30 Cent Verwaltungsgebühr pro Aufladevorgang.

Die bereits am Gebäude J von der FH Münster betriebene Stromtankstelle ist seitdem für das Laden von Dienstfahrzeugen der Fachhochschule reserviert. Für Mitarbeiter, Studierende und Gäste der Fachhochschule, die ihre Fahrzeuge nicht über einen Typ-2 Stecker aufladen können, stehen noch folgende weitere Anschlüsse zur Verfügung:

  • Schuko (16A)
  • CEE 230V/16A (16A)
  • CEE 400V/16A (16A, 3Ph)
  • CEE 400V/32A (32A, 3Ph)

Wenn Sie diese Lademöglichkeit nutzen möchten, melden Sie sich am Besten im Gebäude J im Obergeschoss oder rufen Sie die Nummer 02551 9-62725 an.

Ladestationen im Münsterland

Im Münsterland existieren bereits einige Ladestationen, die meisten davon in Münster. Für einen Großteil der Säulen ist eine Registrierung erforderlich. Die RWE betreibt beispielsweise zusammen mit einer Reihe von Partnern ein Netzwerk an Ladesäulen, die in einem Vertragsmodell für 4,95 € monatlich und einem Arbeitspreis von 30 ct/kWh genutzt werden können.

Auch die Stadtwerke Münster bieten ein eigenes System an, welches man allerdings nur nutzen kann, wenn man Kunden bei den Stadtwerken ist. Dann ist der Strom sogar bis auf weiteres kostenlos.

Eine Übersicht über alle Ladestation im Münsterland inklusiver der Adressen finden Sie im Downloadbereich unter diesem Absatz.

Ladestationen Europaweit

Screenshot LEMnet.org
Screenshot von LEMnet.org

Eine interaktive Karte mit einer Umfangreichen Sammlung an Ladestationen in ganz Europa finden Sie auf LEMnet.org oder chargemap.com. Neben dem genauen Standort sind auch weitere Informationen wie Steckertypen, Öffnungszeiten, Kosten etc. angegeben. Die Datendanken werden ständig erweitert und es können auch von Nutzern weiterer Stationen gemeldet werden.

Lademodi und Ladeleistungen

Reichweitenladung anhand des Tesla Model S 85

Der Dschungel an Ladetechniken und Leistungen ist für nicht-Techniker mittlerweile nur noch schwer zu durchblicken. Neben verschiedenen Steckern gibt es außerdem unterschiedliche Lademodi und Ladeleistungen, die unterschiedliche Ladeinfrastruktur benötigen und einen starken Einfluss auf die Ladezeit haben. An dieser Stelle möchten wir einen kleinen Überblick geben.

Lademodi

Lademodus Mode 1 Mode 2 Mode 3
Kommunikation keine PWM-Modul in Ladekabel PWM-Modul in Ladestation
Verriegelung Im Fahrzeug Im Fahrzeug Im Fahrzeug und an Steckdose
Leistung einphasig Max. 16 A, 3,7 kW Max. 16 A, 3,7 kW Max. 16 A, 3,7 kW
dreiphasig Max. 16 A, 11,0 kW Max. 32 A, 22,0 kW Max. 63 A, 43,6 kW
Quelle: BMVI - Öffentliche Ladeinfrastruktur für Städe, Kommunen und Versorger

AC-Ladeleistungen

Häufig liest man im Zusammenhang mit Ladegeräten Angaben wie "16 A" oder "11 kW". Die folgende Tabelle zeigt, wie diese Werte miteinander zusammenhängen, und welche Ladezeiten damit zu erreichen sind.

230 V (1-phasig) Leistung Ladedauer 10 kWh*
10 A 2,3 kW 4:21 h
13 A 3 kW 3:20 h
16 A 3,7 kW 2:42 h
20 A 4,6 kW 2:10 h
32 A 7,4 kW 1:21 h
63 A 14,5 kW 0:41 h
400 V (3-phasig) Leistung Ladedauer 10 kWh*
10 A 6,9 kW 1:27 h
13 A 9 kW 1:07 h
16 A 11 kW 0:55 h
20 A 13,8 kW 0:44 h
32 A 22 kW 0:27 h
63 A 43,5 kW 0:14 h
*theoretischer Wert ohne Berücksichtigung von Verlusten

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