KWK-Modellkommune Saerbeck - Entwicklung eines KWK-Netzes im ländlichen Raum
Laufzeit | 01.01.2014 - 30.06.2014 | ||||
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Projektpartner | Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz | ||||
Gefördert durch | Gemeinde Saerbeck | ||||
Stadt•Land•Fluss | infasenermetric Consulting GmbH |
Einleitung
Die Gemeinde Saerbeck hat erfolgreich an dem Nordrhein-Westfälischen Landeswettbewerb
"KWK-Modellkommune" teilgenommen und zählt somit zu einer der
sechs Kommunen, die in den kommenden drei Jahren Förderungen zur Umsetzung
der Maßnahmen ihres KWK-Konzeptes bekommen.
Der Wettbewerb wurde vom Land Nordrhein-Westfalen ausgerufen, um den
Anteil der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) an der Stromerzeugung zu steigern. Das
als Wettbewerbsbeitrag erarbeitete Feinkonzept von der Gemeinde Saerbeck
zeichnet sich vor allem aus durch die hohen Einsparung von CO2-Emissionen, der
breiten Unterstützung in der Bevölkerung, den nachhaltigen Strom- und Wärmekonzepten,
der guten Übertragbarkeit auf andere Kommunen sowie den technischen
Innovationen in den Erzeugungsanlagen und im Wärmenetz.
Projektbeschreibung
Die KWK-Technologie nimmt eine bedeutende Rolle für den Wechsel des Energiesystems
(von der Basis fossiler Energieträgern hin zu einem Energiesystem
basierend auf erneuerbaren Energieträgern) ein. KWK-Erzeugungsanlagen sind
steuerbar und können somit bedarfsgerecht sowohl auf den Strom- als auch auf
den Wärmemarkt reagieren. Hierdurch wird ein Ausgleich zu den volatilen Erzeugern
aus Wind und Sonne geschaffen. Zudem führt die gleichzeitige Produktion
von Strom und Wärme zu einer Effizienzsteigerung.
Im Rahmen des Konzeptes der KWK-Modellkommune will die Gemeinde Saerbeck
den KWK-Anteil am Gesamtstromverbrauch der Gemeinde von 29% auf
67% erhöhen. Die neu geplanten Anlagen sollen in die bereits bestehenden
Erzeugungsstrukturen in der Gemeinde integriert werden und die Produktion
intelligent in Zeiten mit noch ungedeckten Energiebedarfen verlagert werden.
Das geplante Wärmenetz erschließt 62 % der bebauten Flächen der Gemeinde
und weist technische Innovationen wie z.B. Rücklauftemperaturabsenkungen auf.
Im Sinne der Klimaschutzziele wird als Primärenergieträger vorrangig Biogas und
Biomethan eingesetzt. Die gesammelten Maßnahmen des Konzeptes führen zu
jährlichen Einsparungen an CO2-Emissionen von über 8.500 Tonnen, was ungefähr
25 % der CO2-Emissionen der Gemeinde im Jahr 2012 ausmacht.
Die Methodik der Konzepterstellung für Saerbeck lässt sich auf andere Kommunen
gut übertragen. Basierend auf Fragebögenaktionen und Wärmedichtekarten
wurden Wärmesenken im Ort analysiert. Anschließend wurde die Wärmebedarfsanalyse
mit einer umfangreichen Akzeptanzanalyse verschnitten. Im
Rahmen mehrerer Bürgerversammlung (über 500 Teilnehmer) wurde die Bevölkerung
über den Fortgang des Projektes informiert und aktiv in den Prozess der
Konzeptentwicklung mit eingebunden. Der Erfolg dieser Maßnahmen zeigte sich
auch in den hohen Interessensbekundungen für einen Anschluss ans Nahwärmenetz
in den ausgewählten Wohngebieten. Auf dieser Grundlage wurde schließlich
die technische Auslegung des Netzes sowie die Betrachtung der Wirtschaftlichkeit
vorgenommen.