ENGLISH

Zentralwerkstatt baut Spuck- und Niesschutzwände

FH Münster will Beschäftigte mit Publikumsverkehr im Falle von Lockerungen schützen


Münster/Steinfurt (5. Mai 2020). Noch ist der Präsenzbetrieb an der FH Münster weitestgehend lahmgelegt. Aber irgendwann stehen Lockerungen an, und das bedeutet zum Beispiel auch: Serviceeinheiten wie Bibliotheken, Dekanate, International Office und Zentrale Studienberatung öffnen wieder ihre Türen. Wann das soweit ist, kann niemand absehen. Um aber jene FH-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schützen, für die Publikumsverkehr unumgänglich ist, produziert die Zentralwerkstatt auf dem Steinfurter Campus derzeit Spuck- und Niesschutzwände aus Polycarbonat.

„Polycarbonat ist ein thermoplastischer Kunststoff und ähnlich wie Plexiglas, also durchsichtig, aber im Gegensatz dazu nur drei Millimeter dick – perfekt für unser Vorhaben“, sagt Jürgen Walke, Teamleiter der Zentralwerkstatt. Plexiglas sei zwar günstiger, derzeit jedoch nicht zu kriegen. Außerdem habe Polycarbonat einen weiteren Vorteil: Es ist biegbar, sodass sich die Enden der Schutzscheibe kanten lassen – das sorgt für einen besseren Stand und sieht schöner aus. Kurzerhand schlug Walke zu und kaufte 30 Quadratmeter Polycarbonat. Und dieses verarbeitet er gemeinsam mit Günter Reckfort vom Dezernat Gebäudemanagement.

„Wir lernen das Material gerade selbst so richtig kennen, grundsätzlich funktioniert es aber schon ziemlich gut“, sagt Reckfort – und legt los: Zunächst sägt er eine etwa 80 mal 80 Zentimeter große Platte zurecht und fräst die Kanten, sodass sich niemand versehentlich daran schneidet. Dann schiebt er gemeinsam mit Walke die Platte in die Schwenkbiegemaschine. Diese verpasst ihr jeweils etwa zwanzig Zentimeter von den Seitenrändern einen Knick, sodass zwei Seitwände umklappen. Für noch besseren Halt sorgen kleine Klötze aus Multiplexplatten – ähnlich wie Sperrholz –, die Reckfort anschließend aussägt und mit schmalen Schlitzen versieht. Dort setzt er die Wand ein, nachdem er zuvor die Schutzfolie auf beiden Seiten abgezogen hat. „Das alles geht ziemlich schnell, sofern es sich um Standardmaße handelt“, sagt Walke. Kommen Extrawünsche oder Sondergrößen hinzu, dauere es länger – vor allem auch deshalb, weil sich die Mitarbeiter der Zentralwerkstatt dann vor Ort ein Bild von den Gegebenheiten machen müssen.

Zwei Prototypen sind bereits fertig, aktuell arbeiten Walke und Reckfort an den Wänden für die Bibliotheken in Münster und Steinfurt. Danach geht es mit den anderen Aufträgen aus der Hochschule weiter. „Unser Material ist begrenzt, und deshalb produzieren wir vorzugsweise für alle FH-Einheiten mit Publikumsverkehr“, so Walke. Für die Zentralwerkstatt sind die Wände bereits das zweite Projekt mit Bezug zu Corona, denn das Team war auch an der Produktion von Kopfhalterungen aus dem 3D-Drucker für die Schutzvisiere beteiligt. Normalerweise bauen die Mitarbeiter in der Zentralwerkstatt alles, was die technischen Fachbereiche benötigen, zum Beispiel Gestelle für Versuchsaufbauten in den Laboren oder Metallkonstruktionen für Projektarbeiten. Außerdem unterstützt das Team Bachelor- und Masterstudierende sowie Doktoranden bei der handwerklichen Umsetzung im Rahmen ihres Studiums, ihrer Abschlussarbeiten oder Promotionen. Zudem helfen die Mitarbeiter bei Reparatur- und Wartungsarbeiten im Gebäude.



Sie suchen was Älteres? Werfen Sie einen Blick ins Archiv...

Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Weitere Informationen und die Möglichkeit zum Widerruf finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Seite drucken