Neue Kühlschrankböden für die Steinfurter Tafel
Mitarbeiter des Fachbereichs Elektrotechnik und Informatik der FH Münster fräsen für den guten Zweck
Die Obmänner Josef Schräder (l.) und Harry Agethen (2.v.r.) sowie Marianne Langenberg von der Steinfurter Tafel freuen sich über die neuen Einlegeböden, die Marcel Wahlbring (2.v.l.) von der FH Münster überreichte. Ludwig Horsthemke hat das Foto gemacht. (Foto: FH Münster/Ludwig Horsthemke)
Die neuen Kunststoffplatten werden auf die alten Gitterböden aufgelegt und schaffen so eine ebene Fläche für Joghurtbecher und Co. (Foto: FH Münster/Ludwig Horsthemke)
Münster/Steinfurt (16. November 2020). Mehr Platz für gekühlte Lebensmittel und ein sicherer Stand für Joghurtbecher – Mitarbeiter des Fachbereichs Elektrotechnik und Informatik der FH Münster haben ehrenamtlich neue Einlegeböden für die Kühlschränke der Steinfurter Tafel produziert. Nachdem das Projekt wegen der Corona-Pandemie einige Zeit ruhen musste, überreichten Marcel Wahlbring und Ludwig Horsthemke nun die letzten der rund 24 Platten an Tafel-Mitarbeiterin Marianne Langenberg und die Tafel-Obmänner Josef Schräder und Harry Agethen.
„Wir sind überglücklich über die neuen, stabilen Kühlschrankböden“, sagt Langenberg, die sich seit mehr als zehn Jahren in der Steinfurter Tafel engagiert. Die bisherigen Gitterböden der Industriegeräte boten wackeligen Waren keinen richtigen Halt. „Ständig ist etwas umgekippt“, berichtet sie. „Im Lenkungsteam sprachen wir daher vor einigen Monaten über Alternativen. Wir dachten zuerst an eine Lösung aus dem 3D-Drucker.“ Langenberg, deren Mann Professor am Fachbereich Elektrotechnik und Informatik war, nahm daraufhin Kontakt zum Steinfurter Campus der FH Münster auf. Schließlich stieß sie bei Horsthemke im Labor für Halbleiter-Bauelemente und Bussysteme auf offene Ohren.
Nachdem der wissenschaftliche Mitarbeiter die Kühlschränke begutachtet hatte, entwickelte sich aus der Anfrage ein Gemeinschaftsprojekt mit vielen helfenden Händen. „Platten aus dem 3D-Drucker wären unter dem Gewicht verbogen. Wir haben uns stattdessen für transparente Kunststoffplatten entschieden. Frank Müller und Marcel Wahlbring aus dem Zentralbereich Elektrotechnik haben in der Werkstatt gefräst. Das Material stellte der Dekan Prof. Dr. Reinhart Job kostenfrei zur Verfügung“, berichtet Horsthemke. Für den 3D-Drucker fand er allerdings noch einen anderen Verwendungszweck – er druckte schmale Platten, die zwischen den Einlegeböden zum Einsatz kommen und zusätzliche Ablageflächen bieten.
Mit Beginn der Corona-Pandemie mussten Wahlbring und Müller die Arbeiten an der Fräsmaschine unterbrechen. Den zur Kühlung der Fräse erforderlichen Alkohol stellte das Team dem Krisenstab des Kreises Steinfurt zur Verfügung, um dringend benötigte Desinfektionsmittel herzustellen. Auch die Tafel musste aufgrund des Infektionsgeschehens zwischenzeitlich schließen. Über den geglückten Projektabschluss freuen sich nun alle Beteiligten.