Zu Hause mehr auf Nachhaltigkeit achten

Studierende der FH Münster organisierten digitale Veranstaltung für Schülerinnen und Schülern des Anne-Frank-Berufskollegs


Münster (17. Dezember 2020). Die eigene Lebensweise möglichst nachhaltig zu gestalten, ist manchmal leichter gesagt als getan. Dabei kann jede und jeder im eigenen Zuhause anfangen: zum Beispiel im Bad. Welche Möglichkeiten es hier und in anderen Bereichen der heimischen Wohnung gibt, haben Studierende der FH Münster mit Schülerinnen und Schülern des Anne-Frank-Berufskollegs einen halben Tag lang erörtert – und das komplett digital.

„Uns war schon im Oktober klar, dass wir uns wegen der Corona-Pandemie wahrscheinlich virtuell treffen müssen“, sagt Johanna Heinrich, Studentin der Sozialen Arbeit am Fachbereich Sozialwesen. Und so bereiteten die Studierenden ihre Veranstaltung gut vor: Sie entwickelten ein Konzept für eine Videokonferenz, bei der sich die Schülerinnen und Schüler digital in verschiedene Räume der Wohnung – zum Beispiel Küche oder Bad – zurückziehen und sich dort über Ansätze für mehr Nachhaltigkeit im jeweiligen Wohnbereich austauschen konnten. Kurzvideos und gezielte Fragen der Studierenden luden zum Nachdenken ein. „Wir wollten zum Beispiel wissen, wo im Bad der Wasserverbrauch am größten ist“, so Heinrich. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten: in der Dusche oder in der Badewanne – je nachdem. „Wir haben dann gemeinsam besprochen, wie der Wasserverbrauch gezielt reduziert werden kann, in dem man zum Beispiel nicht jeden Tag 30 Minuten am Stück duscht oder einen Duschsparkopf verwendet. Wassersparen kann man aber auch bei jedem Toilettengang durch das Drücken der Stopptaste.“

Am heimischen Rechner mussten die Schülerinnen und Schüler nicht nur zuhören und Fragen beantworten, sondern auch aktiv mitmachen. „Wir haben darauf geachtet, möglichst viele interaktive Methoden der Online-Lehre zu verwenden. Das kam bei den Schülerinnen und Schülern sehr gut an“, erklärt Heinrich. Dafür sorgte zum Beispiel ein Rucksack im FH-Design, den alle Teilnehmenden im Vorfeld von den Studierenden bekamen. „Wir haben unter anderem ein Netz für Obst oder Gemüse, eine Bambus-Zahnbürste, Naturkosmetikprodukte und Kräutersamen zum Einpflanzen eingepackt.“ Dabei erfüllten die Samen einen wichtigen Zweck, denn nicht nur das Bad war Thema, sondern auch Ernährung und Landwirtschaft – ein Wunsch von Lehrerin Petra Fuchs, die die Klasse im Fachbereich Ernährung/Hauswirtschaft mit der Ausrichtung Sport – eine zweijährige Berufsfachschule – unterrichtet. „Den Vorschlag haben wir gern aufgegriffen und unter anderem über das Thema ‚Urban Gardening‘ gesprochen“, erklärt die Studentin. Außerdem widmeten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dem Thema Müll. Da ging es zum Beispiel um Verpackungen, Mikroplastik und das Einkaufen in Unverpackt-Läden im Gegensatz zum klassischen Supermarkt.

Zusammen mit Heinrich organisierten 16 Studierende der FH Münster die digitale Veranstaltung – und alle kamen aus verschiedenen Bereichen der Hochschule. Vertreten waren die Fachbereiche Sozialwesen, Wirtschaft, Elektrotechnik und Informatik sowie das Institut für Berufliche Lehrerbildung (IBL) und das Institut für Technische Betriebswirtschaft (ITB) des Münster Centrum für Interdisziplinarität (MCI). „Das war richtig toll, weil wir alle durch unser jeweiliges Studium einen anderen Blick auf das Thema haben. So konnten wir uns prima ergänzen.“ Möglich macht dies das Agile Modul der FH Münster. Die Studierenden absolvieren es im Wahlpflichtprogramm oder auch freiwillig, immer aber in enger Zusammenarbeit mit Studierenden der gesamten Hochschule. „Auf diese interdisziplinäre Zusammenarbeit möchten wir unsere Studierenden ganz gezielt vorbereiten, denn später im Berufsleben ist das Alltag“, erklärt Prof. Dr. Frank Dellmann, Vizepräsident für Bildung und Internationales und Hochschullehrer am Fachbereich Wirtschaft der FH Münster, der Münster School of Business (MSB). Er leitete das Projekt zusammen mit dem Lehrbeauftragten Hartmut Günther von der MSB und in Kooperation mit Prof. Dr. Julia Kastrup vom MCI.

Für die Schülerinnen und Schüler des Anne-Frank-Berufskollegs war nach der digitalen Veranstaltung klar: So schwer ist das eigentlich gar nicht, zu Hause mehr auf Nachhaltigkeit zu achten.




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