Seit 1994 bin ich Mitglied im Ruderverein der Bismarckschule e.V., dem Schülerruderverein meines alten Gymnasiums, des UNESCO-Bismarckgymnasiums am Maschsee in Hannover. Dort habe ich im Schüler-Vorstand gearbeitet, dann als Student im Gesamtvorstand - und heute bin ich als ältester regelmäßiger Mitfahrer zum Glück ohne Amt und Verantwortung. Aber ich begleite die Fahrten mit meiner Erfahrung und versuche, so viel "Quatsch" wie möglich zu machen, weil unsere bürgerlichen Mittelschichtskinder meines Erachtens sonst viel zu brav wären.

In meiner aktiven Zeit als Fahrtleiter und Trainer habe ich wesentlichen Anteil daran gehabt, Kontrolle abzubauen und auch schon den Jüngeren - die jüngsten sind in der 5. Klasse - die Verantwortung für ihr eigenes Handeln auf den Reisen und beim Training zu überlassen. Zum Beispiel, wenn es darum geht, eine Unterkunft zur Abreise zu reinigen oder Trainingsziele und -pläne zu erstellen. Natürlich schaue ich mit drauf, aber generell wächst Verantwortungsbewusstsein ja nur, wenn man auch Verantwortung übertragen bekommt.

In meine Lehre schwappt davon sicher einiges. Einerseits erwarte ich von den Studierenden natürlich stets ein maximales Maß an Selbstverantwortung und -organisation, da ich ja oft erlebe, dass bereits Kinder dazu in der Lage sind. Andererseits fehlte es mir früher selbst an Sozialkompetenz und auch Selbstbewusstsein, was sich durch den Verein im Laufe der Zeit sehr gewandelt hat. Außerdem fühle ich mich nach einem Wochenende mit dem Verein immer so, als wäre ich drei Wochen im Urlaub gewesen. Meine ganze Persönlichkeit wurde durch die lange Mitgliedschaft stark geprägt, da gehört auch meine Lehrweise dazu.

Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Weitere Informationen und die Möglichkeit zum Widerruf finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Seite drucken