Werkstatttagung von KatHO und FH Münster widmete sich den Praxisphasen von Studierenden.

Fotos: KatHo/Alexander Feldhaus

Am 28. Juni fand die "WerkstattTagung von KatHO und FH Münster: Hochschule und Praxis im Dialog" statt, hier der gemeinsame Bericht.

Über 150 Vertreter*innen aus Praxis und Hochschule zur Werkstatttagung an der Katholischen Hochschule, Abteilung Münster. Es war die erste gemeinsame Tagung der Praxisreferate der FH Münster - Fachbereich Sozialwesen und der Katholischen Hochschule, Abteilung Münster. Eine gute Idee - so die Resonanz aus der Praxis -, absolvieren schließlich Studierende beider Hochschulen ihre Praxisphasen in den Einrichtungen und Diensten der Sozialen Arbeit in Münster und dem Münsterland.

Im Mittelpunkt dieser Tagung stand die Kooperation zwischen Hochschule und Praxis rund um die in das Studium der Sozialen Arbeit und Heilpädagogik integrierten Praxisphasen und deren Beitrag zur Entwicklung professioneller Identität und Kompetenzentwicklung. Und vorweggenommen sei: Die Teilnehmer*innen nutzten den Rahmen der Werkstatttagung zu regem Austausch und anregenden Diskussionen und ließen die offensichtlich geteilte Auffassung der Teilnehmer*innen deutlich werden: Nur in gemeinsamer Verantwortung können die Potenziale der Praxisphasen entfaltet werden.

Die Tagung begann um 9.30 Uhr mit der Begrüßung und Einführung durch die Dekane Prof. Dr. Hans-Rüdiger Schwab (Dekan der Katholischen Hochschule NRW, Abteilung Münster) und Prof. Dr. Stephan Barth (Dekan des Fachbereichs Sozialwesen der FH Münster) und sowie der Verantwortlichen der Praxisreferate Prof. Dr. Sabine Ader (KatHO Münster), Prof. Dr. Sabine Schäper (KatHO Münster) und Martina Kriener (FH Münster). Schon bei der Begrüßung betonten die Dekane, dass die Hochschulen eine gute Kooperation pflegen.

Im Anschluss an die Begrüßung und zur allgemeinen Einleitung in den Tag trat Prof. Dr. Stephan Kösel von der FH Nordwestschweiz an das Rednerpult und hielt einen Vortrag zum Thema: "Was können Praxisphasen für die Professionalisierung in sozialen Berufen leisten?"

Der Vortrag war dicht gepackt mit Erkenntnissen sowohl aus der Sozial- und Heilpädagogik als auch der Lehrforschung. Kösel stellte verschiedene Modelle zu Zusammenhängen und Wirken von Praxis und Hochschule dar. Mit dem Begriff des Habitus von Bourdieu beschrieb er erlernte und fest verankerte Verhaltens- und Denkstrukturen, welche wiederum durch die Praxisphasen im Studium aufgebrochen werden können. Kurz gesagt: Praxisphasen sollen irritieren. Damit diese Irritation zum erfolgreichen Lernprozess führt, sind gute Anleiter*innen in der Praxis und eine gute Beziehung von Studierenden zu ihren Anleiter*innen essenziell. Abschließend nannte Kösel auch die fünf Eckpfeiler einer solchen Beziehung: Intersubjektivität, Zuverlässigkeit, Vertraulichkeit, Sensitivität und Reflexivität.

Inspiriert von den Worten von Prof. Dr. Stephan Kösel gingen die Teilnehmenden nach dem Vortrag in die Arbeitsgruppen, also die eigentlichen Werkstätten der Tagung. Insgesamt acht Arbeitsgruppen mit unterschiedlichen Schwerpunkten diskutierten Anforderungen, Beispiele guter Praxis und gemeinsame Zukunftsaufgaben in der Zusammenarbeit von Hochschulen und Praxisstellen und im Zusammenspiel von Theorie und Praxis..

Um allen Teilnehmenden einen Einblick in alle Arbeitsgruppen zu ermöglichen, wurde nach den Workshops ein Gallery-Walk im Hörsaal der KatHO organisiert. Vergleichbar der Führung durch eine Ausstellung wurden die erarbeiteten Erkenntnisse vorgestellt und durch weitere Gedanken der Zuhörenden ergänzt. In einem anschließenden Plenum wurden die zentralen Anforderungen für das Gelingen der Praxisphasen und für eine gute Kooperation von Praxis und Hochschule zusammengefasst: Was gibt es zu tun? Wie setzen wir es um?

Dazu gab es Kommentare durch Prof. Dr. Kösel (FH Nordwestschweiz), durch Thomas Mühlbauer vom Haus der Wohnungslosen Hilfe, Prof. Dr. Rita Paß (KatHO)und von den Studierenden, Martje Sartorius (FH) und Ann-Sophie Kuhn (KatHO). Der Vertreter der Praxis, Mühlbauer, beschrieb sein Anliegen nach mehr Kooperation mit den Worten: "Erst investieren dann profitieren". Prof.'in Paß unterstützte dieses Anliegen, wies allerdings auch auf die notwendige Planung von begrenzten Ressourcen hin. Die Studierenden waren sich einig in ihrem Wunsch nach einem besseren Bezug zwischen Theorie und Praxis, den Sartorius wie folgt beschrieb: "Theorie sollte mit Praxis belebt werden."

Alle Beteiligten waren sich über den Erfolg dieser Tagung einig, der sich nicht nur in der kooperativen Atmosphäre, sondern auch in den Ergebnissen spiegelte. Es wurde betont, dass kleine Schritte zu großen Erfolgen führen können, aber auch kleine Schritte in der Weiterentwicklung der guten Kooperation zwischen Praxis und Hochschule wertgeschätzt werden sollten.

Solche weiteren Schritte sollen dem Aufschlag zur Kooperation beider Hochschulen mit der regionalen Praxis folgen und gemeinsam nächste Entwicklungsschritte aus den Ergebnissen der Tagung abgeleitet werden.

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