Sie hatten die Idee zum Tanzprojekt (v.l.): Carla Henkel, Anika Rolf und Jacqueline Johanns. Weil sie selbst gern tanzen und weil sie sich dachten, dass dies auch die Generation ab 65. Jahren gern tut. Die Studentinnen lernen, wie man ein Projekt plant und umsetzt, mit all seinen Schwierigkeiten und unerwarteten Situationen. Sie nennen es "Praxiserfahrung pur", vor allem auch im Umgang mit älteren Menschen.

Für das Seminar "Soziale Arbeit mit älteren Menschen" an unserem Fachbereich hatten Jacqueline Johanns, Anika Rolf und Carla Henkel die Idee zu einem Tanzprojekt.

Mit Kamera und Stift gewappnet, betrete ich das Sankt-Mauritz-Pfarrheim, um von den drei Studentinnen mehr zu erfahren. Warum haben sie sich ausgerechnet den Aspekt Tanz ausgesucht? Was lernen sie dabei für ihr Studium? Wird es einen Abschlussbericht nach Tanzkursende Mitte Dezember geben? Aber ehe ich dazu komme, fragt mich ein Teilnehmer "Tanzen Sie mit mir?". Kamera weglegen, Fuß rechts nach hinten, links nach hinten, rechts zur Seite, links schließen - geht besser, als ich dachte. Er hat also schon etwas gelernt, was er gut weitergeben kann. Aber in dem Moment, wo ich ihm in die Augen schaue statt auf meine Füße, stehe ich auch schon auf seinen. Aber ich bin ja auch zum Arbeiten hier. Ein Paar, bei dem alles sehr flüssig aussieht, antwortet auf die Frage, was ihnen hier gefällt: Sie tanzt gern, er möchte die "lange nicht ausgeübte Tanzkunst wieder aktivieren". Wofür denn mein Bericht sei. Fürs Internet. Dann bitte keine Namen nennen, dieses Internet, nee, nee. Aber eins ist noch wichtig: "Ich habe das Goldene Tanzabzeichen", sagt sie leise in mein Ohr.

Rund 30 ältere Menschen sind jedes Mal mit dabei. Tanzen, so die drei Studentinnen, fördert die körperliche und vor allem auch die geistige Fitness und führt zu neuen sozialen Kontakten. Die Nachmittage klingen mit einem gemeinsamen Kaffeetrinken aus. Zum Abschlussball am 14. Dezember sind auch Verwandte und Freunde der Teilnehmer sowie Dozenten des Fachbereichs und Sponsoren eingeladen.
Ausruhen, bei den anderen ein bisschen abschauen - auch das gehört dazu.

Den Spaß der Senioren ist auch den Studentinnen anzusehen, sie sind aufmerksam, fröhlich, geduldig. Wenn es nicht so gut klappt, dann zeigen sie es in einer Reihe, bei der alle die in Einzelteile zerlegten Schritte nachtanzen. Danach dürfen die Senioren wieder paarweise aufs Parkett.

 

Mein Tanzpartner ruht sich aus. Oder wartet auf eine Aufforderung. Ich habe leider keine Zeit mehr.

Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Weitere Informationen und die Möglichkeit zum Widerruf finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Seite drucken