Für das Seminar "Soziale Arbeit mit älteren Menschen" an unserem Fachbereich hatten Jacqueline Johanns, Anika Rolf und Carla Henkel die Idee zu einem Tanzprojekt.
Mit Kamera und Stift gewappnet, betrete ich das Sankt-Mauritz-Pfarrheim, um von den drei Studentinnen mehr zu erfahren. Warum haben sie sich ausgerechnet den Aspekt Tanz ausgesucht? Was lernen sie dabei für ihr Studium? Wird es einen Abschlussbericht nach Tanzkursende Mitte Dezember geben? Aber ehe ich dazu komme, fragt mich ein Teilnehmer "Tanzen Sie mit mir?". Kamera weglegen, Fuß rechts nach hinten, links nach hinten, rechts zur Seite, links schließen - geht besser, als ich dachte. Er hat also schon etwas gelernt, was er gut weitergeben kann. Aber in dem Moment, wo ich ihm in die Augen schaue statt auf meine Füße, stehe ich auch schon auf seinen. Aber ich bin ja auch zum Arbeiten hier. Ein Paar, bei dem alles sehr flüssig aussieht, antwortet auf die Frage, was ihnen hier gefällt: Sie tanzt gern, er möchte die "lange nicht ausgeübte Tanzkunst wieder aktivieren". Wofür denn mein Bericht sei. Fürs Internet. Dann bitte keine Namen nennen, dieses Internet, nee, nee. Aber eins ist noch wichtig: "Ich habe das Goldene Tanzabzeichen", sagt sie leise in mein Ohr.
Den Spaß der Senioren ist auch den Studentinnen anzusehen, sie sind aufmerksam, fröhlich, geduldig. Wenn es nicht so gut klappt, dann zeigen sie es in einer Reihe, bei der alle die in Einzelteile zerlegten Schritte nachtanzen. Danach dürfen die Senioren wieder paarweise aufs Parkett.
Mein Tanzpartner ruht sich aus. Oder wartet auf eine Aufforderung. Ich habe leider keine Zeit mehr.