Und das funktioniert? "Es ist viel, aber zu schaffen", strahlt die 31-Jährige, der man den Spaß an ihrem Job wirklich ansieht. Und das liegt auch an der Mischung: Die diplomierte Sozialpädagogin ist Lehrkraft für besondere Aufgaben mit dem Schwerpunkt "Soziale Arbeit und Schule" und schreibt an ihrer Doktorarbeit. Beides ergänzt sich thematisch sehr gut. Besonders ihr Theorie- und Praxisprojekt, das die Bachelorstudierenden in einer Schule absolvieren, passt zum Promotionsthema, bei dem es um die "Fördermöglichkeiten von sozialen Kompetenzen im schulischen Kontext" geht. Das Projekt absolvieren die Studierenden in Klassen an Grundschulen und weiterführenden Schulen. Im Seminar bereitet Linßer sie darauf vor - mit viel Theorie, aber vor allem auch mit praktischen Übungen in kleinen oder größeren Gruppen. Als Probe für die Schule. Dass gerade bei den Kooperationsübungen viel gelacht wird, gefällt der Doktorandin.

Mit dem Wissen gerüstet, welche Übungen und Methoden angewendet werden müssen, um spezielle Probleme zu lösen und gruppendynamische Prozesse zu begleiten, gehen die Studierenden direkt in die Schulklassen der Stufen 1 bis 6. Ein Segen für die Lehrer? "Ja, sie sind dankbar für diese Unterstützung", weiß Linßer.

Und bei den Studierenden spürt sie, wie sie Lust auf die Praxisanteile haben. Überhaupt diese vielzitierte Praxisnähe - hier ist sie offensichtlich. Und das macht es für Linßer leichter, die Studierenden zu begeistern, als dies vielleicht in einem eher theorielastigen Seminar ist.

Viel Theorie gilt es in der Doktorarbeit zu bewältigen, auch wenn Erkenntnisse aus dem Schulsozialprojekt mit den Studierenden einfließen. "Da tut sich dann schon mal eine Sinnkrise auf", berichtet Linßer. Selbstzweifel jedoch sind zwischendurch normal. "Aber ich fühle mich hier sehr gut betreut. Und wann immer ich einen Kollegen frage - alle sind hilfsbereit und unterstützen mich." Außerdem hat sie Strategien, den Kopf freizubekommen - etwa beim Laufen, Mountainbiken und Snowboardfahren.

Noch in diesem Jahr will sie mit der Arbeit fertig sein. Was kommt danach? "Lehre, das ist mein Ding!" Sie kann sich sogar eine Professur gut vorstellen, gerade an einer Fachhochschule. Weil der Lehranteil hoch ist, also genau der Anteil, der ihr am meisten Spaß macht, und  - da haben wir sie wieder - wegen der großen Praxisnähe.

Noch in diesem Jahr möchte Janine Linßer ihre Promotion abschließen.
Den nötigen Ausgleich zu Lehre und Doktorarbeit findet sie beim Sport.
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