Prof. Dr. Hanns Rüdiger Röttgers lehrt an unserem Fachbereich Gesundheitswissenschaft/Sozialmedizin und Sozialpsychiatrie und ist nun erneut zur Vertrauensperson für "Regeln guter wissenschaftlicher Praxis an der FH Münster" benannt worden. Stellvertreter ist Prof. Dr.-Ing. Hans-Arno Jantzen vom Fachbereich Maschinenbau. (Foto und Teaserbild: Wilfried Gerharz)

Herr Röttgers, warum haben Sie zugesagt, diese Funktion zu bekleiden?

Es reizt mich gerade aufgrund meiner beiden fachlichen Wurzeln als Arzt/Naturwissenschaftler und Politologe/Geisteswissenschaftler, vor allem aber als engagierter Vertreter von Rationalität und Empirie, diese Aufgabe zu übernehmen. Wissenschaft muss gerade in Zeiten von emotional aufgeheizten öffentlichen Debatten und "Fake News", aber auch der Versuchung, Fakten ideologischen Vorgaben unterzuordnen, Rechenschaft über die eigene Integrität ablegen.

 

Welche Aufgaben sind mit dem Amt verbunden?

Ich fungiere als erster Ansprechpartner für alle Personen inner- und außerhalb der Hochschule, die Bedenken oder Sorgen haben, dass die Regeln guter wissenschaftlicher Praxis an der FH Münster nicht beachtet wurden. Hier versuche ich, beratend, klärend und schlichtend zu wirken. Oftmals lässt sich die Konstellation dann im Sinne einer kommunikativen Klärung oder Moderation bereinigen. Wenn aber ein ernsthafter Verstoß im Raume stünde, müsste ich diesen an das Präsidium zur Entscheidung über das weitere Vorgehen weiterleiten- in meiner ersten Amtszeit war dies glücklicherweise nicht nötig. Das spricht meines Erachtens für eine seriöse und transparente Wissenschaftskultur an unserer Hochschule.

 

Wann sollte man Sie ansprechen?

Der "Klassiker" sind sicher Situationen, in denen Streit darüber besteht, wem bei der Auswertung von Forschungsergebnissen und Publikationen, an denen mehrere Fachleute beteiligt waren, welcher Anteil zuzurechnen ist. Ein anderer ist der Vorwurf, Erkenntnisse Dritter plagiiert zu haben.  
In der letzten Amtszeit galt es zum Beispiel auch, eine Kollegin, deren Ergebnisse anderen Akteuren schlicht nicht ins Weltbild passten, vor dem unberechtigten Vorwurf unwissenschaftlichen Verhaltens zu schützen.

Insgesamt gilt: mich lieber einmal zu viel als einmal zu wenig anzusprechen. Wenn nach der Erörterung des Sachverhalts dann klar wurde, dass doch alles "mit rechten Dingen" zugegangen ist, umso besser - in unserer Hochschule sollten sich alle Personengruppen ebenso wie unsere externen Partner darauf verlassen können, dass gute wissenschaftliche Praxis gelebt wird.

Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Weitere Informationen und die Möglichkeit zum Widerruf finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Seite drucken