Lehrt seit dem Sommersemester am Fachbereich Sozialwesen Erwachsenenbildung/Fortbildung in der Sozialen Arbeit: Prof. Dr. Stefan Gesmann. (Foto: FH Münster/Wilfried Gerharz)

Münster (15. Mai 2015). Man kann es Bilderbuchkarriere nennen. An der FH Münster studieren, an deren Fachbereich Sozialwesen das Referat Weiterbildung leiten, eine Professur erhalten. Dazwischen gab es auch Praxis "draußen", eine Voraussetzung für die Berufung. Die Geradlinigkeit ist bemerkenswert. "Und für mich ein großes Glück", sagt Prof. Dr. Stefan Gesmann, der seit diesem Sommersemester das Lehrgebiet Erwachsenenbildung/Fortbildung in der Sozialen Arbeit übernommen hat.

Nach seinem Zivildienst in der Aidshilfe Münster und der Tätigkeit als Volunteer in einem Kibbutz in Israel stand für ihn der Studienwunsch fest. "Im Studium der Sozialen Arbeit habe ich eine gute Mischung aus Theorie und Beispielen aus der Praxis erlebt, ein Mix, den auch ich in der Lehre verfolge", so Gesmann.

Nach dem Diplomabschluss arbeitete er in der Erwachsenenbildung und Personalentwicklung bei einem Bildungsträger in Recklinghausen, wo er als Fachbereichsleiter und Mitglied der Geschäftsführung neue Projekte entwickelte. 2008 übernahm der gebürtige Steinfurter das Referat Weiterbildung am Fachbereich Sozialwesen, im gleichen Jahr schloss er den berufsbegleitenden Masterstudiengang Sozialmanagement an der FH Münster ab. "Man kann sagen, dass ich ein 'echtes Kind' der Hochschule bin", sagt der 38-Jährige, der zum Thema "Systemisches Weiterbildungsmanagement: Konzeptionelle Orientierungen und Handlungsperspektiven zur Steuerung der betrieblichen Weiterbildung in Organisationen der Sozialen Arbeit" promoviert hat. In der Dissertation ging es um die Frage, wie Angebote der betrieblichen Weiterbildungen in Organisationen gesteuert werden können, so dass individuelle Lernerfahrungen auch zur Steigerung der organisationalen Lernfähigkeit beitragen.

Eine Fragestellung, die Gesmann gerade für die Soziale Arbeit wichtig findet, denn "sie kann als weiterbildungsintensive Profession bezeichnet werden". Somit sei das Referat Weiterbildung, für das er weiterhin geschäftsführend tätig ist, "gefordert, potenzielle Entwicklungen frühzeitig aufzunehmen und entsprechende Weiterbildungsangebote zu konzipieren". Zugleich möchte er die Studierenden dafür sensibilisieren, dass sie Ansätze der Erwachsenenbildung innerhalb ihrer sozialpädagogischen Praxis einsetzen können. Da Lernen nie allein auf rationaler Ebene stattfinde, sei ihm wichtig, dass in den Seminaren auch Emotionen angesprochen werden. "Hierbei setze ich insbesondere auf den Faktor Humor. Es darf also gerne und viel gelacht werden." Eine Eigenschaft, die zu Gesmanns Philosophie auch im privaten Leben zählt, das er mit Frau und bald einem Hund in einem Haus bei Billerbeck teilt.

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