MIA, das Münsteraner Intensivprogramm für Kinder mit ASS, ist ein verhaltenstherapeutisches Frühinterventionsprogramm für Kinder im Vor- und Grundschulalter. Es wird seit 2010 an der FH Münster angeboten und seit Herbst 2015 als gemeinsames Projekt des Münsteraner Autismus-Kompetenzzentrums MAKZ in Trägerschaft des Vereins zur Förderung wissenschaftlicher Interventionen bei ASS e.V. (www.wia-muenster.de) und des Fachbereichs Sozialwesen der FH Münster fortgeführt. Autismus-Spektrum-Störungen gehören zu den tiefgreifenden Entwicklungsstörungen des Menschen und gehen mit dauerhaften Beeinträchtigungen der Kommunikation und sozialen Interaktion sowie stereotypen Interessen und Handlungen einher. Sie sind häufig, aber nicht immer mit intellektuellen Beeinträchtigungen assoziiert. Ursächliche Therapien existieren nicht. Mit der Autismusspezifischen Verhaltenstherapie (AVT), einem hochindividualisierten zeit- und personalintensiven lernpsychologisch fundierten Vorgehen, sind erhebliche Verbesserungen in allen Störungsbereichen sowie entscheidende Fortschritte in Entwicklungsstand und Selbständigkeit möglich. In Deutschland werden allerdings nur wenige Kinder in der gebotenen Methodik und Intensität behandelt, obwohl die Datenlage die AVT als die einzige evidenzbasiert wirksame Intervention ausweist. Das Modellprojekt MIA hat durch die Kooperation mit der Hochschule besonders günstige Rahmenbedingungen und zeichnet sich durch die intensive theoretische Schulung sowohl der Eltern als auch, wo möglich, der Fachkräfte aus Schule bzw. Kindergarten, den Einsatz von ausgebildeten studentischen Cotherapeuten des Fachbereichs Sozialwesen der FH Münster, des Fachbereichs Psychologie der Universität Münster und anderer Fachbereiche und die qualifizierte Video- und vor-Ort-Supervision der Therapie aus.

Der nächste Programmdurchlauf beginnt im Oktober 2022. Nach einer etwa dreimonatigen Schulungs- und Ausbildungsphase werden die Kinder jeweils sechs Monate lang individuell im Elternhaus sowie der gewohnten Umgebung gefördert. Voraussetzung zur Teilnahme ist die fachärztlich gesicherte Diagnose einer Autismus-Spektrum-Störung.

Die Kosten werden in der Regel im Rahmen der sogenannten Eingliederungshilfe übernommen. Die Gepflogenheiten und Vorgehensweisen der Kommunen unterscheiden sich hier sehr, so dass Sie bei Interesse vor Beginn der therapeutischen Intervention eine Klärung mit dem Kostenträger versuchen sollten. Zumindest sollten Sie rechtzeitig einen Antrag stellen, auch wenn sich das Genehmigungsverfahren ggfs. hinziehen kann. Kostenübernahmeanträge nach Beginn der Maßnahme werden in aller Regel abgelehnt.

Wenn Sie sich für eine Teilnahme Ihres Kind beim nächsten Durchgang von MIA interessieren, wenden Sie sich bitte schriftlich an das Münsteraner Autismus-Kompetenzzentrum c/o Forschungsstelle Autismus, Herrn Prof. Dr. Röttgers, FH Münster, Fachbereich Sozialwesen, Hüfferstraße 27, 48149 Münster.

 

Verantwortlich:

Prof. Dr. med. Hanns Rüdiger Röttgers, Dipl.-Psych. Katrin Rentmeister, KJP, Tim P. Müller, B.A. (Soziale Arbeit)

Spenden

MIA ist auf finanzielle Unterstützung angewiesen; nach Abschluss der Anlaufphase kann von der FH kein Personal mehr finanziert werden. Der gemeinnützige Trägerverein WIA e.V. (www.wia-muenster.de) bemüht sich daher um Zuwendungen, damit die Teilnahme von Familien an MIA nicht an finanziellen Fragen scheitert und die Qualität der Therapie gewahrt werden kann. Wir bedanken uns herzlich für großzügige Spenden vieler Privatpersonen, Vereinigungen und Unternehmen, darunter der Christoph-Dornier-Klinik für Psychotherapie in Münster.

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