Handwerkszeug für gelingende Hilfeplanung und Fallsteuerung

14. April 2015 -  2. Juli 2015

Zum Thema

Die Hilfeplanung stellt einen der zentralen Schlüsselprozesse im Sozialen Dienst dar. Die diagnostische Einschätzung von Problemsituationen und schwierigen Lebensumständen von Kindern/Jugendlichen und ihren Eltern sowie die Planung, Gestaltung und Kontrolle entsprechender Hilfen ist eine wesentliche und zugleich anspruchsvolle Aufgabe, da sie stets auf der Basis von Unsicherheit erfolgt. 

Einen Hilfeprozess verantwortlich durchzuführen, bedeutet einerseits Kinder, Jugendliche und ihre Eltern zu beraten, zu begleiten und zu unterstützen. Andererseits müssen viele weitere Menschen – Fachleute aus unterschiedlichen Disziplinen, aber auch Angehörige, Freunde und Bekannte aus dem sozialen Umfeld – mit einbezogen werden. 

Konfrontiert mit sehr komplexen Situationen und Problemstellungen sind Fachkräfte der Sozialen Arbeit somit vielfältig gefordert: Sie gestalten aktiv Beziehungen, sie klären und berücksichtigen die unterschiedlichen Interessen und Bedürfnisse, sie vermitteln zwischen allen Beteiligten und schaffen die Basis für Kooperation, sie orientieren sich an den Ressourcen, entwickeln gemeinsame Zielsetzungen und Lösungen und sichern die Transparenz und Fachlichkeit im Prozess.

Erst ein in diesem Sinne gelingender Hilfeprozess ermöglicht wirksame Unterstützung und nachhaltige Veränderung für alle Beteiligten.

Fachkräfte der Sozialen Arbeit bewegen sich hierbei in einem Spannungsfeld von Beraten und Informieren, Strukturieren und Moderieren, aber auch Konfrontieren und Formulieren eigener Standpunkte und Normen. Zudem müssen sie in der Lage sein, situationsbedingt zwischen verschiedenen Rollen bzw. Positionen und hiermit verbundenen zwischen unterschiedlichen Formen der Gesprächsführung zu wechseln. Dies erfordert ein professionelles Selbstbewusstsein methodisches Know-how und ein hohes Maß an Selbstreflexion.

Die Weiterbildungsreihe „Handwerkszeug für gelingende Hilfeplanung und Fallsteuerung“ soll den Teilnehmenden Hilfestellung bieten, sich eben jenes methodisches Know-how – getragen von einer hierfür notwendigen adressatenorientierten Haltung – zu erarbeiten.

Die Bereitschaft die erlernten Methoden während der einzelnen Module auch praktisch auszuprobieren (in Form von Rollenspielen u. ä.), wird hierbei als Grundlage für die Reflexion des eigenen Handelens vorausgesetzt. 

Veranstaltungsinhalte

Modul 1: Zur Formulierung von „wohlgestalteten Zielen“

  • Was bedeutet „wohlgestaltete Ziele“
  • Wie komme ich zu „wohlgestalteten Zielen“
  • Wie formuliere ich sie
  • Wie überprüfe ich sie 

An Fallbeispielen aus der Praxis der Teilnehmenden sollen diese Punkte bearbeitet werden. Ziel ist die Schärfung und Weiterentwicklung der alltäglichen Praxis im Bereich Zielentwicklung und Zielformulierung.

Modul 2: Aushandlung mit Erfolg

  • Wie gehe ich mit unterschiedlichen und widersprüchlichen Interessen um
  • Wie gestalte ich schwierige z.B. konfrontative Gesprächssituationen ohne einen Kontaktabbruch zu provozieren
  • Was mache ich mit Widerstand und Verweigerung
  • Aushandeln im Zwangskontext, wie gelingt das
  • Was ist zu verhandeln – was nicht

In diesem Modul werden wiederum anhand von Praxisbeispielen der Teilnehmenden Strategien und Modelle u.a. der lösungsorientierten Gesprächsführung vorgestellt und eingeübt. Ziel ist es am Ende des Aushandlungsgesprächs eine Win-Win Situation zu erreichen, die eine wichtige Voraussetzung für gelingende Hilfeprozesse ist.

Modul 3: Beteiligung und Mitwirkung im Hilfeplanverfahren

  • Was heißt Beteiligung, was heißt Mitwirkung
  • Worauf ist zu achten
  • Wie können Kinder einbezogen werden
  • Wie sichere ich, dass jeder Beteiligte sagen kann was er/sie meint und will

Ziel ist die fachliche Weiterentwicklung der bisherigen Praxis der Teilnehmenden, insbesondere die Sensibilisierung für entstehende Dynamiken und vorhandene Komplexität. Insgesamt geht es um weitere Präzisierung dieser schwierigen gesetzlichen Aufgabe.

Die Rückgewinnung von Selbstwirksamkeit und die Übernahme von Selbstverantwortung als wesentliches Hilfeplanziel setzen Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen und ihren Familien voraus. 

Zielgruppe

Fachkräfte aus der Jugendhilfe (sowohl öffentliche als auch freie Träger)

Zusatzinfos

ACHTUNG, DER TERMIN FÜR DAS DRITTE MODUL MUSSTE LEIDER VERSCHOBEN WERDEN! DIESES FINDET NICHT AM 23./24.06.2015, SONDERN AM 01./02.07.2015 STATT!

Rahmendaten der Veranstaltung
Veranstalter:berufsbegleitende Weiterbildung
Unterrichtsstunden:48
TeilnehmerInnenzahl:16
Teilnahmeentgelt:695,00 €
Teilnahmehinweise:Download der Teilnahmehinweise
AnsprechpartnerInnen, DozentInnen, ReferentInnen und Seminarleitung

ReferentIn
  • Monika Thiesmeier, Dipl.-Soz.Arb., Supervisorin (DGSv), Trainerin für Gruppendynamik (DAGG)
Veranstaltungsort
  • Robert-Koch-Straße 30
    48149 Münster
  • Raum: wird noch bekannt gegeben
Termin(e), Uhrzeiten

Modul 1: Zur Formulierung von "wohlgestalteten Zielen"
14. April 201510:00 - 17:00 Uhr
15. April 201509:00 - 16:00 Uhr

Modul 2: Aushandlung mit Erfolg
20. Mai 201510:00 - 17:00 Uhr
21. Mai 201509:00 - 16:00 Uhr

Modul 3: Beteiligung und Mitwirkung im Hilfeplanverfahren
1. Juli 201510:00 - 17:00 Uhr
2. Juli 201509:00 - 16:00 Uhr

Sortierung

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April 2024

22. April 2024Online-Infoveranstaltung zum Hochschulzertifikatskurs Systemisches (Sozial-) Management
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7/20
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Es sind noch Plätze frei.
26. April 2024„Damit es in der Schule klappt“ - Schulbegleitung bei Kindern mit FASD
9/20
9/20

Es sind noch Plätze frei.
29. April 2024 -
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Mediation und Beratung hocheskalierender Elternsysteme – Vom Verlassen der eisigen Höhen
18/18
18/18

Es sind nur noch Plätze auf der Warteliste frei.
29. April 2024Online-Infoveranstaltung zum Hochschulzertifikatskurs New Work: Transformation und Neue Führung in Organisationen Sozialer Arbeit
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