Zertifikatskurs Konzeptentwicklung Sozialpädagogische Diagnostik
11. November 2015 - 11. Februar 2016Fachkräfte der Sozialen Arbeit sind in ihrem Arbeitsalltag herausgefordert, passgenaue Hilfen für die jeweilige Zielgruppe zu entwickeln. Ansätze der Sozialpädagogischen Diagnostik nehmen eine zentrale Stellung beim Wahrnehmen, Erfassen und Verstehen der häufig komplexen und unübersichtlichen Fallkonstellationen ein.
Je nach Arbeitsfeld, Adressaten/-innen und Arbeitsauftrag bieten sich unterschiedliche methodische Vorgehensweisen der Sozialpädagogischen Diagnostik an, erforderlich ist aber zusätzlich eine konzeptuelle Verankerung, damit Diagnostik nicht auf ein Etikett reduziert wird.
Zur Zielsetzung
Die Teilnehmer/innen des Zertifikatskurses „Konzeptentwicklung Sozialpädagogische Diagnostik“ setzen sich mit einer konzeptionellen Verankerung von Ansätzen der Sozialpädagogischen Diagnostik in der eigenen Praxis auseinander. Hierbei erhalten sie einen exemplarischen Überblick über Methoden und Instrumente der Sozialpädagogischen Diagnostik und führen ausgewählte Methoden der biografisch-ressourcenorientierten Diagnostik in ihren eigenen Praxisfeldern durch. Dies setzt die Bereitschaft der Teilnehmer/-innen voraus, ein biografisches Interview und eine Ressourcendiagnostik mit einem Klienten/einer Klientin durchzuführen und anonymisiert auszuwerten.
Parallel zur Weiterbildung entwickeln die Teilnehmer/-innen ein diagnostisches Konzept entweder für die eigene Diagnosepraxis, die gesamte Einrichtung oder das jeweilige Team. Zur Begleitung bei der Konzepterstellung finden zusätzlich E-Learning-Einheiten nach dem Modul „Konzepterstellung" statt.
Zum Transferpatenmodell
Parallel zur onlinegestützten Begleitung durch die FH, sollten alle Teilnehmer/-innen in der eigenen Praxis durch sogenannte Transferpaten/-innen begleitet werden. Diese geben den Teilnehmer/-innen durch regelmäßige Reflexionsgespräche Hilfestellung beim Transfer der Weiterbildungsinhalte in die Praxis. Sie unterstützen damit die Möglichkeit einer Implementierung des diagnostischen Konzeptes im jeweiligen Handlungsfeld. Als Transferpaten/-innen sollten in erster Linie Leitungskräfte gewonnen werden, die in der Regel für Konzeptentwicklung innerhalb der jeweiligen Organisation zuständig sind und über die notwendigen Ressourcen verfügen, z.B. „Transferbarrieren“ zu minimieren.
Alle Transferpaten/-innen sind zum Auftakt der Weiterbildung (1/2Tag) eingeladen, um sich mit den Inhalten der Weiterbildung vertraut zu machen und sich mit dem Modell der Transferpaten/-innen intensiver auseinanderzusetzen.
Während der Weiterbildung werden die Transferpaten/-innen kontinuierlich durch die Kursbegleitung mit Informationen zu den jeweiligen Modulen versorgt. Zum Abschluss des Zertifikatskurses sind die Transferpaten/-innen ebenfalls herzlich eingeladen (1/2 Tag).
Die Unterstützung durch einen Transferpaten/eine Transferpatin wird von der FH Münster außerordentlich begrüßt, stellt aber kein Aufnahmekriterium für eine Teilnahme an dem Kurs dar.
Zertifizierungsverfahren:
Das Zertifizierungsverfahren besteht aus der Erstellung eines spezifischen diagnostischen Konzeptes für die eigene Praxis und einer mündlichen Präsentation des Konzeptes. Die Prüfungsleistungen werden bewertetet.
Präsenzveranstaltung I: 11.–13.11.2015
Modul 1 (11.11.2015):
Einführung in den Zertifikatskurs: Zielorientierung auf das diagnostische Konzept für die eigene Praxis
- Einführung in das Curriculum und organisatorische Fragen
- Warum ist das Ziel der Weiterbildung ein diagnostisches Konzept?
- Grundlagen der Konzeptentwicklung
Referent: Prof. Dr. Jörn Dummann
Modul 2 (12./13.11.2015):
Einführung in die Sozialpädagogische Diagnostik
- Diskussionsstand zur Diagnostik und systematischen Fallarbeit in der Sozialen Arbeit
Hausaufgabe: Zusammenfassung der Lernerfahrungen
Referentin: Prof. Dr. Irma Jansen
Präsenzveranstaltung II: 07.–09.12.2015
Modul 3 (07.12.2015):
Übersicht über Verfahren und Instrumente der Sozialpädagogischen Diagnostik
- Abgrenzung von spezifischen Verfahren und Systematiken:
- Orientierungs-Prozess-und Beschlussdiagnostik
- Prozessuale versus kategoriale Diagnostik
- Welche Form der Diagnostik ist wo angemessen und sinnvoll?
Referentin: Prof. Dr. Irma Jansen
Modul 4 (08.12.2015):
Ressourcendiagnostik
- Was ist eine Ressource?
- Ressourcenorientierung als professionelle Haltung
- Methoden und Instrumente der Ressourcendiagnostik
- Wie können Ressourcen aktiviert werden?
Hausaufgabe: Erstellen einer Ressourcendiagnostik
Referent: Prof. Dr. Stephan Barth
Modul 5 (09.12.2015):
Biografie verstehen
- Methoden der biografischen Anamnese
- Sozialen Sinn verstehen
Hausaufgabe: Biografisches Interview
Referentin: Prof. Dr. Irma Jansen
Präsenzveranstaltung III: 09.-11.02.2016
Modul 6 (09.02.2016):
Auswertung der erprobten Methoden
- Supervision
- Intervision
Referent/in: Prof. Dr. Irma Jansen, Prof. Dr. Stephan Barth
Modul 7 (10.02.2016):
Von der Anamnese zur Diagnose und von der Diagnose zur Intervention/päd. Prozessgestaltung
- Reflexion der eigenen Diagnosepraxis
- Prozessanalyse
Referentin: Prof. Dr. Irma Jansen
Modul 8 (11.02.2016):
Konzepterstellung eines diagnostischen Modells für die eigene Praxis/Einrichtung
- Warum Konzeptentwicklung?
- Wissensbestände für evaluierbare Konzepte
- Stolpersteine
Referent: Prof. Dr. Jörn Dummann
Onlinebegleitung bei der Konzepterstellung
In den folgenden Wochen finden 6 Live Classrooms (Videokonferenzen) im Umfang von ca. 60-90 Minuten statt. Die Termine werden mit den Teilnehmenden abgestimmt.
- Videokonferenzen im Live Classroom
Referent: Prof. Dr. Jörn Dummann
Prüfungsmodul (vorraussichtlich im Juni 2016):
Präsentation eines Diagnostikmodells für die eigene Einrichtung
Abschlussarbeit
Fachkräfte aus gesundheits- und sozialberuflichen Arbeitsfeldern
Zum Bewerbungsverfahren
Im Gegensatz zu Fachtagen, Einzelveranstaltungen und Weiterbildungsreihen erfordert die Teilnahme an einem Zertifikatskurse stets ein vorheriges Bewerbungsverfahren.
Nach dem Ausfüllen des Online-Bewerbungsformulars werden Sie aufgefordert, uns folgende Unterlagen zuzusenden:
- ein einseitiges Motivationsschreiben, aus dem ersichtlich wird, warum Sie an dem jeweiligen Zertifikatskurs teilnehmen möchten,
- einen aktuellen Lebenslauf sowie
- Kopien Ihrer Ausbildungs- bzw. Studienabschlüsse.
Motivationsschreiben, Lebenslauf sowie Kopien Ihrer Abschlüsse können Sie uns per E-Mail schicken (Weiterbildung@fh-muenster.de; Betreff: Bewerbung Diagnostik) oder per Post an:
Fachhochschule Münster, Fachbereich Sozialwesen
Referat Weiterbildung - Stichwort: Bewerbung Diagnostik
Hüfferstraße 27
48149 Münster
Nach Prüfung der Unterlagen, erhalten Sie zeitnah eine Rückmeldung zu Ihrer Zulassung zum Zertifikatskurs.
Rahmendaten der Veranstaltung | |
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Veranstaltungsart: | berufsbegleitende Weiterbildung, Zertifikatskurs |
Veranstaltungs-Nr.: | SPD 3 |
Unterrichtsstunden: | 80 |
TeilnehmerInnenzahl: | 15 |
Teilnahmeentgelt: | 1.350,00 € (Ermäßigung möglich) |
ReferentIn
- Prof. Dr. phil. Jörn Dummann M.A. Sportwissenschaft
- Prof. Dr. phil. Stephan Barth
- Robert-Koch-Straße 30
48149 Münster - Raum: wird noch bekannt gegeben
Termin(e), Uhrzeiten | |
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Präsenzveranstaltung I | |
11. November 2015 | 10:00 - 17:00 Uhr |
12. November 2015 | 10:00 - 17:00 Uhr |
13. November 2015 | 10:00 - 17:00 Uhr |
Präsenzveranstaltung II | |
7. Dezember 2015 | 10:00 - 17:00 Uhr |
8. Dezember 2015 | 10:00 - 17:00 Uhr |
9. Dezember 2015 | 10:00 - 17:00 Uhr |
Präsenzveranstaltung III | |
9. Februar 2016 | 10:00 - 17:00 Uhr |
10. Februar 2016 | 10:00 - 17:00 Uhr |
11. Februar 2016 | 10:00 - 17:00 Uhr |