Zertifikatskurs Sozialpsychiatrische Fachkraft in der Arbeit mit Familien - Kurs 9
5. September 2016 - 26. Juni 2017Psychische Erkrankungen eines oder beider Elternteile stellen für die gesunde psychische Entwicklung eines Kindes ein erhebliches Risiko dar. Nicht selten sind Familien mit psychisch kranken Eltern auch auf Erziehungshilfen angewiesen, wobei ambulante Hilfen wie die Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH) eine häufig gewählte Hilfeform darstellen. Derzeit sind die Fachkräfte der ambulanten Hilfen und des ASD aber oftmals überfordert, aufgrund der psychischen Erkrankung eines Elternteils die Leistungsfähigkeit der Eltern in Bezug auf die Versorgung, Betreuung, Beziehungsgestaltung und Erziehung ihrer Kinder richtig einschätzen zu können. Es bestehen Unsicherheiten, ob diese Familien mit den bestehenden Jugendhilfeangeboten ausreichend und kindgerecht versorgt werden. Aber auch die Fachkräfte der Einrichtungen in der Erwachsenenpsychiatrie sind zunehmend mehr mit der Frage konfrontiert, wie psychisch kranke Eltern in der Bewältigung ihrer Aufgaben als Mutter oder Vater unterstützt werden können. Eine ganzheitliche Versorgung der Psychiatrie erfordert es, die Elternschaft der Patienten und Patientinnen systematisch in den Behandlungsplan zu integrieren.
Zur Arbeit in diesem Feld bedarf es deshalb der strukturierten Kooperation des öffentlichen Trägers der Jugendhilfe mit den freien Trägern der Jugendhilfe, aber auch mit den Diensten des Gesundheitswesens im Rahmen eines multidisziplinären Problemzugangs. Dies erfordert von den Fachkräften ganz spezifische Fähigkeiten der Koordination und Integration medizinisch-psychiatrischer und sozialpädagogischer Handlungsstrategien in den Familien im Sinne eines interdisziplinären Problemverständnisses und daraus abgeleiteter Lösungsstrategien.
Der Zertifikatskurs Sozialpsychiatrische Fachkraft in der Arbeit mit Familien setzt sich zum Ziel, den teilnehmenden Fachkräften solche Problemzugänge und Handlungsstrategien zu vermitteln und damit die Lücke zu schließen, die es bis heute in der Kooperation von psychiatrischen und sozialpädagogischen Institutionen gibt. Es geht darum, im Sinne interdisziplinärer Handlungsfähigkeit sozialpsychiatrische und sozialpädagogische Handlungsansätze miteinander verzahnen und vor diesem Hintergrund realistische und bedarfsgerechte Hilfen für Familien mit psychisch kranken Eltern gestalten zu können.
Modul 1:
Einführung in die Weiterbildung, Psychische Krankheitsbilder
Modul 2:
Rechtliche Grundlagen der Helfersysteme
Modul 3:
Entwicklungspsychologie in Theorie und Praxis
Modul 4:
Hilfeplan und Schutzauftrag
Modul 5/6
Das Familiensystem/Fallberatung
Modul 7:
Begleiten-Beraten-Stabilisieren I
Modul 8:
Begleiten-Beraten-Stabilisieren II
Modul 9:
Präventionsarbeit + Best-Practice-Modelle + Abschluss des Zertifikatskurses
Fachkräfte aus gesundheits- und sozialberuflichen Arbeitsfeldern
Zum Bewerbungsverfahren
Im Gegensatz zu Fachtagen, Einzelveranstaltungen und Weiterbildungsreihen erfordert die Teilnahme an einem Zertifikatskurse stets ein vorheriges Bewerbungsverfahren.
Nach dem Ausfüllen des Online-Bewerbungsformulars werden Sie aufgefordert, uns folgende Unterlagen zuzusenden:
- ein einseitiges Motivationsschreiben, aus dem ersichtlich wird, warum Sie an dem jeweiligen Zertifikatskurs teilnehmen möchten,
- einen aktuellen Lebenslauf sowie
- Kopien Ihrer Ausbildungs- bzw. Studienabschlüsse.
Motivationsschreiben, Lebenslauf sowie Kopien Ihrer Abschlüsse können Sie uns per E-Mail schicken (Weiterbildung@fh-muenster.de; Betreff: Bewerbung: SPfK, Kurs 9) oder per Post an:
Fachhochschule Münster, Fachbereich Sozialwesen
Referat Weiterbildung - Stichwort: Bewerbung Sozialpsychiatrische Fachkraft (9)
Hüfferstraße 27
48149 Münster
Nach Prüfung der Unterlagen, erhalten Sie zeitnah eine Rückmeldung zu Ihrer Zulassung zum Zertifikatskurs.
Hinweis zum Zertifizierungsverfahren
Um das Zertifikatsstudium mit dem Zertifikat „Sozialpsychiatrische Fachkraft in der Arbeit mit Familien" abschließen zu können, bedarf es neben der regelmäßigen Teilnahme an allen Modulen, des Verfassens einer Abschlussarbeit (10–15 Seiten) sowie der erfolgreichen Absolvierung eines Kolloquiums. Basis der Abschlussarbeit ist eine fallbezogene Reflexion der Lerninhalte. Die Kolloquien finden am letzten Tag der Weiterbildung statt.
Rahmendaten der Veranstaltung | |
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Veranstalter: | In Kooperation mit der Hochschule Bremen – Fakultät 3 – Studiengang Soziale Arbeit |
Veranstaltungsart: | berufsbegleitende Weiterbildung, Zertifikatskurs |
Veranstaltungs-Nr.: | SPFK 9 |
Unterrichtsstunden: | 132 |
TeilnehmerInnenzahl: | 20 |
Teilnahmeentgelt: | 1.775,00 € (Ermäßigung möglich) |
Teilnahmehinweise: | Download der Teilnahmehinweise |
Seminarleitung
- Dr. Michael Hipp
- Prof. Dr. Reinhold Schone
- Prof. Dr. Sabine Wagenblass, HS Bremen
- Robert-Koch-Straße 30
48149 Münster - Raum: wird noch bekannt gegeben
Termin(e), Uhrzeiten | |
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Modul 1 | |
5. September 2016 | 14:00 - 17:00 Uhr |
6. September 2016 | 09:00 - 16:00 Uhr |
7. September 2016 | 09:00 - 16:00 Uhr |
Modul 2 | |
26. September 2016 | 10:00 - 17:00 Uhr |
27. September 2016 | 09:00 - 16:00 Uhr |
Modul 3 | |
15. November 2016 | 10:00 - 17:00 Uhr |
16. November 2016 | 09:00 - 16:00 Uhr |
Modul 4 | |
15. Dezember 2016 | 10:00 - 17:00 Uhr |
16. Dezember 2016 | 09:00 - 16:00 Uhr |
Modul 5/6 | |
17. Januar 2017 | 10:00 - 17:00 Uhr |
18. Januar 2017 | 09:00 - 16:00 Uhr |
19. Januar 2017 | 09:00 - 16:00 Uhr |
Modul 7 | |
1. März 2017 | 10:00 - 17:00 Uhr |
2. März 2017 | 09:00 - 16:00 Uhr |
Modul 8 | |
25. April 2017 | 10:00 - 17:00 Uhr |
26. April 2017 | 09:00 - 16:00 Uhr |
Kolloquium / Abschluss der Weiterbildung | |
26. Juni 2017 | 09:30 - 17:00 Uhr |