Fachtag Vormundschaften: Vormundschaften im Wandel
15. März 2018In den letzten Jahren haben sich die gesetzlichen Grundlagen im Vormundschaftsrecht erheblich weiterentwickelt und spezifiziert. Hierdurch hat sich zwangsläufig Art, Inhalt und Intensität der Zusammenarbeit mit Mündeln, Familiengerichten und Fachkräften aus der Jugendhilfe verändert. Noch ist unklar, wann die zweite Stufe der Vormundschaftsreform greifen wird, sicher ist allerdings, dass auch diese Reform das Feld in Bewegung halten wird.
Darüber hinaus hat die große Anzahl von geflüchteten Menschen im Herbst/Winter 2015/2016 Vormünder vor neue Herausforderungen gestellt. Die adäquate und kindgerechte Versorgung von „unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen“ (umF) prägte und prägt nachhaltig das Aufgabenfeld vieler Vormünder. Diese müssen sich mehr und mehr zur sogenannten „eierlegenden Wollmilchsau“ entwickeln. Fundierte Rechtskenntnisse, Kompetenzen im Umgang mit unterschiedlichen Kulturkreisen, Methoden der Gesprächsführung mit Kindern, die oftmals traumatische Erfahrungen machen mussten, eine kontinuierliche kritische Reflexion der eigenen Rolle usw. – all dies hat ein guter Vormund parallel zu leisten.
Inwiefern auch die Reform des SGB VIII – hin zu einem inklusiven Kinder- und Jugendhilfegesetz – Auswirkungen auf den Vormund hat, ist noch nicht abzuschätzen. Dass sich das Handlungsfeld des Vormunds hierdurch nicht verändert, ist aber nahezu ausgeschlossen. Das Feld der Vormundschaften – so ließe es sich verkürzt zusammenfassen – ist in Bewegung und wird auch weiterhin in Bewegung bleiben. Grund genug, um die aktuellen Entwicklungen im Zuge eines Fachtages einer kritischen Reflexion zu unterziehen. Wo steht die Vormundschaft in Deutschland? Wo geht die Reise hin und welche Chancen und Grenzen werden mit diesen neuen Wegen verbunden sein? Diese und andere Fragen sollen gemeinsam mit Experten/-innen aus Wissenschaft und Praxis im Zuge des Fachtages thematisiert werden.
09:30 Uhr Ankommen und Stehkaffee
10:00 Uhr Vortrag: Reform des Vormundschaftsrechts, Henriette Katzenstein, Deutsches Institut für Jugendhilfe und Familienrecht e. V. (DIJuF)
11:00 Uhr Kaffeepause
11:30 Uhr Vortrag: Beteiligungsrechte und Vormundschaften, Prof. Dr. Hans-Jürgen Schimke, FH Münster, Fachbereich Sozialwesen
12:30 Uhr Mittagspause
13:30 Uhr Workshops
Vormundschaften und Kinderrechte
Dr. Ingo Arndt, Richter und
Prof. Dr. Hans-Jürgen Schimke, Jurist
Vormundschaften und Pflegefamilien
Dr. Martina Cappenberg , Dipl.-Psych., Gutachterin
und Dr. Marie-Luise Kohne, Rechtsanwältin
Rolle und Haltung des Vormunds
Wolfgang Rüting, Jugendamtsleiter und
Prof. Dr. Stefan Gesmann, FH Münster, Fachbereich Sozialwesen
Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge eine besondere Zielgruppe
Katrin Löffelhard, Vormünderin, Landeskoordinatorin des Bundesfachverbandes UmF und
Mike Lenkenhoff, FH Münster, Fachbereich Sozialwesen
15:00 Uhr Kaffeepause
15:30 Uhr Podiumsdiskussion: Vormundschaftsentwicklung in Praxis und Forschung
Dolf Mehring, Stadt Bochum
N.N., Diakonie
Matthias Lehmkuhl, LWL-Landesjugendamt Westfalen
Dr. Jens Pothmann, AKJStat
Moderator: Wolfgang Rüting
16:30 Uhr Ende
Fachkräfte aus den Vormundschaften
Ganz unten auf dieser Seite finden Sie den Flyer zum Fachtag!
Rahmendaten der Veranstaltung | |
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Veranstalter: | FH Münster |
Veranstaltungsart: | Fachtag |
Unterrichtsstunden: | 8 |
TeilnehmerInnenzahl: | 100 |
Teilnahmeentgelt: | 85,00 € |
Teilnahmehinweise: | Download der Teilnahmehinweise |
ReferentIn
- Prof. Dr. Hans-Jürgen Schimke, Jurist
- Hüfferstiftung
Hüfferstraße 27
48149 Münster - Raum: Fachhochschule Münster
Termin(e), Uhrzeiten | |
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15. März 2018 | 10:00 - 17:00 Uhr |