Zertifikatskurs Sozialpsychiatrische Fachkraft in der Arbeit mit Familien
10. September 2018 - 26. Juni 2019Psychische Erkrankungen eines oder beider Elternteile stellen für die gesunde psychische Entwicklung eines Kindes ein erhebliches Risiko dar. Nicht selten sind Familien mit psychisch kranken Eltern auch auf Erziehungshilfen angewiesen, wobei ambulante Hilfen wie die Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH) eine häufig gewählte Hilfeform darstellen. Derzeit sind die Fachkräfte der ambulanten Hilfen und des ASD aber oftmals überfordert, aufgrund der psychischen Erkrankung eines Elternteils die Leistungsfähigkeit der Eltern in Bezug auf die Versorgung, Betreuung, Beziehungsgestaltung und Erziehung ihrer Kinder richtig einschätzen zu können. Es bestehen Unsicherheiten, ob diese Familien mit den bestehenden Jugendhilfeangeboten ausreichend und kindgerecht versorgt werden. Aber auch die Fachkräfte der Einrichtungen in der Erwachsenenpsychiatrie sind zunehmend mehr mit der Frage konfrontiert, wie psychisch kranke Eltern in der Bewältigung ihrer Aufgaben als Mutter oder Vater unterstützt werden können. Eine ganzheitliche Versorgung der Psychiatrie erfordert es, die Elternschaft der Patienten und Patientinnen systematisch in den Behandlungsplan zu integrieren.
Zur Arbeit in diesem Feld bedarf es deshalb der strukturierten Kooperation des öffentlichen Trägers der Jugendhilfe mit den freien Trägern der Jugendhilfe, aber auch mit den Diensten des Gesundheitswesens im Rahmen eines multidisziplinären Problemzugangs. Dies erfordert von den Fachkräften ganz spezifische Fähigkeiten der Koordination und Integration medizinisch-psychiatrischer und sozialpädagogischer Handlungsstrategien in den Familien im Sinne eines interdisziplinären Problemverständnisses und daraus abgeleiteter Lösungsstrategien.
Der Zertifikatskurs Sozialpsychiatrische Fachkraft in der Arbeit mit Familien setzt sich zum Ziel, den teilnehmenden Fachkräften solche Problemzugänge und Handlungsstrategien zu vermitteln und damit die Lücke zu schließen, die es bis heute in der Kooperation von psychiatrischen und sozialpädagogischen Institutionen gibt. Es geht darum, im Sinne interdisziplinärer Handlungsfähigkeit sozialpsychiatrische und sozialpädagogische Handlungsansätze miteinander verzahnen und vor diesem Hintergrund realistische und bedarfsgerechte Hilfen für Familien mit psychisch kranken Eltern gestalten zu können.
Übersicht der Weiterbildungsmodule
- Modul 1: Einführung in die Weiterbildung, Psychische Krankheitsbilder
- Modul 2: Rechtliche Grundlagen der Helfersysteme
- Modul 3: Entwicklungspsychologie in Theorie und Praxis
- Modul 4: Hilfeplan und Schutzauftrag
- Modul 5/6: Das Familiensystem / Moderierte Fallberatung
- Modul 7: Begleiten-Beraten-Stabilisieren I
- Modul 8: Begleiten-Beraten-Stabilisieren I
- Abschluss und Kolloquium
Ausführliche Informationen zu den Inhalten der einzelnen Module finden Sie unter: www.fh-muenster.de/sozialpsychiatrische-fachkraft
Fachkräfte aus gesundheits- und sozialberuflichen Arbeitsfeldern
Abschlussverfahren
Um das Hochschulzertifikat „Sozialpsychiatrische Fachkraft in der Arbeit mit Familien“ der FH Münster und der Hochschule Bremen zu erhalten ist eine Anwesenheit von mindestens 90 % erforderlich. Zudem die Erstellung einer Abschlussarbeit (Gesamtumfang: ca. 20 DIN-A 4 Seiten). Die Inhalte der Abschlussarbeiten werden in Form eines Kolloquiums reflektiert (die Kolloquien finden in Kleingruppen statt).
Zum Transferpatenmodell
Um den Lerntransfer zu steigern sollen die Teilnehmenden des Zertifikatskurses durch sogenannte Transferpaten/-innen während der gesamten Weiterbildung begleitet werden. Als Transferpaten/-innen sollten primär Leitungskräfte aus der eigenen Organisation gewonnen werden, die in der Regel für die (Weiter-)Entwicklung von Konzepten zuständig sind und die über die notwendigen Ressourcen verfügen, um „Transferbarrieren“ zu minimieren.
Der transfersteigernde Charakter des Transferpatenmodells spiegelt sich in regelmäßigen Reflexionsgesprächen wider, die nach jedem Weiterbildungsmodul zwischen Teilnehmer/-in und Transferpaten/-in innerhalb der eigenen Organisation stattfinden. Um sich mit den Inhalten der Weiterbildung als auch dem Transferpatenmodell vertraut zu machen, sind alle Transferpaten/-innen zum Auftakt und Abschluss der Weiterbildung eingeladen (jeweils ein 1/2 Tag).
Die Unterstützung durch einen Transferpaten/eine Transferpatin wird von der FH Münster außerordentlich begrüßt, stellt aber kein Aufnahmekriterium für eine Teilnahme an dem Kurs dar.
HINWEIS: Die Kolloquien finden im September 2019 statt. Der Termin wird noch bekannt gegeben.
Rahmendaten der Veranstaltung | |
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Veranstalter: | FH Münster in Kooperation mit der Hochschule Bremen |
Veranstaltungsart: | Zertifikatskurs |
Unterrichtsstunden: | 132 |
TeilnehmerInnenzahl: | 20 |
Teilnahmeentgelt: | 1.775,00 € |
Teilnahmehinweise: | Download der Teilnahmehinweise |
Fachliche Leitung
- Dr. Michael Hipp
- Prof. Dr. Reinhold Schone
- Prof. Dr. Sabine Wagenblass
Termin(e), Uhrzeiten | |
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Modul 1 | |
10. September 2018 | 14:00 - 17:00 Uhr |
11. September 2018 | 09:00 - 16:00 Uhr |
12. September 2018 | 09:00 - 16:00 Uhr |
Modul 2 | |
8. November 2018 | 10:00 - 17:00 Uhr |
9. November 2018 | 09:00 - 16:00 Uhr |
Modul 3 | |
7. Januar 2019 | 10:00 - 17:00 Uhr |
8. Januar 2019 | 09:00 - 16:00 Uhr |
Modul 4 | |
18. Februar 2019 | 10:00 - 17:00 Uhr |
19. Februar 2019 | 09:00 - 16:00 Uhr |
Modul 5 / 6 | |
25. März 2019 | 10:00 - 17:00 Uhr |
26. März 2019 | 09:00 - 16:00 Uhr |
27. März 2019 | 09:00 - 16:00 Uhr |
Modul 7 | |
9. Mai 2019 | 10:00 - 17:00 Uhr |
10. Mai 2019 | 09:00 - 16:00 Uhr |
Modul 8 | |
25. Juni 2019 | 10:00 - 17:00 Uhr |
26. Juni 2019 | 09:00 - 16:00 Uhr |