Zertifikatsweiterbildung "Sozialpsychiatrische Fachkraft in der Arbeit mit Familien" Kurs 3
3. September 2013 - 7. Mai 2014Psychische Erkrankungen eines oder beider Elternteile stellen für die gesunde psychische Entwicklung eines Kindes ein erhebliches Risiko dar. Nicht selten sind Familien mit psychisch kranken Eltern auch auf Erziehungshilfen angewiesen, wobei ambulante Hilfen wie die Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH) eine häufig gewählte Hilfeform darstellen. Derzeit sind die Fachkräfte der ambulanten Hilfen und des ASD aber oftmals überfordert, aufgrund der psychischen Erkrankung eines Elternteils die Leistungsfähigkeit der Eltern in Bezug auf die Versorgung,
Betreuung, Beziehungsgestaltung und Erziehung ihrer Kinder richtig einschätzen zu können. Es bestehen Unsicherheiten, ob diese Familien mit den bestehenden Jugendhilfeangeboten ausreichend und kindgerecht versorgt werden. Aber auch die Fachkräfte der Einrichtungen in der Erwachsenenpsychiatrie sind zunehmend mehr mit der Frage konfrontiert, wie psychisch kranke Eltern in der Bewältigung ihrer Aufgaben als Mutter oder Vater unterstützt werden können. Eine ganzheitliche Versorgung der Psychiatrie erfordert es, die Elternschaft der Patienten und Patientinnen systematisch in den Behandlungsplan zu integrieren.
Zur Arbeit in diesem Feld bedarf es deshalb der strukturierten Kooperation des öffentlichen Trägers der Jugendhilfe mit den freien Trägern der Jugendhilfe, aber auch mit den Diensten des Gesundheitswesens im Rahmen eines multidisziplinären Problemzugangs. Dies erfordert von den Fachkräften ganz spezifische Fähigkeiten der Koordination und Integration medizinischpsychiatrischer und sozialpädagogischer Handlungsstrategien in den Familien im Sinne eines interdisziplinären Problemverständnisses und daraus abgeleiteter Lösungsstrategien.
Die Weiterbildung setzt sich zum Ziel, den teilnehmenden Fachkräften solche Problemzugänge und Handlungsstrategien zu vermitteln und damit die Lücke zu schließen, die es bis heute
in der Kooperation von psychiatrischen und sozialpädagogischen Institutionen gibt. Es geht darum, im Sinne interdisziplinärer Handlungsfähigkeit sozialpsychiatrische und sozialpädagogische Handlungsansätze miteinander verzahnen und vor diesem Hintergrund realistische und bedarfsgerechte Hilfen für Familien mit psychisch kranken Eltern gestalten zu können.
Startmodul 1:
Einführung in die Weiterbildung; Psychische Krankheitsbilder
Dr. Michael Hipp
Modul 2:
Entwicklungspsychologische Grundlagen
Dr. Christiane Deneke
Modul 3:
Das Familiensystem
Prof. Dr. Sabine Wagenblass, HS Bremen
Modul 4:
Das Helfersystem
Prof. Dr. Corinna Grühn, HS Bremen
Modul 5:
Hilfeplan und Schutzauftrag
Prof. Dr. Schone, FH Münster
Modul 6:
Einführung in die ressourcen- und lösungsorientierte Gesprächsführung
Prof. Dr. Stephan Barth, FH Münster
Modul 7:
Schwierige Gespräche führen
Prof. Dr. Stephan Barth, FH Münster
Modul 8:
Präventionsarbeit und Abschluss des Zertifizierungsverfahrens
Fachkräfte aus gesundheits- und sozialberuflichen Arbeitsfeldern
Hinweis zum Zertifizierungsverfahren
Um die Weiterbildung mit dem Zertifikat „Sozialpsychiatrische Fachkraft in der Arbeit mit Familien“ abschließen zu können, bedarf es neben der regelmäßigen Teilnahme an allen Modulen,
des Verfassens einer Abschlussarbeit (10–15 Seiten) sowie der erfolgreichen Absolvierung eines Kolloquiums. Basis der Abschlussarbeit sind sogenannte Lernportfolios. Diese beinhalten
Fragestellungen, die im Laufe der Zertifikatsweiterbildung von den Teilnehmenden bearbeitet werden müssen. Die Kolloquien dienen der Reflexion der Lernportfolios und finden in Kleingruppen am letzten Tag der Weiterbildung statt.
Zum Praxistransfer
Die Zertifikatsweiterbildung „Sozialpsychiatrische Fachkraft für die Arbeit mit Familien“ verfolgt das Ziel, nicht nur eine hohe Zufriedenheit und positive Lernerfahrungen auf Seiten der Teilnehmenden auszulösen, sondern darüber hinaus auch einen entsprechenden Transfer der Weiterbildungsinhalte in die berufliche Praxis zu ermöglichen.
Wie zahlreiche Studien belegen, tragen Transferbarrieren innerhalb der eigenen Organisation (gewohnte Routinen, unbewegliche Kollegen/-innen, fehlende Nachbereitung von Weiterbildungsinhalten etc.) dazu bei, dass ein großer Anteil der Weiterbildungsinhalte nicht in den beruflichen Alltag übertragen werden können. Um diesem „Transferverlust“ entgegenzutreten, sollen alle Teilnehmenden während der gesamten Weiterbildungsdauer durch sogenannte „Transferpaten“ aus den jeweiligen Institutionen begleitet werden.
Die Transferpaten führen in regelmäßigen Intervallen Reflexionsgespräche mit den Teilnehmenden und tragen so zur Umsetzung des Erlernten in die tägliche Praxis bei.
Als Transferpaten sollen in erster Linie Leitungskräfte gewonnen werden, da diese qua Rollendefinition nicht nur für die Personalentwicklung innerhalb der jeweiligen Organisation zuständig sind, sondern darüber hinaus auch über die entsprechenden Ressourcen verfügen, um mögliche „Transferbarrieren“ minimieren zu können.
Alle Transferpaten sind sowohl zum Auftakt der Weiterbildung (1/2 Tag), als auch zum Abschluss der Weiterbildung (1 Tag) eingeladen.
Rahmendaten der Veranstaltung | |
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Veranstalter: | In Kooperation mit der Hochschule Bremen, Fakultät 3 – Studiengang Soziale Arbeit |
Veranstaltungsart: | berufsbegleitende Zertifikatsweiterbildung |
Unterrichtsstunden: | 136 |
TeilnehmerInnenzahl: | 20 |
Teilnahmeentgelt: | 1.575,00 € (Ermäßigung möglich) |
Teilnahmehinweise: | Download der Teilnahmehinweise |
- Robert-Koch-Straße 30
48149 Münster - Raum: wird noch bekannt gegeben
Termin(e), Uhrzeiten | |
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Startmodul | |
3. September 2013 | 14:00 - 17:00 Uhr |
4. September 2013 | 09:00 - 16:00 Uhr |
5. September 2013 | 09:00 - 16:00 Uhr |
Modul 2 | |
9. Oktober 2013 | 10:00 - 17:00 Uhr |
10. Oktober 2013 | 09:00 - 16:00 Uhr |
Modul 3 | |
28. November 2013 | 10:00 - 17:00 Uhr |
29. November 2013 | 10:00 - 17:00 Uhr |
Modul 4 | |
5. Dezember 2013 | 10:00 - 17:00 Uhr |
6. Dezember 2013 | 09:00 - 16:00 Uhr |
Modul 5 | |
12. Februar 2014 | 10:00 - 17:00 Uhr |
13. Februar 2014 | 10:00 - 17:00 Uhr |
Modul 6 | |
3. März 2014 | 10:00 - 17:00 Uhr |
4. März 2014 | 09:00 - 16:00 Uhr |
5. März 2014 | 09:00 - 16:00 Uhr |
Modul 7 | |
7. April 2014 | 10:00 - 17:00 Uhr |
8. April 2014 | 09:00 - 16:00 Uhr |
Modul 8 | |
6. Mai 2014 | 10:00 - 17:00 Uhr |
7. Mai 2014 | 09:00 - 16:00 Uhr |