Das Gasnetz muss ständig überwacht werden. Das passiert an großen Monitoren in der Dispatching Zentrale. Florians Kollegen steuern hier mit Hilfe modernster Systeme den Erdgastransport durch die Pipelines und vielleicht bald den Wasserstofftransport. (Fot

Zukunftsprojekt: Florian hat einen Plan B für ausgediente Erdgasrohre

Ideen gibt es viele: Unterirdische Rohrpost, eine kilometerlange Benzinleitung oder eine praktische Gartenbewässerung für alle. Die Frage ist, was macht man mit Erdgasleitungen, wenn in ferner Zukunft die Erdgasvorkommen aufgebraucht sind? Dieser Frage geht Florian Adämmer auf den Grund.

Zukunftsprojekt: Florian hat einen Plan B für ausgediente Erdgasrohre

Ideen gibt es viele: Unterirdische Rohrpost, eine kilometerlange Benzinleitung oder eine praktische Gartenbewässerung für alle. Die Frage ist, was macht man mit Erdgasleitungen, wenn in ferner Zukunft die Erdgasvorkommen aufgebraucht sind? Dieser Frage geht Florian Adämmer auf den Grund.

Der Jungingenieur sucht für den Fernleitungsnetzbetreiber NOWEGA in seiner Masterarbeit nach einer Lösung, was zukünftig durch die Rohre fließen kann. Eventuell käme Wasserstoff in Frage, um daraus Strom und Wärme zu erzeugen. „Es geht darum, Erdgasleitungen für den Transport von Wasserstoff zu nutzen. Ich überprüfe die technische und wirtschaftliche Machbarkeit am Beispiel eines bestimmten Rohrabschnitts“, sagt der Student vom Fachbereich Energie – Gebäude – Umwelt. Denn obwohl beide Stoffe gasförmig sind, könnte ein Teil des Wasserstoffs beim Transport verloren gehen. 

1500 Kilometer ist das Gasnetz der NOWEGA lang. Florian untersucht davon einen bestimmten Abschnitt. (Foto: Maxi Krähling)
1500 Kilometer ist das Gasnetz der NOWEGA lang. Florian untersucht davon einen bestimmten Abschnitt.

„Gashochdruckleitungen bestehen aus Stahl. Für Erdgas funktioniert das. Wasserstoff hat aber eine geringere Dichte und könnte über den Rohrleitungsstahl aus der Leitung entweichen. Außerdem kann der Stahl mit dem Wasserstoff reagieren und verspröden. Das heißt, dass er seine Elastizität verliert und leichter brechen kann, ähnlich wie Glas.“ Daher analysiert Florian in seiner Masterarbeit, ob sich das Material für den Wasserstofftransport eignet und wie hoch die Kosten für den Transport ausfallen würden.

Spannend ist, dass sich mehrere Unternehmen auf den Weg gemacht haben und prüfen, wie das riesige Gasnetz zukünftig genutzt werden könnte. Aber alle stehen noch ziemlich am Anfang. „Es gibt wenige Studien und Literatur dazu. Ich muss mir vieles selbst herleiten und Berechnungen hinterfragen. Klar gibt’s ideale Modelle, aber was ist, wenn zum Beispiel das Rohrmaterial selbst fehlerhaft ist“, sagt er. 

Auch an Absperrarmaturen von Erdgaspipelines untersucht der Ingenieur, ob das Material für den Wasserstofftransport geeignet ist. (Foto: Maxi Krähling)
Auch an Absperrarmaturen von Erdgaspipelines untersucht der Ingenieur, ob das Material für den Wasserstofftransport geeignet ist.

Dass er für seine Masterarbeit ein solches Zukunftsprojekt erforschen darf, ist für ihn ein echter Glücksfall. „Zuerst war ich Werkstudent, daraus hat sich dann das Thema für meine Masterarbeit entwickelt. Ich finde das toll. Immerhin kann die Energiegewinnung durch Wasserstoff einen großen Beitrag zur Energiewende leisten.“

Von Maxi Krähling


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