Felica Wewer hat sich mit einer Kommunikationsplattform für den Award beworben, die dazu beitragen soll, bei städtischen Planungs- und Nutzungskonflikten den Austausch zwischen den beteiligten Akteuren zu verbessern und Konflikte zu lösen. Die Arbeit wurde von Prof. Joachim Schultz-Granberg begleitet.
Inspiriert von den historischen Konfliktlösungsprozessen an "runden Tischen" (z. B. während der politischen Umbrüche in Polen und der DDR 1989), überträgt sie dieses Prinzip auf städtische Konflikte. Ein zentraler Gedanke ist, dass verbale und nonverbale Kommunikation auch stark von der Form und Anordnung der Tische beeinflusst wird.
Wewer analysierte daher die "runden Tische" und bestimmte relevante Parameter. Daraus entwickelte sie ein modulares Tischsystem, dessen Anordnung, Sitzordnung, Blick- und Sprechrichtung flexibel gestaltet werden können, um jeweils die passende Kommunikationsform zu unterstützen.
Dieses System wurde von ihr in der Modellbauwerkstatt handwerklich umgesetzt und fand in Workshops Anwendung, etwa bei einem Konflikt um den Abriss des Jugendzentrums Paul-Gerhard-Haus in Münster.
Ihre Arbeit bietet somit einen stadtsoziologischen Beitrag zu neuen Möglichkeiten für städtische Partizipations- und Dialogformate, die in der Praxis als nützliches Werkzeug zur Konfliktlösung dienen können.
Dieses Jahr bestand der Preis aus einer Reise nach Antwerpen vom 26. bis 29. September 2024 mit fachkundigen Führungen durch das Büro des Staatsbowmeesters Christian Rapp.