ma.m5.1.1 Geschichte und Theorie // Licht Luft Sonne ...
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Architektur und Städtebau wirken auf das Wohlbefinden und die Gesundheit der Menschen. In der Folge der oftmals desolaten Lebenssituationen in den Industriestädten des 19. Jahrhunderts kam es zu verschiedenen Reformbestrebungen, welche die Wohn- sowie Arbeitswelten der Menschen nach hygienischen Gesichtspunkten verbessern sollten. Man denke beispielsweise an die Gartenstadtbewegung sowie an die Forderung der Architekten der Moderne nach Licht, Luft und Sonne.
Nach dem 2. Weltkrieg wurden diese Forderungen in umfassenden städtebaulichen Maßnahmen umgesetzt. Allerdings tauchte sehr bald die Frage auf, inwiefern die Wohnqualität und das Wohlbefinden von der Möglichkeit einer sowohl persönlichen als auch kollektiven Identifikation mit Orten des Alltagslebens abhängig sind. Heideggers Rede von der "Wohnungsnot" der Nachkriegszeit zielte in diesem Sinne auf die Kritik inhumaner, seelenloser Stadtplanung, da für die Gesundheit der Menschen Licht, Luft und Sonne zwar unerlässlich aber nicht ausreichend sind.
Während der letzten Jahrzehnte gerieten Fragen der Gesundheit und des Wohlbefindens immer mehr ins Zentrum des Interesses. Der Begriff Gesundheit ist in aller Munde. Er bestimmt unser Verhalten im Alltag und hat Auswirkungen auf die Programme von Architektur und Städtebau.
Aus der Perspektive unterschiedlicher Disziplinen (Architektur, Städtebau, Medizin, Humangeographie, Soziologie, Psychologie, Philosophie) soll auf die oben gestellten Fragen eingegangen werden.