Mit stolz können diese drei Studierende berichten, dass sie die ersten drei PhD-Studierende an der MSA sind. Wir haben ein spannendes Interview mit den dreien geführt, lest hier, was sie zum PhD geleitet hat und was die Herausforderungen waren.

Thema | User Participation in Workspace Design

Victoria Dávalos M.A.

01 Wie bist du zum PhD gekommen?

"Seit der Masterthesis habe ich mich mit der Interaktion zwischen Mensch und Architektur auseinandergesetzt: Wie könnte sich Architektur an den Menschen anpassen?

Nach meiner Masterthesis fragte mich Prof. Blum schließlich, ob ich Lust auf eine Promotion hätte und gleichzeitig war eine Qualifizierungsstelle frei. Als Betreuerin fand ich Frau Pottgiesser von der TU Delft (NL)."

02 Worum geht es in deinem PhD?

"Die Zufriedenheit von Menschen im Büro möchte ich mithilfe eines NetPromoter Score (NPS) messen. Diese Messung wird für Kundenzufriedenkeit angewendet - funktioniert das auch für Architektur? Ich möchte herausfinden, ob sich Menschen tatsächlich in den Räumlichkeiten wohl fühlen. Diese Messungen führe ich vor Ort in Büros und Firmen wie Crespel und Deiters durch. Dazu führe ich tägliche Interviews, jeweils eine Frage pro Tag, wie z. B. "Wie ist die Beleuchtung?" Ziel ist es, diese Messungen zu validieren und auszuwerten, um schließlich personalisierte und optimierte Lösungen für den Raum zu entwickeln."

03 Was waren die größten Herausforderungen?

Corona, weil die Büros leer waren. In den zwei Jahren konnten keine Fallstudien durchgeführt werden.

Dazu kam das wissenschaftliche Arbeiten an sich. Es ist eine Methode, die ich neu erlernen musste. Ich habe viele Kurse belegen und nachlesen müssen, um in der Lage zu sein, die richtige Literatur zu finden und wissenschaftlich schreiben zu können."

04 Was motiviert dich, ein PhD zu machen?

"Ich finde es spannend, durch diese Arbeit zu neuen Erkenntnisse zu gelangen. Es ist nicht mehr nur Theorie, sondern es wird auch in der Praxis erfahrbar. Ich möchte ein Werkzeug entwickeln, das man in der Architektur nutzen kann."

Thema | Facade Multimaterials and 3D printing

Adam Pajonk M.A.

01 Wie bist du zum PhD gekommen?

"Meine Masterthesis bei Prof. Blum war das Sprungbrett zu dem PhD. Vor dem Ende der Thesis hatte ich überhaupt nicht daran gedacht, so einen Weg einzuschlagen. Jedoch, gegen Ende der Thesis hat sich zum einen gezeigt, dass das Thema, an dem ich gearbeitet habe, viel Potential zur Vertiefung hat und gleichzeitig habe ich gemerkt, dass mir die Arbeitsweise sehr gut gefällt. Dank der Hilfe von Herrn Blum und Herrn Bühler habe ich dann eine Qualifizierungsstelle an der FH-Münster bekommen und anschließend die Verbindung zu meinem Doktorvater, Dr. Ulrich Knaack an der TU-Delft, aufgebaut."

02 Worum geht es in deinem PhD?

"Meine PhD Arbeit beschäftigt sich mit dem 3D-Druck im Bauwesen. Genauer, mit der Verwendung mehrerer Materialeigenschaften in einem 3D-Druckvorgang. Beim 3D-Drucken wird ein Bauteil schichtweise nach einem digitalen Modell aufgebaut. Wenn man nun mehrere Materialeigenschaften im Aufbauprozess abruft, kann man Bauteile erzeugen, die unterschiedliche Materialeigenschaften aufweisen, ohne dass einzelne Teile zusammengesetzt werden müssen. So könnte man beispielsweise Eigenschaften wie hart und weich, unterschiedliche Materialdichten, Farben oder Transparenzen miteinander in einem durchgängig gedruckten Bauteil kombinieren. Vor allem für die Gebäudefassade, an die sehr vielfältige, technische, aber auch funktionale sowie ästhetische Ansprüche gestellt werden, bietet dieser Fertigungsansatz ein großes Potential. Dieses Potential zu identifizieren ist Teil meiner PhD Arbeit."

  

03 Was waren die größten Herausforderungen?

"Ich denke die größte Herausforderung für mich war zunächst, zu lernen wie wissenschaftliches Arbeiten funktioniert. Das war ein Sprung ins kalte Wasser. Wobei ich dazu sagen muss, dass das natürlich auch Teil des PhD's ist, also zu lernen wie man so eine Arbeit durchführt. Gleichzeitig ist man mit seinem Thema über einen langen Zeitraum alleine, das erfordert eine große Portion Eigenmotivation - vor allem wenn man mal eine Phase hat, in der gefühlt überhaupt nichts voran geht. Zuletzt - ein wichtiger Aspekt der PhD Arbeit ist die Originalität. Das bedeutet, dass man an etwas arbeitet, dass es so noch nicht gibt oder so noch nicht untersucht wurde. Dafür braucht man ein klein wenig Mut und Experimentierfreude. Wobei ich denke dass wir mit unserem Bachelor- und Masterstudium an der MSA darauf bereits sehr gut vorbereitet werden."

04 Was motiviert dich, ein PhD zu machen?

"Mich hat zu Beginn des PhD's mein Thema interessiert und im PhD sah ich eine gute Möglichkeit, daran weiter zu arbeiten. Daran hat sich bisher auch nichts geändert, mir ist nur sehr schnell klar geworden das hinter einem PhD noch viel mehr steckt, als die Expertise in einem bestimmten Feld zu erlangen. Es geht genauso darum, die wissenschaftliche Herangehensweise an eine Problemstellung zu erlernen. Das finde ich mittlerweile mindestens genauso motivierend wie die eigentliche Arbeit am Thema selbst."

Thema | Clay 3D- Printing 

Antje Kerkmann M.A.

01 Wie bist du zum PhD gekommen?

"Gestartet bin ich mit meiner Masterthesis zum Thema Lehm und 3D-Druck. Dabei habe ich Studien im kleinen Maßstab mit dem Roboter in der Hochschule durchgeführt. Ich gestaltete Konzepte, wie man das Ganze am besten entwickeln kann. Dabei hat sich herausgestellt, dass es besser wäre, im größeren Maßstab zu arbeiten und dabei mehr ins Detail zu gehen. Prof. Blum hatte hinterher die Idee, ob man diese Studie nicht weiter zu einem PhD entwickeln könnte."

02 Worum geht es in deinem PhD?

"Um die materielle Zusammensetzung von Lehmdruck und die Anwendung im Innenraum und wie man das Material dafür wiederverwenden kann. Im 3 D Druck muss das Material stabil sein und nicht zu rissig. Die punktgenaue Verortung der Materialen ist hierbei ein spannender Punkt welcher bisher noch nicht im Detail erforscht wurde. Lehm ist nicht gleich Lehm: es besteht aus einer Mischung aus Wasser, Ton, Sand, Schluff, manchmal Kies. Die Zusammensetzung und Wiederverwendbarkeit ist hierbei sehr spannend. Mein Fokus liegt dabei auf den nachhaltigen Aspekt des Materials. Es ist ressourcenarm und kann mit dem Wandel mitgehen."

03 Was waren die größten Herausforderungen?

"Ein Punkt, der eine Herausforderung darstellt ist, dass ein größerer Roboter, der zum Lehmdruck im größeren Maßstäben genutzt werden kann, im digitalen Labor an der MSA noch nicht vorhanden ist - die Gelder dafür sind aber bereits beantragt. Das schwierige dabei ist jedoch, dass es den passenden Drucker so nicht auf dem Markt gibt. Man muss ihn sich aus einzelnen Komponenten selbst zusammensetzen. Die Schwierigkeit, die ich dabei habe, ist, dass ich nun mal Architektur und nicht Maschinenbau studiert habe. Dies setzt ein Grundverständnis für Programmierung voraus, welches ich mir selbstständig angeeignet habe. 

Darüber hinaus musste ich auch wissenschaftliche Herangehensweisen erlernen, die für ein PhD wichtig sind. Oft stehen diese im Architekturstudium selbst oft noch nicht im Fokus."

04 Was motiviert dich, ein PhD zu machen?

"Man kommt irgendwann an den Punkt, dass dies noch niemand zuvor gemacht hat.  Überdies macht es den Reiz aus, dass man immer wieder Hürden überbrücken muss und was Neues schafft."

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