"HeimatHelferBorsten" heißt die neue Produktlinie, die eine Studierendengruppe unter der Leitung von Prof. Steffen Schulz konzipiert und entwickelt hat. Sie soll die bisherige Palette der in der Werkstatt für Menschen mit Behinderung der Westfalenfleiß GmbH gefertigten Artikel ersetzen und ergänzen.

Kurz nach seinem Amtsantritt als zuständiger Geschäftsbereichsleiter Produktion der Westfalenfleiß GmbH entschloss sich Michael Kempf, frischen Wind in die in der Werkstatt gefertigten Eigenprodukte hineinzubringen. "Schließlich sind unsere Eigenprodukte unsere Visitenkarte - wir brauchen Produkte, die die Lust der Käufer anregen und das gewisse Extra haben. Da wir selber keine Experten in Sachen Produktentwicklung sind, hatten wir die Idee, uns kompetente Unterstützung zu suchen. Was lag näher, als in der Universitätsstadt Münster den Fachbereich Design der Fachhochschule anzusprechen?", erinnert sich Kempf an den Beginn der Zusammenarbeit.

Schnell konnte er Prof. Steffen Schulz und seine Studierenden für die Entwicklung einer neuen Produktlinie begeistern. Vorgabe für die Studenten war es, Produkte zu entwerfen, die erstens von Menschen mit Behinderung hergestellt werden können, die zweitens einen Bezug zur regionalen Verankerung der Westfalenfleiß haben und die drittens für ihre Nutzer einen Mehrwert haben. "Ein sehr realitätsnahes Projekt also", sagt Schulz. "Es ging hier nicht darum, einfach nur formal zu gestalten, sondern inhaltlich, also mit konkretem Bezug zu Westfalenfleiß." Am Anfang stand denn auch ein Besuch in den Produktionsstätten der Westfalenfleiß und die anschließende Analyse, "was ist machbar, was kann die Werkstatt produzieren", erklärt Schulz. Gemeinsam mit einem Team von Mitarbeitern der Westfalenfleiß wurden dann im Rahmen einer Semesterarbeit vielfältige und kreative Konzepte entwickelt und auf ihre Umsetzbarkeit geprüft: von einer speziellen Wochenmarkt-Einkaufstasche über einen der größenverstellbaren Topfuntersetzer bis hin zu einer praktischen und gleichzeitig formschönen Kombination aus Schneidebrett und Brotbeutel.

"Aus der anfänglichen Kooperation ist im Laufe der Zeit eine echte Partnerschaft geworden, die auch noch weitergeführt werden wird - Ideen dafür sind schon vorhanden", sind sich Steffen Schulz und Michael Kempf einig. Genau diese gute Zusammenarbeit war es, die von der Jury des Innovationspreises Münsterland 2013 hervorgehoben wurde. "Besonders der soziale Charakter begeistert. Die enge Kooperation zwischen Studierenden und behinderten Menschen ergab neue Einblicke und sensibilisierte die jungen Designer für die Arbeit mit Menschen mit Behinderung", heißt es in der Begründung für die Auswahl seitens der Jury.

Verkaufsstart für die neuen Produkte ist der Tag der offenen Tür am 1. Dezember 2013 von 10-17 Uhr in der Hauptwerkstatt Westfalenfleiß, Kesslerweg 38-42, 48155 Münster.

Beteiligte Studierende:
Claudia Stollenwerk
Fan Qi
Franca Thielmann
Friedrich Gerdes
Gabriela Husz
Inga Petermann
Julia Spiegel
Iris Elsner
Katja Seidel
Láura Gonzales
Magdalena Joschko
Miriam Franken
Nina Stratmann
Omar Ayobi
Stephanie Hsu



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