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Gefährdung von Piloten und Fahrzeugführern öffentlicher Verkehrsmittel durch Bestrahlung aus Laserpointern

Laserpointer werden immer häufiger zur gezielten Bestrahlung von Piloten und Fahrzeugführern öffentlicher Verkehrsmittel missbräuchlich eingesetzt. In Deutschland wurden vom Luftfahrtbundesamt (LBA) im Jahr 2012 insgesamt 342 Fälle registriert (2011: 279 Fälle; 2010: 273 Fälle). Besonders stark betroffenen sind Piloten von Helikoptern bei Rettungs- oder Polizeieinsätzen, da diese im Vergleich zu Verkehrsflugzeugen in deutlich geringerer Höhe sowie bei geringerer Geschwindigkeit fliegen.

Eine Gefährdung für das Auge von Personen der in dieser Studie berücksichtigten Berufsgruppe ist offensichtlich. Hinzu kommen damit verbundene - u. U. gravierende - sekundäre Folgeschäden bei einem möglichen Verlust über die Kontrolle des Luft- oder landgebundenen Fahrzeugs. Glücklicherweise ist es bisher nur zu Beeinträchtigungen während des Arbeitseinsatzes, nicht aber zu schweren Arbeitsunfällen gekommen. Da sich jedoch derartige Fälle deutlich häufen und die verfügbare Ausgangsleistung von Laserpointern kontinuierlich steigt (z.Zt. 2000 mW), ist es zwingend erforderlich, diese Gefahren im Vorfeld zu analysieren und geeignete Gegenmaßnahmen auszuarbeiten. Damit soll im Sinne der Unfallversicherungsträger ein Beitrag zur Prävention geleistet werden.

Hierzu werden im Forschungslabor „Lasersicherheit" des Laserzentrums FH Münster (LFM) detailliertere Untersuchungen durchgeführt. Dazu wird bei den Forschungsarbeiten zwischen „permanenter Augenschaden durch Netzhauteinbrand" sowie „Gefährdung durch Blendung" (bis zu mehrere Minuten nach Laserbestrahlung) unterschieden.  

Es werden für den jeweiligen Gefährdungstyp erforderliche Sicherheitsabstände berechnet und experimentell ermittelt. Dies erfolgt in Abhängigkeit verschiedener Laserparameter sowie Umgebungsbedingungen (z.B. Absorption durch Atmosphäre) und auch unter Berücksichtigung der Transmission von Cockpit- bzw. Windschutzscheiben. Es werden auch Praxistests mit Helikoptern und Flugzeugen durchgeführt. Parallel zu diesen Arbeiten werden geeignete Präventionsmaßnahmen erforscht.

 

Projektleitung



Fachbereich Physikingenieurwesen
Stegerwaldstraße 39
48565 Steinfurt
Tel: 02551 9-62322
Fax: 02551 9-62490

dickmannfh-muensterde

Projektzeitraum


vom 01.09.2012 bis 01.02.2014

Finanzierung


  • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung DGUV

Weitere Informationen:


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