Grundsätzliches

sp_imageText

Was sind Forschungsdaten?

Der Begriff Forschungsdaten umfasst alle Daten, die während des Forschungsprozesses generiert, erhoben oder genutzt werden. Die Vielfalt solcher Daten entspricht dabei der Vielfalt unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen, Erkenntnisinteressen und Forschungsverfahren. Zu Forschungsdaten zählen u.a. Messdaten, Laborwerte, audiovisuelle Informationen, Texte, Surveydaten, Objekte aus Sammlungen oder Proben, die in der wissenschaftlichen Arbeit entstehen, entwickelt oder ausgewertet werden.

Was ist Forschungsdatenmanagement?

Das Management von Forschungsdaten umfasst deren Erfassung, Verarbeitung, Dokumentation und Aufbewahrung sowie die Planung dieser Schritte. Es gewährleistet die Zugänglichkeit, Nachnutzbarkeit, Reproduzierbarkeit und Sicherung der Qualität aller Forschungsdaten, die den eigenen wissenschaftlichen Ergebnissen zugrunde liegen.

Vorteile: FDM...

  • verringert die Gefahr von Datenverlust
  • macht Daten verfüg- und nachnutzbar
  • verhindert "Datenflut"
  • fördert die Umsetzung ethischer Standards und Grundsätze der Guten Wissenschaftlichen Praxis
  • schafft Rechtssicherheit
  • verbessert den Datenaustausch innerhalb von Forschungsgruppen (z.B. Datenübergabe zwischen Doktorandengenerationen)

"Qualitätsgesicherte Forschungsdaten bilden einen Grundpfeiler wissenschaftlicher Erkenntnis und können […] Grundlage weiterer Forschung sein. Die nachhaltige Sicherung und Bereitstellung von Forschungsdaten dient daher nicht nur der Prüfung früherer Ergebnisse, sondern in hohem Maße auch der Erzielung künftiger Ergebnisse."
(Aus der Präambel der "Grundsätze zum Umgang mit Forschungsdaten" der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen, 2010.)

Leitlinie der FH Münster

An der FH Münster haben Senat und Präsidium eine Leitlinie zum Umgang mit Forschungsdaten verabschiedet, die den Stellenwert des Themas unterstreicht.

FDM.Scouts.NRW

sp_imageText

Mit der erfolgreichen Antragstellung in der Förderlinie FDM.Scouts.NRW, welche durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaften des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW) und die Digitalen Hochschule NRW ausgerufen wurde, ist es der FH Münster zusammen mit der Technischen Hochschule Köln möglich, eine gemeinsame FDM-Kontaktstelle umzusetzen. Neben der internen und externen Netzwerk- und Koordinationsarbeit, werden zwei FDMScouts in der Kontaktstelle standortübergreifenden Services aufbauen, Forschende für FDM sensibilisieren und bei der Umsetzung unterstützen. Der Mehrwert der Kooperation liegt in der engen gegenseitigen kollegialen Beratung und einer fachlich aufgeteilten FDM-Unterstützung für Forschende. Mit einem gemeinsam zu erarbeiteten Nachhaltigkeitskonzept soll aus dem Pilotvorhaben ein hochschulübergreifender dauerhafter Service werden, in den sich zukünftig weitere Hochschulen integrieren können. Koordiniert wird die Förderlinie, die weitere 4 HAW-Verbünde fördert, von der Landesinitiative für Forschungsdatenmanagement - fdm.nrw

Datenmanagementpläne

sp_imageText

Was ist ein Datenmanagementplan (DMP)?

Ein Datenmanagementplan (DMP) ist ein wichtiges Werkzeug, um den Umgang mit den eigenen Forschungsdaten zu strukturieren. DMP können sowohl als Checklisten als auch zur laufenden Dokumentation dienen: von der Erhebung bis zur langfristigen Speicherung bzw. Veröffentlichung der Daten. Immer mehr Forschungsförderer, z.B. die EU oder mitunter auch das BMBF, fordern die Erstellung eines DMP.

Welche Angaben enthält ein DMP?

Ein DMP stellt Angaben zum Umgang mit den anfallenden Forschungsdaten in strukturierter Form zusammen. Hierzu gehören u. a. die Bestimmung von Zuständigkeiten, bestehenden Rechten und Pflichten sowie Informationen zu Vorgehensweisen und Aspekten der Speicherung und Archivierung.

    Vorteile
    • erleichtert Absprachen zum Datenaustausch bei Kooperationen
    • erleichtert die Dokumentation bei Berichtspflichten
    • erleichtert die Nachnutzung der eigenen Daten
    • verringert die Gefahr von Datenverlust

DMP an der FH Münster

Mit RDMO (Research Data Management Organizer) haben Forschende der FH Münster die Möglichkeit unkompliziert online einen DMP zu erstellen. Mit vorgefertigten Fragenkatalogen kann das Datenmanagement individueller und kollaborativer Forschungsvorhaben dokumentiert werden. Die benutzerfreundliche Webanwendung ermöglicht die gemeinsame Bearbeitung eines DMP in unterschiedlicher Rollenverteilung und erleichtert den Überblick über die Daten in größeren Forschungsprojekten.

Mit Hilfe der hinterlegten Templates können DMP erstellt werden, die den Vorgaben von Forschungsförderern entsprechen und unmittelbar zur Antragsstellung verwendet werden können.

Wie und wo speichern?

sp_imageText

Speichermedien: wohin mit den Daten?

Festplatten geben irgendwann den Geist auf. Oft halten sie nicht mal lange genug, um entsprechend der Guten Wissenschaftlichen Praxis Forschungsdaten für zehn Jahre aufzubewahren.

→ 3... 2... 1... Back-up!

Daten weg - Forschung weg. Wer regelmäßige Back-ups macht, ist auf der sicheren Seite. Clouds sind praktisch, aber problematisch: oft ist unklar, wo die Daten liegen oder was passiert, wenn der Anbieter gehackt wird oder pleitegeht. Sicherheit schafft die Wahl einer zuverlässigen Plattform (z. B. Sciebo) und einer zusätzlichen Speichermethode (z. B. die Server der Hochschule).
3-2-1-Regel: Mindestens 3 Datenkopien auf 2 verschiedenen Speichermedien und 1 Backup-Kopie an einem externen Standort.

Speichern, aber richtig

Festplatten können verloren gehen, Repositorien nicht. Wertvolle Daten sollten dauerhaft zugänglich abgelegt und gesichert werden. Hierzu eigenen sich Repositorien oder Angebote der FH Münster.
Fragen rund um das Thema Speicherung beantwortet Dr. Bruno Klotz-Berendes.

Archivierung von Bild- und audiovisuellen Dateien

Ohne Abspielgerät sind Kassetten Plastikmüll. Auch digitale Dateiformate entwickeln sich mit der Zeit weiter: Forschungsdaten lassen sich dann im schlimmsten Fall nicht mehr öffnen oder bearbeiten. Wer zur Achivierung seiner Daten folgende Formate nutzt, ist aber auf der sicheren Seite.

Rastergrafiken

  • Tagged Image File Format (TIFF) - unkomprimiert > *.tif
  • Portable Network Graphics (PNG) > *.png
  • JPEG2000 > *.jpg, *jpeg

Vektorgrafiken

  • Scalable Vector Graphics (SVG) > *.svg, *svgz

Computer-aided Design (CAD)

  • AutoCAD Drawing > *.dwg
  • Drawing Interchange Format, AutoCAD > *.dxf
  • Extensible 3D, X3D > *.x3d, *.x3dv, *.x3db

Ton, Audio

  • Waveform Audio File Format (WAV) - unkomprimiert >*.wav

Video

  • FFV1 Codec in Matroska Container > *.mkv
  • Motion JPEG 2000 (ISO / IEC 15444-4) > *.mj2
  • AVI - unkomprimiert > *.avi

Wie und wo publizieren?

sp_imageText

Wie publiziere ich Daten richtig?

In online abrufbaren Daten-Repositorien können Forschungsdaten sicher für einen längeren Zeitraum abgelegt und gefunden werden.

Darüber hinaus gibt es noch weitere Möglichkeiten, die in einem Beratungsgespräch geklärt werden sollten.

Vorteile

  • Daten werden für andere nachvollziehbar und nachnutzbar
  • Anerkennung für die eigene Forschung durch Datenzitation
  • Einfacherer Vergleich der Ergebnisse
  • Möglichkeit zu Metaanalysen
  • Interdisziplinäre Forschung wird unterstützt

Wie werden meine Daten gefunden?

Metadaten

Das Etikett auf einer Dose sagt, was drin ist. Genauso sorgen Metadaten dafür, dass digitale Daten und Objekte gefunden und genutzt werden können. Deshalb ist es wichtig, auch die eigenen Forschungsdaten mit "Etiketten" zu versehen.

Bibliographische bzw. administrative Daten enthalten Informationen zur Verwaltung der Daten, zur Entstehung der Gesamtheit der Daten und sind eher allgemein und weniger community-spezifisch.

Inhaltsbeschreibende bzw. fachliche Daten beschreiben einzelne Aspekte oder Datensätze genauer und bieten zusätzliche Informationen. Je nach Disziplin sind diese sehr verschieden aufgebaut. Viele Fächer haben bereits eigene Metadatenstandards.

Fragen rund um das Thema Metadaten beantwortet Dr. Bruno Klotz-Berendes.

Persistent Identifier (PID)

Publikationen und Daten können mit einer eindeutigen, dauerhaften Bezeichnung versehen werden - einem sogenannten Persistent Identifier (PID). Dieser garantiert eine dauerhafte Erreichbarkeit. Ein international hierzu weitverbreitetes System ist der DOI (digital object identifier). An der FH Münster können DOI durch die Bibliothek vergeben werden.

ORCID iD

Mehrfach vorkommende Namen, unterschiedliche Schreibweisen oder eine Namensänderung können dazu führen, dass Autoren nicht eindeutig zuzuordnen sind. Hier hilft ein PID für Autoren - die ORCID iD. ORCID bietet eine dauerhafte digitale Kennung, die Sie von allen anderen Forschenden unterscheidet - wie ein Fingerabdruck. Die ORCID iD lässt sich in wichtige Forschungsabläufe wie die Einreichung von Manuskripten und Anträgen integrieren.

DOI und ORCID können im OPUS-Publikationsserver der FH Münster hinterlegt werden.

Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Weitere Informationen und die Möglichkeit zum Widerruf finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Seite drucken