Neue Palliativstation: Studierende des Fachbereichs Gesundheit entwickeln Ideen

Zwei Semester lang hatte sich die Studierendengruppe mit Palliative Care beschäftigt. Jetzt hat sie ihre Vorschläge für eine ideale Palliativstation am Herz-Jesu-Krankenhaus präsentiert.

Die zentrale Erkenntnis: Ausreichend Raum ist wichtig. Die besonderen Bedürfnisse von unheilbar kranken Patienten erfordern sowohl genügend Platz für die bestmögliche Pflege als auch für vertrauliche Gespräche und Stille. „Im Mittelpunkt der Überlegungen stand immer, die Lebensqualität der Menschen, die in dieser belastenden Situation sind, zu steigern“, sagte Prof. Dr. Claudia Oetting-Roß, die das Studienprojekt leitete. Die Ideen der Bachelorstudierenden, die alle selbst Berufserfahrung in der Pflege mitbringen, basierten nicht nur auf Fachliteratur, sondern auch auf Gesprächen, die sie mit Patienten, deren Angehörigen und Teammitgliedern der Palliativstation des Herz-Jesu-Krankenhauses geführt hatten.

Und so sieht die Vision der Studierenden für eine ideale Palliativstation aus: Den Mittelpunkt bildet ein großes Personalzimmer, der Pflegestützpunkt. Die freundliche, offene Gestaltung soll gleichzeitig den Anforderungen des Datenschutzes genügen. Die Patientenzimmer sind so geräumig, dass die Möbel ohne großen Aufwand umgestellt werden können und genügend Platz ist für ein zusätzliches Bett für einen Angehörigen – und bei Bedarf für einen Kühlschrank. Eine eigene, ebenfalls großzügig gestaltete Nasszelle garantiert die Intimsphäre. Die technisch-materielle Ausstattung sorgt für viele Handlungsoptionen der Betroffenen und erleichtert die Arbeit von Pflegenden und Therapeuten – zum Beispiel durch Betten, in denen die Patienten leicht von der liegenden in die sitzende Position wechseln können.

Für alle Räume empfehlen die Studierenden helle, freundliche Farben, dimmbare Lichtsysteme und einen direkten, barrierefreien Zugang zur Natur. So soll eine angenehme, geborgene Atmosphäre geschaffen werden, die sich positiv auf die Lebensqualität der Patienten und ihrer Angehörigen auswirkt. Immer wieder sei in den Interviews der Wunsch nach Raum für Stille und Trauer, aber auch für Gespräche und Begegnung geäußert worden, berichteten die Studierenden. Dementsprechend schlagen sie vor, liebevoll gestaltete Gemeinschaftszimmer einzurichten. Dazu kommen ausreichend große Funktionsräume für die Pflege, ein Behandlungszimmer für das Ärzteteam, ein multifunktionaler Therapieraum, ein Entspannungsbad mit großer Badewanne, ein therapeutisch konzipierter „Snoezelraum“ zur Sinnesförderung und Pausenräume für das Personal.

Elke Bertels-Janett, Pflegerische Leitung der Palliativstation des Herz-Jesu-Krankenhauses, war beeindruckt von den vielfältigen Ideen: „Sie haben in den Gesprächen mit uns sehr genau hingehört und sind sehr gut auf unsere Bedürfnisse eingegangen.“ Dass unsere Hochschule das Herz-Jesu-Krankenhaus weiter auf seinem Weg hin zu einer optimierten Palliativstation unterstützen werde, bekräftigte FH-Präsidentin Prof. Dr. Ute von Lojewski: „Im Wintersemester wird eine Studierendengruppe unseres Fachbereichs Architektur konkrete Machbarkeitsstudien für die Station erarbeiten. Dabei wird sie auf die heute präsentierten Erkenntnisse sowie auf erste Entwürfe, die eine erste Gruppe von Architekturstudierenden bereits erstellt hat, zurückgreifen.“

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