münster.land.leben: Vernetzen zum Wohle erwerbstätiger pflegender Angehöriger

Eine Krankenkasse, ein Klinikum, eine Praxis, eine Kreisverwaltung und einige mehr – sie alle haben irgendwie mit dem Thema Gesundheit zu tun. Aber oft agiert jeder für sich. Das zu ändern, ist Ziel des Teilvorhabens „Gesundheitsnetzwerk Westmünsterland“ unseres Großprojekts münster.land.leben, koordiniert von der TAFH Münster GmbH.

„Wir haben mehrere Partner und wollen dafür sorgen, dass sie sich besser vernetzen“, sagt Kolja Heckes, Projektmitarbeiter und Netzwerkentwickler an unserem Fachbereich Gesundheit. Los ging es mit drei großen Meetings, bei denen die Teilnehmer ein Thema vereinbarten, das sie als erstes in Angriff nehmen möchten. „Wir haben das bewusst partizipativ gestaltet. Jeder sollte mitreden und seine Sicht einbringen.“ Gemeinschaftlich eignete man sich darauf, als erstes unter vielen voraussichtlich noch folgenden Themen die psychosoziale Gesundheit unter besonderer Berücksichtigung erwerbstätiger pflegender Angehöriger in den Fokus zu rücken.

„Rein statistisch fallen beruflich tätige und zugleich pflegende Angehörige gar nicht so ins Gewicht. Wenn man aber schaut, was und wer da alles dranhängt, ändert sich das. Die konkrete Beobachtungsebene der Netzwerkpartner vor Ort vermittelt uns diesen systemischen Blick und ergänzt damit die statistische Datenlage.“ Denn wer arbeitet und gleichzeitig einen anderen Menschen pflegt, ist einer Doppelbelastung ausgesetzt, die sich langfristig bemerkbar macht – im Beruflichen und im Privaten. „Beziehungen können zerbrechen, man selbst erkrankt durch den großen Druck, und Kinder leiden womöglich, weil sie von klein auf in den Pflegeprozess eingebunden werden. Dafür wollen wir mit unserem Netzwerk Lösungen finden“, erklärt Heckes.

Wie die aussehen können, darum geht es jetzt in den nächsten Monaten: Am 20. November findet das nächste Treffen statt, wieder im ländlichen Raum des Kreises Borken. „Unsere Partner sind sehr offen für unser Konzept und arbeiten bereitwillig mit. Mehr noch: Sie selbst sind das Netzwerk. Wir sind sehr zuversichtlich, dass es uns zusammen gelingt, eine integrierte Infrastruktur zu entwickeln – also Transferhemmnisse überwinden. Unsere Kartierung lässt erkennen, dass bereits viele gute Ansätze und Angebote in Borken existieren, aber die sind vielfach noch nicht optimal miteinander verschränkt und aufeinander abgestimmt. Darum geht es jetzt.“

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