25. Mai 1956: Sara Nußbaum wird zur Ehrenbürgerin der Stadt Kassel ernannt

Oberbürgermeister Lauritz Laritzen zeichnet Sara Nußbaum mit der Ehrenbürgerwürde aus


Sara Nußbaum

Geboren am 29.11.1868 in Merxhausen legte die Jüdin Sara Nußbaum ihr Examen als Rot-Kreuz-Schwester ab und arbeitete 33 Jahre als Krankenschwester in der jüdischen Gemeinde. 1934 wurde ihr Ehemann durch die SA zu Tode geprügelt. 1942 wurde sie in das KZ Theresienstadt deportiert, arbeitete während des Transports als Sanitäterin und später in der Typhus-Abteilung der Krankenbaracke bei der Krankenreinigung und –betreuung der Häftlinge. Sie half Lagerinsassen vor der Deportation zu bewahren, indem sie diese als Typhus-Kranke deklarierte. Im März 1945 wurden Freiwillige für einen „Erholungsurlaub“ in der Schweiz gesucht, mit dem Hitler dem Ausland seinen humanitären Umgang mit den Juden demonstrieren wollte. Durch diesen Urlaub entkam Sara Nußbaum dem KZ und kehrte im September 1945 zu Fuß nach Deutschland zurück.

Am 25. Mai 1956 wurde sie für ihre Verdienste zur ersten weiblichen Ehrenbürgerin der Stadt Kassel ernannt und verstarb sieben Monate später im Alter von 88 Jahren.

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