04. Oktober 1864: Todestag von Georg Heinrich Theodor Fliedner

Sozialreformer, Pfarrer und Gründer der Kaiserswerther Diakonie


Theodor Fliedner. Undatierte Lithographie von Georg Engelbach. © Fliedner-Kulturstiftung Kaiserswerth

Theodor Fliedner wurde 1800 in Eppstein/Hessen geboren. Er schloss 1819 sein Theologiestudium in Göttingen ab und bekam 1822 eine Pfarrerstelle in dem kleinen Städtchen Kaiserswerth. Um die Existenz seiner kleinen evangelischen Gemeinde finanziell zu sichern, begab er sich auf Kollektenreisen, lernte dabei in den Niederlanden den Gedanken der Diakonie und in England die Gefängnisfürsorge kennen. 1828 heiratete er Friederike Wilhelmine Münster und gründete mit ihr ein Asyl für Frauen, die aus dem Gefängnis entlassen wurden. Später eröffneten sie dazu eine Strick- und Kleinkinderschule, um Kindern und Jugendlichen aus armen Familien zu helfen und sie so vor Straffälligkeit zu bewahren. 1836 gründeten Fliedners die „Pflegerinnen- bzw. Diakonissenanstalt" am Kaiserswerther Markt, in der kranke Menschen ganzheitlich und professionell betreut werden sollten. 

Theodor Fliedner engagierte sich unentwegt, bildete Diakonissen als Krankenpflegerinnen aus, legte strenge Richtlinien für sie fest, betrieb eine umfangreiche und ökumenische Öffentlichkeitsarbeit und unterstützte die Diakonissen in aller Welt. 1847 wurde er vom König Friedrich Wilhelm IV. zum „geistlichen Inspektor aller Diakonissenanstalten“ ernannt.  Fliedners Ansatz für die Milderung drängender sozialer Probleme des 19. Jahrhunderts war und ist heute noch richtungsweisend für die Krankenpflege und das Diakoniewesen.

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