Münster (20. Oktober 2008). Ein Lebensabschnitt endete Freitag (17.10.) für knapp 40 Absolventen am Fachbereich Pflege und Gesundheit der Fachhochschule Münster. Für den Fachbereich selbst, so Dekan Prof. Dr. Rüdiger Ostermann in seiner Begrüßung, gelte dies erst nächstes Jahr.

Denn in der akademischen Feier im Hörsaal Leo 1 am Leonardo-Campus verabschiedete er zum letzten Mal ausschließlich Diplomanden. Anno 2009 werden die ersten Bachelor-Urkunden verliehen.

Ostermann umriss rückblickend den Studienablauf, blickte aber auch in die Zukunft. Denn für das Kollegium sei es spannend zu sehen, in welcher Position man die Absolventinnen und Absolventen irgendwann wiedertrifft. "Überraschen Sie uns doch einmal", forderte er aufmunternd.

Mut zur Gestaltung von Pflegeeinrichtungen mit eigenen Ideen - seinen Wunsch an die künftigen Pflegemanager und Pflegepädagogen verband der prominente Festredner Karl-Josef Laumann mit seiner Gratulation zur vollbrachten Leistung. Der nordrhein-westfälische Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales betonte aber deutlich, dass er den Ausbildungsweg "etwas verkürzen" möchte.

Trotz eines Bekenntnisses zur Akademisierung des Pflegebereiches müsse man die Zeitschiene mit dreijähriger Pflegefachausbildung und anschließendem vierjährigen Studium "besser im Auge behalten". Eine andere Idee des Ministers wurde dagegen mit Applaus bedacht. Laumann wertete die "totale Trennung von Krankenhaus- und Pflegebereich" als altmodisch und möchte sie durch eine gemeinsame Grundausbildung ersetzen. "Im Bund kommen wir da aber nicht weiter", sagte er.

Die Pflege werde sich in Zukunft dynamisch verändern. In 30 Jahren erwarte man in Nordrhein-Westfalen doppelt so viele Pflegefälle wie heute, erklärte Laumann. Er ermunterte die Absolventen, in ihren künftigen Berufsfeldern fachliche Antworten darauf zu geben, welche Einrichtungen und Strukturen man auch unter humanitären Gesichtspunkten brauche.

Eine humane Pflege in Einrichtungen der Zukunft, so seine Vision, müsse stärker familiäre Bindungen einbinden. Denn emotionale Zuwendung könne zukünftig nicht über finanzierte Pflege erreicht werden. "Menschen brauchen Beziehungsnetze", so seine Botschaft, die der Minister den künftigen Führungskräften mit auf den Weg gab.

Respekt und Anerkennung hatte zuvor Prof. Dr. Ute von Lojewski, Präsidentin der Fachhochschule Münster, den Absolventen in ihrem Grußwort ausgesprochen. "Sie können stolz sein!"

Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Weitere Informationen und die Möglichkeit zum Widerruf finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Seite drucken