Abitur, Ausbildung, Weiterbildung zur Psychiatriefachschwester, Berufspraxis – Manuela gehört zur ersten Kohorte, die bei uns den Studiengang Pflege berufsbegleitend belegt.
„Bei uns geht es eben nicht nur um Körperpflege und Nahrungsaufnahme“, erzählt Manuela. Dies überrascht auch Auszubildende, Praktikanten und FSJler, die im Rochus praktisch arbeiten – und theoretische Einführungen über gerontopsychiatrische Erkrankungen bei Manuela erhalten. „Ganz wichtig ist mir, die Theorie mit Beispielen aus der Praxis zu verbinden. Es reicht nicht zu wissen, welche vom Arzt verschriebenen Medikamente wann zum Einsatz kommen, sondern mögliche Nebenwirkungen zu kennen.“ Denn wenn die Visite kommt, müssen – anders als auf „normalen“ Stationen – die Pflegefachkräfte ihre Beobachtungen weitergeben, weil die Patienten hier dazu oft gar nicht in der Lage sind. „Das ganze Stationsteam arbeitet so gut Hand in Hand, und wir freuen uns gemeinsam über Erfolgserlebnisse.“ Das Team, die Station, die Aufgaben – sobald Manuela darüber spricht, ist zu spüren, mit wie viel Herzblut sie ihren Job macht. Und doch ist es anstrengend. Selbst die „Pausen“ im Stationsgarten.

In ihrer Fachweiterbildung schrieb Manuela eine Projektarbeit über die Patienten-Garten-Gruppe. Schon jetzt hat Manuela eine Idee für ihre Bachelorarbeit: Hier soll voraussichtlich das Schmerzmanagement im Mittelpunkt stehen.
Seit vier Jahren gibt sie zukünftigen Fachkräften Unterricht – mit dem Schwerpunkt auf gerontopsychiatrischen Erkrankungen.
In ihrem eigenen Garten dagegen findet sie die Entspannung, die sie braucht, um alles zu schaffen. Denn manchmal fragt sie sich schon: „Warum habe ich mir das angetan?“ Aber sie sagt auch: „Ich mache dieses Studium nur für mich. Als Weiterbildung und Vertiefung. Alle Energie dafür beziehe ich aus meiner Familie.“ Die ersten beiden Semester sind geschafft und die Prüfungsergebnisse sehr gut. Auch dank der Unterstützung ihrer Eltern und des Teams auf der Station.
Text Anne Holtkötter
Fotos Anna Surma