So gründeten die beiden Ingenieure ihr Start-up PollerMax, und seit März 2018 produzieren sie Schutzsysteme als Komplettpaket in Heek. Das Besondere: Innerhalb von sechs Stunden ist der Poller einsatzbereit in der Erde. Das System ist vollständig ab Werk zu haben. Bis zu 40 Tonnen halten die Sicherheitssysteme stand. „Bei vielen anderen Pollern müssen hingegen Beton gegossen, Strom angeschlossen und verschiedene Bauteile zusammengefügt werden“, erklärt Jürgen. Außerdem entwickelt er wichtige Extras: Zum Beispiel eine App, mit der sich die Poller hoch- und runterfahren lassen, oder einen besonderen Sicherheitsschlüssel. Deshalb ist der dreifache Familienvater vor allem mit dem Prototypenbau und der Entwicklung beschäftigt. „Im letzten halben Jahr nach der Unternehmensgründung habe ich so viel gerechnet wie in all meinen Berufsjahren zusammen!“
Dabei hat ihm auch das Studium an unserer Hochschule geholfen – von 1994 bis 1998 studierte er Maschinenbau, Fachrichtung Konstruktionstechnik. „Physik hat mir damals gut gefallen, und Mathematik ist immens wichtig. Man muss lernen, mit Diagrammen zu arbeiten, um technische Zusammenhänge zu verstehen und interpretieren“, sagt Jürgen. Das hat ihm seine Erfahrung gezeigt: Nach dem Hauptschulabschluss absolvierte er eine Lehre zum Industriemechaniker, machte sein Fachabi und studierte bei uns. Er stieg als Konstrukteur im Sondermaschinenbau ein, arbeitete danach sieben Jahre lang als Betriebsingenieur und war dann zwölf Jahre als Projektmanager in einem Verpackungskonzern tätig.

„Sich mit einer eigenen Idee selbstständig zu machen, davon habe ich immer geträumt“, sagt der 44-Jährige. Dass es jetzt tatsächlich geklappt hat, freut ihn Tag für Tag. Und er glaubt an die Idee. „Unser Produkt trifft den Nerv der Zeit!“ Einige Poller sind bereits in Heek verbaut, 26 Systeme in die Niederlande verkauft. Das Ziel: „Auf jeden Fall expandieren – eine effektive Produktion aufzubauen um in Zukunft entsprechende Stückzahlen liefern zu können.“
Von Theresa Gerks