„CAFM“ heißt die Zauberformel: Computer-Aided Facility Management, zu Deutsch: Computergestützte Bewirtschaftung von Gebäuden. Dafür ist eine spezielle webbasierte Software nötig. Ben, der seit rund einem Jahr im Dezernat Gebäudemanagement arbeitet, ist als Projektleiter dafür verantwortlich, sie in der Hochschule zu implementieren, Modul für Modul. „Für alle, die hier mit Räumen oder Anlagen zu tun haben, wird die Arbeit dadurch komfortabler und auch sicherer. Für die ganze Hochschule ist es auf jeden Fall ein Gewinn an Servicequalität.“

Denn die Informationen über Räume und technische Anlagen sind bisher in vielen verschiedenen Systemen, Listen und Abteilungen gespeichert. „Besonders beim Thema Wartung ist das schwierig. Da kann schnell mal was durchgehen, zum Beispiel, dass die Augendusche im Labor geprüft werden muss. Wenn jemand bei einem Versuch Chemikalien ins Auge bekommt, ist es aber total wichtig, dass die einwandfrei funktioniert“, erklärt der 29-Jährige.

Das CAFM-System soll die Daten zentral zusammenführen – und das koordiniert Ben. Wie im bereits gestarteten Modul „Flächenmanagement“: Hier wurden alle Gebäudepläne eingespeist und mit Zusatzinfos verknüpft. Mit ein paar Klicks kann man nun abrufen, wo sich ein Raum befindet, wie viele Plätze ein Hörsaal hat, wer sich ein Büro teilt und ob Nadelvlies oder Kautschuk im Flur verlegt ist. Perfekt, wenn es darum geht, die Gebäudereinigung zu planen oder die Flächenauslastung eines Standorts herauszufinden.

Die Arbeit mit der Software ist nicht neu für Ben: Bereits während seines Immobilien- und Facility Management-Studiums bei uns hat er sich in der Bachelor- und Masterarbeit damit beschäftigt, danach arbeitete er als Berater bei einem CAFM-Anbieter in Frankfurt. „Aber das wollte ich nicht ewig machen, denn da bekommt man gar nicht richtig mit, wie die Software dann in der Realität ihr Potenzial entfaltet.“ Nach einer Station in Bielefeld ist Ben jetzt froh, wieder in seiner Heimatstadt Münster gelandet zu sein. Und die FH Münster kennt er nicht nur aus seiner Studentenzeit: „Nach der Realschule habe ich eine Tischlerlehre in der Holzwerkstatt des Fachbereichs Sozialwesen gemacht.“
Das handwerkliche Wissen aus dieser Zeit hilft ihm bei seiner aktuellen Aufgabe: Für das nächste Modul müssen alle technischen Anlagen der Hochschule erfasst werden – Aufzüge, Heizkessel, Rauchschutztüren, insgesamt mehrere tausend. Da ist er auch mal auf dem Dach des FHZ unterwegs, um eine Lüftungsanlage in Augenschein zu nehmen. „Diese Vielseitigkeit finde ich besonders gut“, sagt Ben. „Ich mag es, mit den Haustechnikern unterwegs zu sein, aber die strategische Arbeit mit dem Projektkernteam ist auch toll. Total viele hier haben Lust, Veränderungen anzustoßen, das zieht alle mit!“
Von Victoria Liesche