Vier Tage lang hat sie, damals noch Architektur-Studentin, durchgearbeitet, drei Wettbewerbsbereiche mitgedacht und konnte auf ganzer Linie überzeugen: Das Büro bekam den Zuschlag. Das war ihre Eintrittskarte ins Berufsleben. Kaja fing bei Nenno Architektur als Werkstudentin während ihres Masters an, mittlerweile arbeitet sie dort in Vollzeit.

Die 27-Jährige ist sehr froh darüber, hat ihren Platz gefunden, mitten auf dem Prinzipalmarkt, mit schmuckem Büroblick auf den Dom. „Ich wollte unbedingt in Münster bleiben, weil ich mich in die Stadt verliebt habe und hier total angekommen bin. Und ich kann mich nicht erinnern, dass ich mal etwas anderes machen wollte als Architektur.“


Schon in der Schule mochte sie Aufgaben, für die man räumliches Vorstellungsvermögen braucht. Auch technisches Arbeiten am Computer gefiel ihr schon früh. „Im Studium habe ich von Anfang an gezeichnet“, erzählt Kaja. „Und zwar in 3-D. Es ist super, dass wir diese Methode dort direkt gelernt haben. Sie hat sich konsequent durchs Studium gezogen, das macht sich jetzt bezahlt. Das merken auch unsere FH-Werkstudenten, sie können alle direkt mitarbeiten und zeichnen.“ Die Situation auf dem Arbeitsmarkt hat sich seit Kajas Berufseinstieg verändert – die Branche boomt. „Wir suchen immer“, sagt sie mit Nachdruck. „Unser Team ist in letzter Zeit stark gewachsen. Wir sind hier alles MSA-Pflanzen!“

An einem typischen Arbeitstag hat Kaja viel Kontakt zu Bauherren, aktualisiert Baupläne und zeichnet häufig – vor allem Neubauten, zum Beispiel öffentliche Gebäude und Wohnanlagen. Manchmal aber auch Wettbewerbsbeiträge, zuletzt ein Betriebsrestaurant und eine Schule. „Man kommuniziert viel mit Handwerkern, die Praxis bringt einfach ständig neue Herausforderungen. Unsere Pläne müssen ja für alle verständlich sein, die am Bau beteiligt sind. Manchmal bin ich auch vor Ort unterwegs und nehme Maße für die Unterlagen.“

Insgesamt drei Jahre ist Kaja nun schon bei Nenno Architektur, und sie schätzt das tolle Team. „Wir können alle gut miteinander, manche kenne ich sogar aus dem Studium. Wir feiern Karneval und Nikolaus zusammen und machen zweimal im Jahr Fahrradtouren zu Baustellen hier in der Gegend. Das ist inspirierend für uns alle. Und in der Regel verbringen wir auch die Mittagspause zusammen, weil wir reihum füreinander kochen. Jeder muss mal ran – auch der Chef!“
Von Theresa Gerks