„Das ist genau das, was man in seinem Studium haben will“, sprüht es aus Philipp Palentin voller Begeisterung heraus. „Dass man die ganze Theorie, die man gelernt hat, auch in der Praxis anwenden kann.“ Er gehört zu einer fünfköpfigen Gruppe, die am Fachbereich Maschinenbau bei Prof. Dr. Hilmar Apmann ein etwas anderes Wahlpflichtmodul gewählt hat.
Apmann wollte ein Rennen veranstalten. Zwei Gruppen sollten jeweils ein Fahrzeug konstruieren, das in eine Umzugskiste passt, mit einem Akkuschrauber angetrieben wird, in kurzer Zeit aufzubauen und dazu noch schnell ist. Dann sollten sie gegeneinander antreten. Die Gruppe um Philipp, Lars Empting und Felix Elsner sammelte erst einmal Ideen, von denen die Gruppe einige direkt wieder verwarf. „Bei einigen Entwürfen passte die Größe nicht, bei anderen war es das Material", erklärt Lars.

Trotzdem kamen die Studierenden schnell auf einen gemeinsamen Nenner, was auch an den Erfahrungen der Teilnehmer lag. „Jeder brachte seine Expertise mit ein“, erinnert sich Felix. „Einer hatte schon eine Ausbildung als Industriemechaniker, ein anderer auf einer Werft und wiederum ein anderer als technischer Zeichner gemacht - das half ungemein.“
Das Modell wurde zunächst komplett am Computer entworfen, die einzelnen Teile anschließend vor allem aus Aluminium gefertigt. „Die größte Herausforderung war die Umsetzung“, erinnert sich Lars an den ersten Aufbau. „Man verliert schnell das Gefühl für die Größe, wenn man am Computer mit einem Klick in das Modell rein- und rauszoomt.“ Die große Überraschung am Ende: Das Dreirad war kleiner als gedacht.

Dennoch hielt das Fahrzeug den Anforderungen des Wettbewerbs stand. Dass die gegnerische Gruppe gewann hatte natürlich einen simplen Grund: „Es lag an der Schaltung“, erklärt Lars. "Wir hatten eine Automatik, die anderen eine manuelle Schaltung. Damit waren sie beim Start klar im Vorteil."
Trotzdem fühlte sich die Gruppe nicht als Verlierer: „Den ganzen Prozess durchlaufen zu haben, genauso wie es später mal im Job sein wird, ist großartig - praxisnäher geht kaum", sind sich die angehenden Maschinenbauer einig.
Von Jens Peters