Die beiden Gründer haben ihr Unternehmen „urbanhive“ getauft, ihr Produkt heißt „urbanfarm“. „Wir liefern ein komplettes Paket. Mit dabei sind spezielle Samenkapseln in Bioqualität, die alle wichtigen Nährstoffe enthalten, aber komplett ohne Erde wachsen. Für Licht sorgen die sparsamen Pflanzen-LED, Wasser fließt aus einem kleinen Tank“, erklärt Jonas, der an unserer Hochschule BWL studiert hat. Die Nutzer*innen müssen lediglich das Modul aufhängen, die Kapseln einsetzen, den Wassertank füllen und das Licht einschalten. Schon wachsen die Pflänzchen, und das kommt auch der Umwelt zugute.


„Mit ‚urbanfarm‘ fällt viel Plastik weg, mit dem immer noch etliches Gemüse verpackt ist. Außerdem gibt es keinen Transportweg, keine Lagerung und keine Pestizide“, sagt Sven, der eine Tischlerlehre absolviert hat und jetzt in den letzten Zügen seines Studiums Projektmanagement Bau steckt – mit Schwerpunkt Fassadenbegrünung. Die Geschwister wollen möglichst viele Leute animieren, einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Und das findet viel Zuspruch: Mitte Mai bringen die Brüder die erste Serie auf den Markt, schon jetzt ist sie dank eines speziellen Angebots auf urbanhive.de ausverkauft. „Der Erfolg hat uns selbst ziemlich überrascht, freut uns aber natürlich sehr! Die nächste Charge steht bereits in den Startlöchern.“

Unterstützung bekommen die Geschwister von der regionalen Start-up-Plattform REACH, bei der wir als Gründerhochschule involviert sind. Ansprechpartner der beiden Brüder bei REACH sind Friedrich Grimm und Mike Arnold, letzterer ist einer von mehreren Gründungsberater*innen im Team von FH Münster und TAFH Münster GmbH. Über ihn kam der Kontakt zu Prof. Dr. Guido Ritter vom food lab muenster an unserer Hochschule zustande. „Prof. Ritter hat gesagt, dass die nachhaltige Ernährung in den Lebensalltag der Menschen passen muss. Für eine nachhaltige Ernährung ist es also essenziell, die Konsument*innen miteinzubeziehen.“

In Münster sei ein gutes Start-up-Ökosystem vorhanden. „Wer Hilfe braucht bei der Umsetzung einer Start-up-Idee, muss nur fragen“, sagt Jonas. Viel mitgenommen habe er auch vom Studium an unserem Fachbereich Wirtschaft, der Münster School of Business (MSB). „Dadurch habe ich eine gute Wissensbasis und keine Angst vor Fehlern. Der Rest ist Learning bei doing“, und zu lernen gibt es für Jonas und Sven wirklich viel – angefangen von rechtlichen Rahmenbedingungen bis hin zu Produkttests über Gespräche mit Kund*innen. „Für uns ist jeder Tag eine Herausforderung, aber das ist genau das, was wir jetzt wollen.“
Von Katharina Kipp