Wenn sich Teresa an ihren ersten Aufenthalt in Deutschland erinnert, fällt ihr vor allem eines ein: „Alles dort war so grün und ordentlich! Aus Mexiko-Stadt bin ich da ganz anderes gewohnt.“ Als einzige Frau arbeitete sie im Rahmen eines studentischen Projekts an der TH Köln am Standort Gummersbach in einem Robotiklabor. Weil ihre dortigen Kommilitonen eher introvertiert waren, knüpfte sie rasch Kontakte zu anderen internationalen Studierenden. Schnell fühlte sie sich willkommen in Deutschland und war von der Sprache und Kultur fasziniert.

Gleich nach Abschluss ihres Bachelorstudiums kam Teresa als Au Pair zurück nach Deutschland – diesmal verschlug es sie ins Münsterland. Ohne ein Wort Deutsch zu sprechen, half sie im Haushalt mit und kümmerte sich um die zwei Gastkinder. „Meine Gasteltern sprachen Englisch, aber mit den Kindern habe ich anfangs nur mit Händen und Füßen kommuniziert“, erinnert sich Teresa. Im Haus verteilt klebten Post-its an den Wänden und Möbeln mit Alltagsvokabeln auf Spanisch-Deutsch: „So haben auch meine Gasteltern gleich ein paar spanische Vokabeln aufgeschnappt!“

Wie es der Zufall wollte, stolperte sie im Jahr darauf über eine von unserer Hochschule ausgeschriebene Stelle als technische Leiterin des smart.labs – für die technikbegeisterte Teresa ein absoluter Glücksgriff! Zurzeit arbeitet sie im Institut für Technische Betriebswirtschaft (ITB) des Münster Centrum für Interdisziplinarität (MCI) unter anderem an einem Projekt, das im Bereich Internet of Things (IoT) angesiedelt ist. Mithilfe von Sensoren werden Daten gesammelt, um Prozesse zu optimieren. Wie genau das funktioniert, dazu gibt es spezielle Schulungen, an der auch schon Mitarbeiter*innen des Allwetterzoos Münster teilgenommen haben. „Durch Sensoren können beispielsweise die Wassertemperatur oder die Feuchtigkeit in den Aquarien und Tierhäusern gemessen werden, um das Tierwohl zu erhalten.“ Weitere Sensoren überprüfen, ob Türen korrekt verschlossen wurden, damit die Sicherheit der Mitarbeiter*innen gewährleistet ist. Diese Daten können dann gespeichert und analysiert werden. „Sofern die Werte vom vorher festgelegten Soll-Wert abweichen, werden Warnsignale ausgelöst, zum Beispiel als Push-Nachricht aufs Handy, oder einer automatischen Anpassung der Klimaanlage “, erklärt Teresa den Nutzen der mit einer internetbasierten Plattform verknüpften Sensoren.
Eine Anstellung im Bereich IoT kann sich Teresa auch für die Zukunft vorstellen – ob sie diese in Deutschland oder ihrer Heimat verbringen wird, ist noch offen. Nur eines weiß sie schon: „Spätestens meine Rente werde ich in Mexiko am Strand verbringen!“, sagt Teresa lachend.
Von Katharina Urbaniak