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Ein junger Mann mit FFP2-Maske steht auf einem Schiff und schaut auf das Meer.

Viva España: Sebastian verbringt seine Praxisphase in Spanien

Was ihm am besten an Spanien gefällt? „Die Menschen hier lieben einfach das Leben“, antwortet Sebastian Zimmermann ohne zu zögern. „Die Lebensfreude ist richtig ansteckend.“ Ob mit Gitarre und Freund*innen am Strand oder beim Tüfteln im Labor – kurz vor Ende seines Elektrotechnikstudiums fühlt sich der 24-Jährige in der Hafenstadt Cádiz angekommen. Neun Monate lang arbeitet er hier an einem Forschungsprojekt mit und schreibt darüber seine Bachelorarbeit.

Viva España: Sebastian verbringt seine Praxisphase in Spanien

Was ihm am besten an Spanien gefällt? „Die Menschen hier lieben einfach das Leben“, antwortet Sebastian Zimmermann ohne zu zögern. „Die Lebensfreude ist richtig ansteckend.“ Ob mit Gitarre und Freund*innen am Strand oder beim Tüfteln im Labor – kurz vor Ende seines Elektrotechnikstudiums fühlt sich der 24-Jährige in der Hafenstadt Cádiz angekommen. Neun Monate lang arbeitet er hier an einem Forschungsprojekt mit und schreibt darüber seine Bachelorarbeit.

Seit Sebastian im Juni hier gelandet ist, begeistern ihn Land und Leute. „Schon in meinen ersten Wochen hier habe ich schnell Anschluss gefunden und unheimlich viele Menschen kennengelernt, vor allem Erasmus-Studierende. Manchmal kommt es mir so vor, als wäre ich schon ewig hier. Es ist einfach toll“, schwärmt er. Dieses Gefühl der Vertrautheit begleitet ihn nicht nur in seiner Freizeit, sondern auch während seiner Arbeit im Labor für intelligente Rechnersysteme der Universidad de Cádiz. „Die Atmosphäre ist sehr familiär. Neben fachlichen Themen sprechen wir im Team auch viel über Privates. Die Einstellung zur Arbeit ist ganz anders als in Deutschland, viel entspannter.“

Dabei hat es Sebastians Projekt thematisch in sich: Gemeinsam mit seinen Kollegen Jesús and Javier, zwei Studenten in seinem Alter, versucht er, die Energieeffizienz von Mikrocontrollern und Kleinstrechnern mittels Künstlicher Intelligenz zu reduzieren. Dafür entwickeln sie ein neuronales Netz, das voraussagen soll, wie hoch der Stromverbrauch eines Programmiercodes ist, bevor er überhaupt ausgeführt wird. „Das Praktikum ist sehr anspruchsvoll“, erklärt der Student. „Beinahe täglich bin ich mit neuen Aufgaben konfrontiert.“ So arbeitete er sich in eine Software zur Erstellung von Leiterplatten ein, brachte sich selbst die Programmiersprache „Python“ bei und beschäftigte sich ausgiebig mit der Extrapolation, also Vorhersage, von Daten.

Sebastian steht am Strand und schaut aufs Meer.
Gute Aussichten: Sebastian Zimmermann ist für seine Praxisphase ins spanische Cádiz gegangen. Er hat sich schnell eingelebt und die spanische Mentalität und Lebensfreude verinnerlicht. (Foto: privat) (Foto: Privat)
Sebastian sitzt am Strand und spielt Gitarre.
Sebastian sitzt in der Abendsonne am Strand und lacht.

Diese Fülle kann anstrengend sein, gesteht Sebastian. „Manchmal wünsche ich mir, ich würde länger an einer Sache arbeiten. Sobald ich mich relativ gut in ein Thema hineingefuchst habe, kommt schon das nächste Arbeitspaket.“ Aber Sebastian, der längst die „manera de vivir“ – die Art, zu leben – seiner neuen Wahlheimat verinnerlicht hat, bleibt positiv. „Da dieses Projekt so viele verschiedene Aspekte der Elektrotechnik umfasst, kann ich gut herausfinden, ob ich später wirklich in einem dieser Bereiche arbeiten möchte. Und natürlich lerne ich eine Menge nützlicher Fähigkeiten.“

Sebastian sitzt am Terrassentisch und arbeitet am Laptop.
Als die spanischen Universitäten im August geschlossen waren, richtete sich Sebastian seinen Arbeitsplatz auf der Terrasse seiner WG ein. (Foto: privat)

Einen halbwegs sorgenfreien Start in Andalusien hatte Sebastian vor allem dank seiner vollständigen Coronaimpfung. „Über die Idee, nach Spanien zu gehen, habe ich schon 2019 mit Prof. Dr. Peter Glösekötter gesprochen, der dort viele Kontakte hat. Aber dann kam die Pandemie und wir haben die Pläne auf Eis gelegt. Anfang des vergangenen Jahres wurde es dann zum Glück konkreter und ich habe mich so schnell wie möglich impfen lassen, um mich und andere zu schützen“, erzählt er. Im Laufe seines Auslandsaufenthalts wurden zeitweise fast alle Corona-Restriktionen vor Ort aufgehoben, da die Impfquote sehr hoch ist. Zuletzt galt in geschlossenen Restaurants und Freizeiteinrichtungen die 3G-Regel. Sebastian bleibt flexibel. „Ich haben keinen Notfallplan, sondern lasse einfach alles auf mich zukommen“, sagt der Student. 

Blick ins menschenleere Labor mit mehreren Arbeitsplätzen und einem Kickertisch
Das Labor hatte Sebastian zeitweise ganz für sich, da viele Kollegen coronabedingt im Homeoffice arbeiteten. Inzwischen ist wieder mehr los – an den Schreibtischen und am Kickertisch. (Foto: Sebastian Zimmermann)

Langsam neigt sich seine Zeit in Spanien dem Ende zu. Ob Sebastian die Künstliche Intelligenz noch testen kann, bevor er abreist, ist aktuell unklar, da sich der Aufbau einer Messeinrichtung zeitlich verschoben hat. Doch so oder so war seine etwas andere Praxisphase für den Emsdettener fachlich und persönlich schon jetzt ein voller Erfolg. „Mein Studentenleben war bisher eng getaktet. Der Stundenplan im Studium war sehr voll und ich bin immer von meinem Elternhaus nach Steinfurt gependelt. In Cádiz wohne ich in einer Wohngemeinschaft mit drei Spanierinnen und einer Französin, treffe mich täglich mit Freund*innen am Meer oder zum Essen und erkunde Andalusien – ich genieße es hier.“

Von Jana Schiller


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