„An der MSA habe ich mich intensiv mit dem kreislauffähigen Bauen beschäftigt“, erzählt Oliver. „Das ressourcenschonende Bauen mit lokalen Materialien finde ich faszinierend.“ Genau diese lokalen Materialien verwendet das Team auch in Uganda. Zudem setzen die Fachleute auf ortstypische Bauweisen, und nutzen – wo immer es möglich ist – Bauteile, wie etwa das Wellblech für das Dach, noch mal. Zu verwenden, was vor Ort verfügbar ist, kreativ mit Bauprojekten umzugehen und wenig Geld zur Verfügung zu haben, beinhalte jede Menge Herausforderungen. Aber es sei machbar – im Fall der Schule vor allem deshalb, weil das Team eine Spendenkampagne gestartet hat. „Das lief ziemlich gut. Wir hatten das Geld nach rund sechs Monaten zusammen. Neben vielen privaten Spenderinnen und Spendern mit teilweise sehr großzügigen Beträgen, hat uns auch die Firma claytech aus Viersen unterstützt. Dadurch konnten wir tatsächlich ein Gebäude realisieren.“



Im Spätsommer startete Oliver mit seinen Reisevorbereitungen, buchte Flüge, klärte die Einreisebestimmungen, ließ sich impfen und beantragte vier Wochen unbezahlten Sonderurlaub. Im November war er in Uganda. „Das war ein privater Aufenthalt, und ich habe dort ehrenamtlich beim Bau des ersten Abschnitts unterstützt.“ Zu sehen, wie die Schule wächst, sei ein tolles Gefühl. „Ich merke, dass ich hier richtig was bewegen kann. Das finde ich toll!“
In Münster ist Oliver bei einem Architekturbüro angestellt und hat dort mit der ganzen Bandbreite des Bauens zu tun. Den Kontakt zu Jan Glasmeier knüpfte er während seines Studiums an der MSA. „Er hat einen Vortrag gehalten, in dem es um ressourcenschonendes Bauen mit lokalen Materialien ging. Das fand ich so interessant, dass ich ihm anschließend eine Mail geschrieben und meine Unterstützung angeboten habe. Wenig später erzählte er mir von der ‚Wake-Up-School‘ und dann ging alles ganz schnell.“

Vor seinem Studium absolvierte Oliver eine Lehre zum Bauzeichner. „Mir war es nach der Schule wichtig, erst mal Praxiserfahrung zu sammeln.“ Die darauffolgenden Studienjahre nutzte er auch für ausgiebige Reisen – nach Australien, Südamerika, Kuba. „Mir ist es wichtig, über den Tellerrand hinauszugucken. Und von meinen Reisen bringe ich eine große Wertschätzung mit für das, was ich zu Hause habe: fließendes Wasser und einen sicheren Lebensstandard.“ Im September startet das Team mit der zweiten Bauphase und will dafür einen Verein gründen, um leichter Spenden zu sammeln.
Von Katharina Kipp