Als David im Februar 2020 seine Masterarbeit zum Thema Exhibition Design fertiggestellt hatte, war er naturgemäß froh, den Abschluss geschafft zu haben. Doch was da noch niemand ahnt: Das Frühjahr 2020 ist ein ungünstiger Zeitpunkt, um als Fachmann für Ausstellungsdesign auf dem Arbeitsmarkt einzusteigen, denn mit dem Beginn der Corona-Pandemie war an öffentliche Ausstellungen weltweit erst einmal nicht mehr zu denken. David jedoch hatte ein Ass im Ärmel – ein rund zehneinhalb Tonnen schweres sogar: den „opentruck“, an dem er während dessen Frühphase noch als Student in der Lehrveranstaltung „mobiler Innovationstrailer“ und dann als wissenschaftliche Hilfskraft arbeitete. Das Projektteam um Prof. Tina Glückselig suchte einen wissenschaftlichen Mitarbeiter, der die Fertigstellung des Trucks und seine anschließende Tournee durchs Münsterland beaufsichtigen sollte – und fand ihn in David. „Mich interessierte die Arbeit an einer Hochschule schon immer. Und dieses Projekt wirklich von A bis Z zu betreuen, reizt mich auch heute noch sehr“, sagt er.

Also steigt David hauptberuflich an unserer Hochschule ein. Er behält den Zeitplan der Fertigung sowie das Budget im Auge, hält den Kontakt zum Messebau-Unternehmen und arbeitet von Meilenstein zu Meilenstein. 2020 beschäftigt das „opentruck“-Team vor allem die Ausstellung zu gesunder Ernährung, die Studierende an der Münster School of Design gemeinsam mit ihren Kommiliton*innen vom Fachbereich Oecotrophologie – Facility Management konzipierten. 2021 befindet sich der Truck auf der Zielgeraden: Schmitz Cargobull übergibt der Hochschule zum Jahresbeginn den Sattelzug, ein Messebau-Unternehmen übernimmt anschließend den umfangreichen Innenausbau für die geplante Ausstellung. Im Frühjahr 2022 wiederum erlebt der Truck seine Jungfernfahrt und feiert seine Premiere auf dem 4. Billerbecker Gesundheitsmarkt. „Den ,opentruck‘ dann tatsächlich in Aktion zu sehen, das ist wirklich super“, erinnert sich David. „Er sieht aus wie das Computermodell. Nur viel besser.“

Seitdem organisiert David die „opentruck“-Fahrten, etwa nach Greven, Ahaus, Steinfurt oder Wettringen, die Region rauf und runter. An den Ausstellungsorten – das sind meist Märkte oder Stadtfeste – bekommt der Truck guten Zuspruch von neugierigen Besucher*innen, die in der interaktiven Ausstellung etwa die Lebensmittelpyramide aufrufen und darin zum Beispiel entdecken, welche Nährstoffe in bestimmten Lebensmitteln oder Gerichten enthalten sind. „Es hat sich wirklich gelohnt, all die Jahre bei dem Projekt dranzubleiben.“

Doch nur, weil der Truck inzwischen das Münsterland befährt, ist Davids Arbeit längst nicht getan. „Es muss weitergehen“, weiß der 30-Jährige. „Beim ,opentruck‘ gibt es immer etwas zu tun – und mittlerweile planen wir bereits die nächste Ausstellung.“
Von Frederik Tebbe
Der „opentruck“ ist ein Teilvorhaben von „münster.land.leben“ – einem Gesamtprojekt von FH Münster und mehr als 75 Partnern aus Wirtschaft, Industrie und Gesellschaft. Es wird von der Bund-Länder-Initiative „Innovative Hochschule“ gefördert. Ziele sind die Stärkung von Gesundheitsversorgung, Teilhabe und Wohlbefinden im ländlichen Raum. Ein wichtiger Aspekt ist die Gesundheitsprävention durch verbesserte Informationen. Mehr zum „opentruck“ lesen Sie auch in der aktuellen Ausgabe unseres Hochschulmagazins fhocus.