„Es ist mir wichtig, den Studierenden mehr mitzugeben als reines Fachwissen“, so der 36-Jährige. „Dazu gehört auch, mit Menschen anderer Bereiche in Kontakt zu kommen und Berührungsängste abzubauen.“ Austausch ist Salameh wichtig, genau wie die Internationalisierung, das Netzwerken sowie die Praxisnähe und Innovationskraft einer Hochschule für angewandte Wissenschaften. Er selbst ist ein begnadeter Netzwerker – über Tätigkeiten, Fachbereiche und Grenzen hinweg. Ob in Exkursionen mit seinen Studierenden nach Delft, wo er auch einen Lehrauftrag hat, oder in hybriden Formate, zu der die Öffentlichkeit explizit eingeladen ist – Salameh verbindet, vermittelt und bringt Menschen zusammen, und das auch im digitalen.

Seine Vorlesungen begleitet er auf Instagram und bezieht dort seine Studierenden mit ein. „Ich frage dann, was meine Studierenden im nächsten Semester besonders interessieren würde, oder mache mit ihnen ein Quiz, in dem wir das Gelernte spielerisch verfestigen können“, berichtet Salameh. Und er gibt Buchempfehlungen, die seine Studierenden über den Tellerrand blicken lassen. Beispielsweise den Klassiker „Die Grenzen des Wachstums“ von Dennis Meadows, der 1972 erschien – lange bevor seine Studierenden geboren wurden.

Salamehs neustes Format sind Workshops, in denen er Studierenden, die noch Unsicherheiten in Mathematik haben, seine Hilfe anbietet. Und zwar so, dass die Rollen zwischen Lehrenden und Studierenden auch mal wechseln können. „Wichtig ist mir, dass ich als Dozent nicht strikt vorgebe, was gemacht wird, sondern die Studierenden mitentscheiden und mit ihren Problemen auf mich zukommen. Ich möchte sie ermächtigen, ihren Fähigkeiten vollständig zu vertrauen. Darin sehe ich meine Aufgabe – ich bin dafür da, jungen Menschen den Rücken zu stärken und sie auf ihrem Weg ins Berufsleben zu unterstützen“, berichtet Salameh.

Um noch mehr junge Menschen für die Wissenschaft zu begeistern, tritt er seit 2016 regelmäßig als Science Slammer auf und hat auch daraus ein Format für die Lehre an unserer Hochschule entwickelt: das Modul „Science Slam“, für das Studierende drei Credit Points erhalten. „Wissenschaft macht Spaß und soll für alle zugänglich sein. Deswegen finde ich es so wichtig, das Thema Wissenschaftskommunikation in den Lehrplan aufzunehmen. Das Format Science Slam ist ein super Beispiel dafür, wie man auch Laien für die Wissenschaft begeistern kann“, erklärt Salameh.

Dem Professor ist es wichtig, Dinge so zu erklären, dass man sie versteht. Für ihn erhält Wissenschaft erst dadurch ihren Wert, dass man sie für Laien oder Anfänger öffnet. Dabei genießt er die Freiheiten, die ihm der Beruf des Hochschulprofessors an der FH Münster bietet, und die ihn neue Wege beschreiten lassen. „Was wir lehren und wie wir das tun, entscheidet darüber, in welcher Gesellschaft wir morgen leben“, ist sich Salameh sicher. Teil dieser Entwicklung zu sein, erfüllt den Wissenschaftler mit Stolz und Freude: „Ich bin in meinem Traumberuf angekommen“.
Von Julia Kaumeier