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Maschine gegen langes Warten: Vier Studenten am Fachbereich Elektrotechnik und Informatik entwickelten und bauten diese vollautomatische Zapfanlage.

Vollautomatisch: Ein gutes Bier braucht 12 Sekunden

Beim Besuch eines Schützenfestes war sie plötzlich da, die Idee – vom Gerät, das innerhalb von Sekunden ein Bier mit perfekter Schaumkrone zapft. Dass die Anlage heute tatsächlich existiert, verdanken vier Studenten des Fachbereichs Elektrotechnik und Informatik ihrem Einsatz und Durchhaltewillen. Aber auch ihrem Professor Dr. Robert Nitzsche, der sie von Anfang an unterstützt hat: „Das war für mich selbstverständlich. Die Vier hatten einfach einen guten Plan!“

Vollautomatisch: Ein gutes Bier braucht 12 Sekunden

Beim Besuch eines Schützenfestes war sie plötzlich da, die Idee – vom Gerät, das innerhalb von Sekunden ein Bier mit perfekter Schaumkrone zapft. Dass die Anlage heute tatsächlich existiert, verdanken vier Studenten des Fachbereichs Elektrotechnik und Informatik ihrem Einsatz und Durchhaltewillen. Aber auch ihrem Professor Dr. Robert Nitzsche, der sie von Anfang an unterstützt hat: „Das war für mich selbstverständlich. Die Vier hatten einfach einen guten Plan!“

„Wir sind natürlich mächtig stolz“, sagt Tim Lanvermann. Gemeinsam mit seinen Kommilitonen Stefan Frenzel, Steffen Frerk und Tobias Reisch steht er im Labor für Elektrische Antriebstechnik auf dem Steinfurter Campus unserer Hochschule. Sie zeigen, wie das Gerät funktioniert: Der Schlauch, durch den das Bier fließt, taucht ins Glas ein und wandert mit dem Einschenken des Gerstensaftes wieder nach oben. Dabei erfasst der Ultraschallsensor die Höhe der Schaumkrone im Glas, und ein Durchlaufsensor misst die Menge – damit das Verhältnis zwischen Bier und Schaumkrone immer perfekt ist. 

„Es war echt viel Arbeit“, sagt Steffen, „aber wir hatten immer unser Ziel vor Augen.“ Rund 500 Stunden haben die vier Freunde an ihrem Projekt getüftelt und dabei 120 Liter Bier verbraucht – zu reinen Testzwecken. „Wir mussten rausfinden, unter welchen Umständen das Bier wirklich perfekt wird. Faktoren wie Druck und Temperatur spielen eine große Rolle“, erklärt Tobias. Trinken durften sie das Bier aber nicht, schließlich herrscht auf dem Campus Alkoholverbot. „Wir haben einen Sponsor gefunden, der uns 60 Liter Bier geschenkt hat. Den Rest haben wir von unseren Freunden und Familien bekommen – nämlich abgelaufene Fässer, die noch in den Kellern schlummerten“, so Stefan. Ein industrieller Kooperationspartner hat die Geräteteile beigesteuert und die Fertigung eines Rollcontainers übernommen. 

Von der Idee zum Produkt: Im Labor für Elektrische Antriebstechnik auf dem Steinfurter Campus der FH Münster entwickelten die Studenten die Pläne für ihre Vollautomatische Zapfanlage.
Von der Idee zum Produkt: Im Labor für Elektrische Antriebstechnik auf dem Steinfurter Campus der FH Münster entwickelten die Studenten die Pläne für ihre Vollautomatische Zapfanlage.
Maschine gegen langes Warten: Vier Studenten am Fachbereich Elektrotechnik und Informatik entwickelten und bauten diese vollautomatische Zapfanlage. (aktuelles Vorschaubild)
Maschine gegen langes Warten: Vier Studenten am Fachbereich Elektrotechnik und Informatik entwickelten und bauten diese vollautomatische Zapfanlage. (aktuelles Vorschaubild)

Umgesetzt haben sie ihre Idee dank der Vorlesung „Projektmanagement“. Sie beinhaltet ein konkretes Projekt, das innerhalb von drei Monaten umgesetzt werden muss. Mit der Bierzapfanlage ist zwar keine Weltneuheit entstanden, aber ein sehr greifbares Produkt. „Wenn wir vom Studium an der FH Münster erzählen, dann ist das oft zu abstrakt für die Zuhörer", sagt Tobias. „Wenn wir von diesem Projekt erzählen, versteht jeder worum es geht und wofür es gut ist.“ Und als die Vier ihre Anlage den Kommilitonen präsentierten, gab es dank Sondergenehmigung doch einmal Bier – und den Beweis, dass das Gerät auch nach dem Zapfen von 30 Litern frischem Gerstensaft problemlos funktioniert.

Von Katharina Kipp (Text) und Vera Mielemeyer (Fotos)


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