„Der Kopter ist ein Master-Projekt“, erklärt Marc. Die Idee hatten die beiden Elektrotechnik-Studenten selbst. Sie wollten ein Fluggerät entwerfen, zusammenbauen und programmieren. Die ersten beiden Punkte gingen am schnellsten. „Der Designprozess hat ungefähr eine Woche gedauert“, sagt Christian. Sie schauten sich einige Entwürfe im Internet an, sammelten Ideen und passten sie an ihre eigene an. Dann ging’s an den 3D-Drucker. „Das Gehäuse, in dem die Elektronik sitzt, und die Arme sind Eigenbau“, erläutert Marc. Die Technik wie Prozessoren oder Motoren wurde gekauft. Nachdem alles zusammengebaut war, begann die Arbeit erst.
„Die Software ist ja das eigentliche Projekt“, so Christian. „Wir mussten die Steuerung für die Motoren und vor allem die Sensorauswertung entwickeln.“ Im Kopter verbaut sind mehrere Sensoren. Sie sollen später dafür sorgen, dass das Fluggerät gerade in der Luft steht. Dafür müssen die Daten kontinuierlich ausgewertet und über die Motorensteuerung angepasst werden. „Jede Menge Mathe“, sagt Marc und grinst. Außerdem haben die beiden auch noch eine App fürs Smartphone programmiert, über die sie den Kopter kontrollieren. Damit kann entweder jeder Motor einzeln oder alle auf einmal angesteuert werden.
Für ihre Versuche haben sie ihrem Prototyp eine Fußfessel verpasst. Der Kopter ist an einem Gestell festgeschraubt. Über ein Gelenk kann er sich zwar zur Seite, nach vorn oder hinten kippen, aber nicht abheben. „Aus Sicherheitsgründen“, erklärt Marc. „Sobald ein Fehler in der Berechnung auftritt und ein Motor zu schnell oder zu langsam ist, dann kippt der Kopter zu einer Seite weg und das könnte für uns gefährlich werden.“ Sieht man den Kopter in Aktion, glaubt man das sofort: In dem kleinen Ding steckt ordentlich Power. Ein paar Propeller und ein Kunststoffarm sind bereits zu Bruch gegangen. „Aber wir haben ja den 3D-Drucker im Haus“, sagt Marc. „Da können wie die Teile schnell nachbauen.“
Seit April 2016 arbeiten die beiden an ihrem Projekt, bis April 2017 machen sie noch weiter. „Danach übernehmen dann andere Projektgruppen“, sagt Prof. Dr. Doris Danziger, die die beiden betreut. „Der Kopter soll ja irgendwann auch mal abheben.“ Am Ende soll er einen Pendelstab auf seinem Rücken balancieren können. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg – mit jeder Menge Mathe.
Von Moritz Schäfer