Kampagne von Designstudentinnen: Mit der Schokoladenseite für mehr Sicherheit

Wer in Münster Fahrrad fährt, kann ein Lied davon singen, wie gefährlich das sein kann. Die Radler allerdings verhalten sich auch nicht immer rücksichtsvoll – genauso wie Autofahrer und Fußgänger. Alle Verkehrsteilnehmer gleichermaßen zu toleranterem Verhalten zu motivieren, das soll eine Kampagne aus unserem Fachbereich Design schaffen.

„Das Schöne an dieser Aufgabe war, dass wir eine extrem weit zu fassende Zielgruppe im Blick haben mussten: Es sollen sich alle Bevölkerungs-, Bildungs- und Altersgruppen angesprochen fühlen“, erzählt Paul Bičište, der das Projektseminar am Fachbereich Design, der Münster School of Design (MSD), geleitet hat.

Auftraggeber war die Ordnungspartnerschaft Verkehrsunfallprävention Münster, ein Zusammenschluss der Stadt Münster mit 23 Partnern und einem gemeinsamen Projekt: „Sicher durch Münster“. So arbeiteten ein Semester lang 22 Studierende daran, eine Kommu­ni­kations­kampagne zu entwickeln, die aus einer Plakatreihe oder -serie, einer Micro-Website und einem weiteren Printmedium besteht, sei es ein Flyer, ein Aufsteller oder eine Bro­schüre.

Begleitet hat das Seminar Louisa Duckwitz mit ihrem Lehrauftrag für kreatives Schreiben und der Designer Jakob Maser, um die Studierenden fitzumachen für das Projektmanagement – eine Herausforderung, der sie sich auch in der späteren Berufspraxis stellen müssen. Gestern (10. Juli) waren es die Vertreter des Kooperationspartners, denen sie ihre Entwürfe präsentieren durften.

Den ersten Preis hat das Team mit Anna Lena Idel, Franziska Jochens, Ulrike Käcker und Miriam Pohl gewonnen. Überzeugt hat die Jury die Kampagne, „weil sie nicht auf den erhobenen Zeigefinger und nicht auf Schockbilder setzt“, begründet Sonja Hamberger-Rossol vom Ordnungsamt Münster und Koordinatorin von „Sicher durch Münster“ die Entscheidung. Mit dem Slogan „Zeig dich von deiner Schokoladenseite!“ hätten die vier Studentinnen die Aufgabe, zu Rücksicht und Toleranz zu motivieren, positiv und emotional besetzt. „Wir haben nach einer Redewendung gesucht, die alle kennen, aber nicht negativ daherkommt wie etwa ‚Sei keine taube Nuss‘“, erzählt Ulrike Käcker. „Wir haben viel recherchiert und diskutiert, aber mit dem Schokoladen-Slogan haben wir uns alle schnell angefreundet“, sagt Miriam Pohl. Der bildet nun das Herzstück und harmoniert mit den großflächigen Fotos. Dass die Stadt Münster die Kampagne noch in diesem Jahr umsetzen wird und die Plakate an Bushaltestellen und Litfaßsäulen zu sehen sein werden, freue das Team besonders, so Anna Lena Idel. Franziska Jochens fand das Projekt insgesamt so gut, weil es um einen realen Auftrag ging und sie es mit Kooperationspartnern zu tun hatten, die den Prozess begleitet haben.

Besonderes Lob fand am Ende der Präsentation Paul Bičište für alle beteiligten Studierenden. Denn es habe sich um ein komplexes Projekt gehandelt, eine Kampagne, die Print- und Onlinemedien abdeckt, sei kein leichtes Unterfangen. Auch das Siegerteam hat die Palette abgedeckt. Neben der Plakatserie gehört zu ihrer Kampagne eine Website, die am Computer, iPad und Handy funktioniert, und ein Aufsteller. Den gibt’s in zwei Varianten: mit und ohne Schokolade.

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